Aus einem Foto wird ein ganzer Film
Von Sven Westbrock, Windhoek
Das Foto, das in Hans-Peter Lübke den Wunsch auslöste, in sein Geburtsland zu reisen, entstand Mitte der 1960er Jahre. Gerade einmal drei war er damals, sein Freund Paul Khom-oabeb vier. Mit seiner Mutter kam Letzterer damals regelmäßig zum Gemeindezentrum, dass Lübkes Vater damals als Missionar betreute. Etwa ein Jahr später verloren sich die beiden bereits aus den Augen, denn Lübkes Familie wechselte die Gemeinde. Sie zog in den Süden Namibias, nach Ketmanshoop. Als Lübke zehn war, kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Der Vater arbeitete fortan als Pfarrer in einer hessischen Gemeinde. Lübke studierte später Sonderpädagogik und Kunst auf Lehramt. Hauptberuflich unterrichtet er heute im Hör- und Sprachzentrum im württembergischen Wilhelmsdorf. Indes hat er in seiner Freizeit bereits eine Reihe von Filmen gedreht.
Die 82-minütige Dokumentation „Auf der Suche nach Paul“, die er in dieser Woche fertigstellte, ist sein bislang größtes Projekt. Fünf Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung. Knapp vier Monate verbrachte er für die Dreharbeiten in Namibia, drei Monate Ende 2012 und drei Wochen im Sommer 2014. „Warum das Foto so eine Kettenreaktion ausgelöst hat, weiß ich gar nicht“, sagt Lübke. Das habe nicht nur etwas mit Paul zu tun. Bis zuletzt habe er schließlich nicht gewusst, ob er ihn überhaupt wiedersehen wird. Für Lübke war klar: Wenn ich den Film machen will, muss ich ihn finden.
Im August 2014 war Lübke zu Gast auf der Farm von Rheinhold Schreiber. Bald kam er dort mit den Arbeitern ins Gespräch und berichtete ihnen von seiner Suche nach Paul Khom-oabeb. Sie gaben ihm den entscheidenden Rat. In dessen Muttersprache, Nama, solle er nach Khom-oabeb im Radio suchen lassen. Das klappte tatsächlich. Khom-oabebs Frau hörte den Aufruf des Moderators und informierte ihren Mann. Kurz darauf kam es zum Wiedersehen auf dem Gelände des Gemeindezentrums, wo vor einem halben Jahrhundert das gemeinsame Foto entstand. Paul habe sich noch gut an ihn erinnern können, berichtet Lübke von dem Treffen. „Es war sehr emotional“, erzählt er. Lange habe er mit sich gerungen, ehe er sich dazu entschieden habe diesen intimen Moment mit der Kamera festzuhalten. „Später habe ich dann mit Paul besprochen, was davon ich für den Film verwende“, erläutert er. Anschließend habe er ihm einen ganz persönlichen Einblick in seinen heutigen Alltag gewährt.
Wie genau das Treffen mit seinem Freund aus Kindertagen weiter verlaufen ist, will Lübke nicht verraten. Das würde zu viel aus dem Film vorweg nehmen, meint er. Jedenfalls, das stehe fest, seien ihre Leben äußerst unterschiedlich verlaufen. Über die Rückkehr in sein Geburtsland sagt Lübke, die Weite und Unwegsamkeit habe ihm sein Kindheit wieder deutlich in Erinnerung gerufen. In gewisser Weise sei Namibia heute aber auch ein ganz anderes Land. „Damals herrschte tiefste Apartheid. Jetzt spielt die Hautfarbe nicht mehr die Hauptrolle“, freut er sich.
Neben Paul Khom-oabeb und Lübke selbst, kommen in dem Film noch einer Reihe weiter Menschen zu Wort, unter anderem Farmer Rheinhold Schreiber und der Lutheraner-Pastor Ngeno Nakamhela. Stets konfrontiert Lübke sie mit dem alten Foto, das sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Die Reaktionen sind jedes Mal emotional. „Man kann sich dem nicht entziehen“, ist sich Lübke sicher.
Seinen Film will Lübke zunächst bei den Biberacher Filmfestspielen präsentieren. Anschließend will er ihn auch in Namibia zeigen - allerdings auf Englisch. Denn den Film wolle er möglichst allen Menschen in Namibia zugänglich machen. Dafür sucht Lübke noch einen Sprecher und Sponsoren, die diesen bezahlen. „Das kann ich nicht auch noch leisten“, sagt Lübke, der den Film komplett in Eigenregie produzierte und aus eigener Tasche finanzierte. Interessenten können sich per E-Mail, [email protected] , mit ihm in Verbindung setzen.
