Die Arbeitslosigkeit nimmt zu
Zahlen zeigen einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 36,9 %.
Die Arbeitslosenquote in Namibia ist auf 36,9 % gestiegen. Besonders junge Menschen haben Schwierigkeiten, eine Beschäftigung zu finden. In städtischen Gebieten verschärft sich die Lage, während die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze gering bleibt.
Von Augetto Graig
Windhoek
Der Generalstatistiker und Leiter der Namibia Statistics Agency (NSA), Alex Shimuafeni, hat den offiziellen Arbeitskräftebericht für 2023 vorgestellt. Die Arbeitslosenquote liegt demnach bei 36,9 Prozent – ein Anstieg um 3,5 % im Vergleich zur letzten Erhebung. Gleichzeitig ist die Zahl der Erwerbspersonen auf 867 247 gesunken (2018: 1.090.153).
Shimuafeni erklärt, dass die Berechnung der Erwerbsbevölkerung nun den Richtlinien der Internationalen Konferenz der Arbeitsstatistiker (ICLS) von 2019 folgt. Demnach werden alle Personen über 15 Jahren berücksichtigt. Von den 1 876 122 Namibiern in diesem Alter gelten 1 008 875 als nicht erwerbstätig. Als Beschäftigung zählt jede entgeltliche oder gewinnbringende Tätigkeit – entsprechend sind 63,1 % der Erwerbsbevölkerung angestellt oder selbstständig.
Laut Onesmus Shalonda, dem leitenden Arbeitsstatistiker der NSA, weist Namibia mit einer Beschäftigungsquote von 29,1 % ein niedriges Beschäftigungsniveau auf. Er betont, dass 96,8 % der potenziellen Arbeitskräfte nicht aktiv auf Jobsuche gehen. Das Arbeitskräftepotenzial umfasst sowohl jene, die sich um eine Stelle bemühen, aber nicht sofort verfügbar sind und diejenigen, die die Suche aufgegeben haben. Die kombinierte Quote der Jugendarbeitslosigkeit und des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials beträgt 61,4 % – mehr als 60 % der Jugendlichen sind demnach nicht ausgelastet.
Jugendarbeitslosigkeit auf alarmierendem Niveau
In der Altersgruppe der 15- bis 35-Jährigen sind 250 886 Namibier erwerbstätig, 202 144 arbeitslos, und 563 499 gehören nicht zur Erwerbsbevölkerung. Nur 24,8 % der Jugendlichen sind berufstätig, die meisten in der Landwirtschaft (18,8 %), im Einzelhandel (11,2 %) oder in Privathaushalten (9,6 %). Die verarbeitende Industrie beschäftigt lediglich 9 % der jungen Arbeitnehmer.
Ein Trend zeigt sich auch in den regionalen Unterschieden: Während die Jugendarbeitslosigkeit in ländlichen Gebieten seit 2018 von 49,1 % auf 41,3 % gesunken ist, stieg sie in den Städten von 44 % auf 46,1 %. „Viele zieht es auf der Suche nach Arbeit in urbane Zentren, doch oft finden sie dort keine Beschäftigung“, sagt Shalonda. Besonders in wirtschaftlich schwachen Regionen ist die Lage angespannt. In Kavango- West und Kavango-Ost liegt die Arbeitslosenquote bei über 50 %, wobei in einigen Wahlkreisen wie Musee (67,3 %) und Ndiyona (65,2 %) noch höhere Werte gemessen wurden. Epupa in Kunene verzeichnet mit 80,7 % die höchste Jugendarbeitslosigkeit im ganzen Land.
Neben der hohen Arbeitslosigkeit ist auch die geringe Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze ein Problem. Insbesondere junge Menschen fänden kaum Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Ein weiteres großes Anliegen sei der Anteil der Jugendlichen, die weder arbeiten noch sich in Ausbildung oder Weiterbildung befinden – in Regionen wie Kunene betrifft dies 62,8 %, in Sambesi 56,1 %. Ohne gezielte wirtschaftliche Impulse und Bildungsmaßnahmen werde sich die Situation kaum verbessern.
