Comeback mit „Emancipation”?
Will Smith als gejagter Sklave
„Emancipation" erzählt die spektakuläre Geschichte eines Sklaven in den US-Südstaaten, der sich 1863 in die Freiheit rettet. Will Smith spielt die Hauptrolle – sein erster Auftritt nach dem Ohrfeigen-Eklat bei den Oscars.
Von Barbara Munker, dpa
Los Angeles
Bei den Dreharbeiten zu dem Sklavendrama „Emancipation“ im Jahr 2021 konnte Hollywood-Star Will Smith nicht ahnen, was für ein Vorfall sein Herzensprojekt Monate später überschatten würde. In dem Historien-Thriller verkörpert der 54-Jährige einen misshandelten Sklaven in den US-Südstaaten im Jahr 1863, dem die Flucht in die Freiheit gelingt. Das über 100 Millionen Dollar teure Filmepos unter der Regie von Action-Experte Antoine Fuqua, von Smith mitproduziert, startet jetzt weltweit auf Apple TV .
Es ist der erste Film des Schauspielers nach dem schockierenden Wutausbruch in der Oscar-Nacht Ende März, als Smith dem Komiker Chris Rock auf der Bühne eine Ohrfeige verpasste, nachdem dieser einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Kurz danach gewann Smith den Hauptdarsteller-Oscar für seine Rolle in dem Tennisdrama „King Richard“. Die Strafe nach dem Eklat: Smith wurde zehn Jahre von Oscar-Verleihungen und anderen Academy-Events ausgesperrt, er kann aber weiterhin für einen Oscar nominiert werden.
Trotz des Skandals nun die Veröffentlichung von „Emancipation“. Er könne es „komplett verstehen“, wenn Menschen seinen neuen Film nicht sehen wollten, sagte Smith kürzlich dem US-Sender Fox 5. Er hoffe aber auf viele Zuschauer, schon seines Teams und der wichtigen Geschichte zuliebe.
Das auf wahren Begebenheiten beruhende Sklaven-Schicksal ist es allemal wert, erzählt zu werden. Ein 1863 in der Zeitschrift „Harper’s Weekly“ veröffentlichtes Foto des „Whipped Peter“ zeigte den nach Auspeitschungen von dicken Narben entstellten Rücken eines Sklaven. Das Bild wurde weltbekannt und sorgte damals für wachsende, öffentliche Kritik an der Sklaverei.
Smith verkörpert diesen schwer geschundenen Sklaven, der mit Frau und Kindern auf einer Baumwollplantage in Louisiana schuftet, dann zum Verlegen von Eisenbahnschienen von seiner Familie getrennt wird. Monate zuvor hatte US-Präsident Abraham Lincoln in seiner „Emanzipations-Proklamation“, mitten während des Amerikanischen Bürgerkriegs, die Befreiung der Sklaven in den Südstaaten erklärt.
Mit grimmigem Blick spielt Smith den Sklaven, dem die scheinbar unmögliche Flucht vor seinen Peinigern durch die gefährlichen Sümpfe von Louisiana, von Spürhunden verfolgt, gelingt. Rettung findet er nach tagelangem Überlebenskampf in Baton Rouge bei den Unionstruppen.
Smith legt zwar eine schauspielerische Tour-de-Force hin, doch „Emancipation“ fehlt der Tiefgang anderer Sklaven-Dramen, wie etwa des oscarprämierten Independentfilms „12 Years a Slave“ von Regisseur Steve McQueen. Antoine Fuqua („Training Day“, „The Equalizer“) überfrachtet den Film mit Brutalität und Action. In den Sümpfen lauern Krokodile und Schlangen, ein kaltblütiger Sklavenhalter (Ben Foster) ist mit zähnefletschenden Hunden auf den Fersen.