Das Foto, das in Hans-Peter Lübke den Wunsch auslöste, in sein Geburtsland zu reisen, entstand Mitte der 1960er Jahre. Gerade einmal drei war er damals, sein Freund Paul Khom-oabeb vier. Mit seiner Mutter kam Letzterer damals regelmäßig zum Gemeindezentrum, dass Lübkes Vater damals als Missionar betreute. Etwa ein Jahr später verloren sich die beiden bereits aus den Augen, denn Lübkes Familie wechselte die Gemeinde. Sie zog in den Süden Namibias, nach Ketmanshoop. Als Lübke zehn war, kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Der Vater arbeitete fortan als Pfarrer in einer hessischen Gemeinde. Lübke studierte später Sonderpädagogik und Kunst auf Lehramt. Hauptberuflich unterrichtet er heute im Hör- und Sprachzentrum im württembergischen Wilhelmsdorf. Indes hat er in seiner Freizeit bereits eine Reihe von Filmen gedreht.
Die 82-minütige Dokumentation „Auf der Suche nach Paul“, die er in dieser Woche fertigstellte, ist sein bislang größtes Projekt. Fünf Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung. Knapp vier Monate verbrachte er für die Dreharbeiten in Namibia, drei Monate Ende 2012 und drei Wochen im Sommer 2014. „Warum das Foto so eine Kettenreaktion ausgelöst hat, weiß ich gar nicht“, sagt Lübke. Das habe nicht nur etwas mit Paul zu tun. Bis zuletzt habe er schließlich nicht gewusst, ob er ihn überhaupt wiedersehen wird. Für Lübke war klar: Wenn ich den Film machen will, muss ich ihn finden.
Im August 2014 war Lübke zu Gast auf der Farm von Rheinhold Schreiber. Bald kam er dort mit den Arbeitern ins Gespräch und berichtete ihnen von seiner Suche nach Paul Khom-oabeb. Sie gaben ihm den entscheidenden Rat. In dessen Muttersprache, Nama, solle er nach Khom-oabeb im Radio suchen lassen. Das klappte tatsächlich. Khom-oabebs Frau hörte den Aufruf des Moderators und informierte ihren Mann. Kurz darauf kam es zum Wiedersehen auf dem Gelände des Gemeindezentrums, wo vor einem halben Jahrhundert das gemeinsame Foto entstand. Paul habe sich noch gut an ihn erinnern können, berichtet Lübke von dem Treffen. „Es war sehr emotional“, erzählt er. Lange habe er mit sich gerungen, ehe er sich dazu entschieden habe diesen intimen Moment mit der Kamera festzuhalten. „Später habe ich dann mit Paul besprochen, was davon ich für den Film verwende“, erläutert er. Anschließend habe er ihm einen ganz persönlichen Einblick in seinen heutigen Alltag gewährt.
Wie genau das Treffen mit seinem Freund aus Kindertagen weiter verlaufen ist, will Lübke nicht verraten. Das würde zu viel aus dem Film vorweg nehmen, meint er. Jedenfalls, das stehe fest, seien ihre Leben äußerst unterschiedlich verlaufen. Über die Rückkehr in sein Geburtsland sagt Lübke, die Weite und Unwegsamkeit habe ihm sein Kindheit wieder deutlich in Erinnerung gerufen. In gewisser Weise sei Namibia heute aber auch ein ganz anderes Land. „Damals herrschte tiefste Apartheid. Jetzt spielt die Hautfarbe nicht mehr die Hauptrolle“, freut er sich.
Neben Paul Khom-oabeb und Lübke selbst, kommen in dem Film noch einer Reihe weiter Menschen zu Wort, unter anderem Farmer Rheinhold Schreiber und der Lutheraner-Pastor Ngeno Nakamhela. Stets konfrontiert Lübke sie mit dem alten Foto, das sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht. Die Reaktionen sind jedes Mal emotional. „Man kann sich dem nicht entziehen“, ist sich Lübke sicher.
Seinen Film will Lübke zunächst bei den Biberacher Filmfestspielen präsentieren. Anschließend will er ihn auch in Namibia zeigen - allerdings auf Englisch. Denn den Film wolle er möglichst allen Menschen in Namibia zugänglich machen. Dafür sucht Lübke noch einen Sprecher und Sponsoren, die diesen bezahlen. „Das kann ich nicht auch noch leisten“, sagt Lübke, der den Film komplett in Eigenregie produzierte und aus eigener Tasche finanzierte. Interessenten können sich per E-Mail, [email protected] , mit ihm in Verbindung setzen.
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Allgemeine Zeitung
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