Windhoek
Der Generalstatistiker und Leiter der Namibia Statistics Agency (NSA), Alex Shimuafeni, hat den offiziellen Arbeitskräftebericht für 2023 vorgestellt. Die Arbeitslosenquote liegt demnach bei 36,9 Prozent – ein Anstieg um 3,5 % im Vergleich zur letzten Erhebung. Gleichzeitig ist die Zahl der Erwerbspersonen auf 867 247 gesunken (2018: 1.090.153).
Shimuafeni erklärt, dass die Berechnung der Erwerbsbevölkerung nun den Richtlinien der Internationalen Konferenz der Arbeitsstatistiker (ICLS) von 2019 folgt. Demnach werden alle Personen über 15 Jahren berücksichtigt. Von den 1 876 122 Namibiern in diesem Alter gelten 1 008 875 als nicht erwerbstätig. Als Beschäftigung zählt jede entgeltliche oder gewinnbringende Tätigkeit – entsprechend sind 63,1 % der Erwerbsbevölkerung angestellt oder selbstständig.
Laut Onesmus Shalonda, dem leitenden Arbeitsstatistiker der NSA, weist Namibia mit einer Beschäftigungsquote von 29,1 % ein niedriges Beschäftigungsniveau auf. Er betont, dass 96,8 % der potenziellen Arbeitskräfte nicht aktiv auf Jobsuche gehen. Das Arbeitskräftepotenzial umfasst sowohl jene, die sich um eine Stelle bemühen, aber nicht sofort verfügbar sind und diejenigen, die die Suche aufgegeben haben. Die kombinierte Quote der Jugendarbeitslosigkeit und des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials beträgt 61,4 % – mehr als 60 % der Jugendlichen sind demnach nicht ausgelastet.
Jugendarbeitslosigkeit auf alarmierendem Niveau
In der Altersgruppe der 15- bis 35-Jährigen sind 250 886 Namibier erwerbstätig, 202 144 arbeitslos, und 563 499 gehören nicht zur Erwerbsbevölkerung. Nur 24,8 % der Jugendlichen sind berufstätig, die meisten in der Landwirtschaft (18,8 %), im Einzelhandel (11,2 %) oder in Privathaushalten (9,6 %). Die verarbeitende Industrie beschäftigt lediglich 9 % der jungen Arbeitnehmer.
Ein Trend zeigt sich auch in den regionalen Unterschieden: Während die Jugendarbeitslosigkeit in ländlichen Gebieten seit 2018 von 49,1 % auf 41,3 % gesunken ist, stieg sie in den Städten von 44 % auf 46,1 %. „Viele zieht es auf der Suche nach Arbeit in urbane Zentren, doch oft finden sie dort keine Beschäftigung“, sagt Shalonda. Besonders in wirtschaftlich schwachen Regionen ist die Lage angespannt. In Kavango- West und Kavango-Ost liegt die Arbeitslosenquote bei über 50 %, wobei in einigen Wahlkreisen wie Musee (67,3 %) und Ndiyona (65,2 %) noch höhere Werte gemessen wurden. Epupa in Kunene verzeichnet mit 80,7 % die höchste Jugendarbeitslosigkeit im ganzen Land.
Neben der hohen Arbeitslosigkeit ist auch die geringe Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze ein Problem. Insbesondere junge Menschen fänden kaum Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Ein weiteres großes Anliegen sei der Anteil der Jugendlichen, die weder arbeiten noch sich in Ausbildung oder Weiterbildung befinden – in Regionen wie Kunene betrifft dies 62,8 %, in Sambesi 56,1 %. Ohne gezielte wirtschaftliche Impulse und Bildungsmaßnahmen werde sich die Situation kaum verbessern.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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