Er wolle den Sklaven nicht als Opfer, sondern als Kämpfer darstellen, der sich selbst rettet, sagte Fuqua vor dem Drehstart dem Branchenblatt „Deadline.com“. Genau das ist „Emancipation“ dann auch geworden: mehr Survival-Thriller als Historiendrama.
Los Angeles
Bei den Dreharbeiten zu dem Sklavendrama „Emancipation“ im Jahr 2021 konnte Hollywood-Star Will Smith nicht ahnen, was für ein Vorfall sein Herzensprojekt Monate später überschatten würde. In dem Historien-Thriller verkörpert der 54-Jährige einen misshandelten Sklaven in den US-Südstaaten im Jahr 1863, dem die Flucht in die Freiheit gelingt. Das über 100 Millionen Dollar teure Filmepos unter der Regie von Action-Experte Antoine Fuqua, von Smith mitproduziert, startet jetzt weltweit auf Apple TV .
Es ist der erste Film des Schauspielers nach dem schockierenden Wutausbruch in der Oscar-Nacht Ende März, als Smith dem Komiker Chris Rock auf der Bühne eine Ohrfeige verpasste, nachdem dieser einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Kurz danach gewann Smith den Hauptdarsteller-Oscar für seine Rolle in dem Tennisdrama „King Richard“. Die Strafe nach dem Eklat: Smith wurde zehn Jahre von Oscar-Verleihungen und anderen Academy-Events ausgesperrt, er kann aber weiterhin für einen Oscar nominiert werden.
Trotz des Skandals nun die Veröffentlichung von „Emancipation“. Er könne es „komplett verstehen“, wenn Menschen seinen neuen Film nicht sehen wollten, sagte Smith kürzlich dem US-Sender Fox 5. Er hoffe aber auf viele Zuschauer, schon seines Teams und der wichtigen Geschichte zuliebe.
Das auf wahren Begebenheiten beruhende Sklaven-Schicksal ist es allemal wert, erzählt zu werden. Ein 1863 in der Zeitschrift „Harper’s Weekly“ veröffentlichtes Foto des „Whipped Peter“ zeigte den nach Auspeitschungen von dicken Narben entstellten Rücken eines Sklaven. Das Bild wurde weltbekannt und sorgte damals für wachsende, öffentliche Kritik an der Sklaverei.
Smith verkörpert diesen schwer geschundenen Sklaven, der mit Frau und Kindern auf einer Baumwollplantage in Louisiana schuftet, dann zum Verlegen von Eisenbahnschienen von seiner Familie getrennt wird. Monate zuvor hatte US-Präsident Abraham Lincoln in seiner „Emanzipations-Proklamation“, mitten während des Amerikanischen Bürgerkriegs, die Befreiung der Sklaven in den Südstaaten erklärt.
Mit grimmigem Blick spielt Smith den Sklaven, dem die scheinbar unmögliche Flucht vor seinen Peinigern durch die gefährlichen Sümpfe von Louisiana, von Spürhunden verfolgt, gelingt. Rettung findet er nach tagelangem Überlebenskampf in Baton Rouge bei den Unionstruppen.
Smith legt zwar eine schauspielerische Tour-de-Force hin, doch „Emancipation“ fehlt der Tiefgang anderer Sklaven-Dramen, wie etwa des oscarprämierten Independentfilms „12 Years a Slave“ von Regisseur Steve McQueen. Antoine Fuqua („Training Day“, „The Equalizer“) überfrachtet den Film mit Brutalität und Action. In den Sümpfen lauern Krokodile und Schlangen, ein kaltblütiger Sklavenhalter (Ben Foster) ist mit zähnefletschenden Hunden auf den Fersen.
Er wolle den Sklaven nicht als Opfer, sondern als Kämpfer darstellen, der sich selbst rettet, sagte Fuqua vor dem Drehstart dem Branchenblatt „Deadline.com“. Genau das ist „Emancipation“ dann auch geworden: mehr Survival-Thriller als Historiendrama.
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Allgemeine Zeitung
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