Geschichten als Menschenrecht
Beim BookSprint Namibia 2024 entstanden fünf Kinderbücher
,,Entwickeln Sie innerhalb von zwölf Stunden ein Buch für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren", so lautete die Mission der fünf Teams des BookSprint Namibia 2024 am Samstag. Im Goethe-Institut arbeiteten Partnergruppen Bücherkonzepte aus, die Geschichten an namibische Kinder vermitteln. Bis März 2025 sollen die Bücher in verschiedene Sprachen erscheinen.
Ein kleines Mädchen, das wegen ihrer Haare von Mitschülern als Löwe beschimpft wird,
möchte verzweifelt eine neue Frisur bis es beim Blick in den Spiegel lernt, das eigene
Aussehen zu akzeptieren und sich zu neuem Selbstvertrauen findet. Das ist nur eine von fünf
Geschichten, die am Samstag, 12. Oktober, im Goethe-Institut entstanden. Die Autorin,
Lettisia-Idah Aupindi, war eine der für den BookSprint 2024 ausgewählten Kandidatinnen.
Insgesamt flatterten 35 Bewerbungen für das Projekt im Briefkasten der deutschen
Botschaft und des Goethe-Instituts ein.
Clarissa Judmann von der deutschen Botschaft in Windhoek erklärte, dass die Anzahl der
Geschichten und Autoren nicht nur durch die räumlichen Kapazitäten sondern auch durch
die Zahl der Illustratoren begrenzt ist.
Beim BookSprint arbeiten Autoren im Team mit Illustratoren, um ihre Storys in Bilder zu
fassen und schlussendlich ein fertiges Konzept für ein Kinderbuch zu entwickeln, das von
der Botschaft und dem Goethe-Institut anschließend vervielfältigt und in verschiedene
Sprachen übersetzt wird. Ziel des Modells, das seinen Ursprung in der südafrikanischen
Kampagne „Book Dash“ hat, ist, möglichst vielen Kindern Zugang zu Büchern zu
verschaffen.
Die in diesem Jahr bei der zweiten Auflage des BookSprints entstandenen Konzepte
sollen bis März kommenden Jahres bereit zur Veröffentlichung sein. Die vier Bücher aus
dem Vorgängerjahr 2022 wurden laut Clarissa Judmann circa 15 000 mal gedruckt und in
neun Sprachen übersetzt.
Zur Unterstützung der Teams kam die deutsche Kinderbuchautorin Nasrin Siege nach
Windhoek. Die studierte Psychologin kam 1983 nach Tansania und wurde vom Schicksal
der dort lebenden Straßenkinder berührt. Sie begann Märchenstunden für die Kinder zu
veranstalten und merkte schnell, wie viel sie damit in Bewegung setzen konnte: „Die
Märchen waren für diese Kinder die Brücke in eine neue Welt, viele von ihnen sind
nämlich heute erfolgreiche Erwachsene mit Beruf und Familie.“ Siege sieht das Erzählen
und Vorlesen von Geschichten von fundamentaler Bedeutung in der Entwicklung eines
Kindes. „Durch Geschichten lernen Kinder Emotionen zu verstehen ihre eigenen
auszudrücken“, meint sie: „Wir reden hier von einem menschlichen Grundbedürfnis, Lesen
ist ein Menschenrecht!“ Man könne natürlich leicht sagen, dass solche Projekte angesichts
der Probleme nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien. „Doch viele Tropfen machen
einen kleinen Bach“, zeigt sich Siege überzeugt.
Sie hatte vor offiziellem Arbeitsbeginn einen Workshop ausgerichtet, der den Teams
vermittelte, worauf es beim Schreiben für Kinder (Kernzielgruppe drei bis sechs Jahre)
ankommt. Am Samstag hatten die fünf Teams dann 12 Stunden Zeit, um ihre Konzepte
auszuarbeiten. Auch hier stand Nasrin Siege zur Seite.
Sie habe ihr viel geholfen und sie vor allem inspiriert, sagt die 23-jährige Lettisia-Idah
Aupindi, als sich die Jura-Studentin per Umarmung von der Kinderbuchautorin
verabschiedet und die beiden schon ihre Vorfreude auf das Wiedersehen im kommenden
Jahr aussprechen.
möchte verzweifelt eine neue Frisur bis es beim Blick in den Spiegel lernt, das eigene
Aussehen zu akzeptieren und sich zu neuem Selbstvertrauen findet. Das ist nur eine von fünf
Geschichten, die am Samstag, 12. Oktober, im Goethe-Institut entstanden. Die Autorin,
Lettisia-Idah Aupindi, war eine der für den BookSprint 2024 ausgewählten Kandidatinnen.
Insgesamt flatterten 35 Bewerbungen für das Projekt im Briefkasten der deutschen
Botschaft und des Goethe-Instituts ein.
Clarissa Judmann von der deutschen Botschaft in Windhoek erklärte, dass die Anzahl der
Geschichten und Autoren nicht nur durch die räumlichen Kapazitäten sondern auch durch
die Zahl der Illustratoren begrenzt ist.
Beim BookSprint arbeiten Autoren im Team mit Illustratoren, um ihre Storys in Bilder zu
fassen und schlussendlich ein fertiges Konzept für ein Kinderbuch zu entwickeln, das von
der Botschaft und dem Goethe-Institut anschließend vervielfältigt und in verschiedene
Sprachen übersetzt wird. Ziel des Modells, das seinen Ursprung in der südafrikanischen
Kampagne „Book Dash“ hat, ist, möglichst vielen Kindern Zugang zu Büchern zu
verschaffen.
Die in diesem Jahr bei der zweiten Auflage des BookSprints entstandenen Konzepte
sollen bis März kommenden Jahres bereit zur Veröffentlichung sein. Die vier Bücher aus
dem Vorgängerjahr 2022 wurden laut Clarissa Judmann circa 15 000 mal gedruckt und in
neun Sprachen übersetzt.
Zur Unterstützung der Teams kam die deutsche Kinderbuchautorin Nasrin Siege nach
Windhoek. Die studierte Psychologin kam 1983 nach Tansania und wurde vom Schicksal
der dort lebenden Straßenkinder berührt. Sie begann Märchenstunden für die Kinder zu
veranstalten und merkte schnell, wie viel sie damit in Bewegung setzen konnte: „Die
Märchen waren für diese Kinder die Brücke in eine neue Welt, viele von ihnen sind
nämlich heute erfolgreiche Erwachsene mit Beruf und Familie.“ Siege sieht das Erzählen
und Vorlesen von Geschichten von fundamentaler Bedeutung in der Entwicklung eines
Kindes. „Durch Geschichten lernen Kinder Emotionen zu verstehen ihre eigenen
auszudrücken“, meint sie: „Wir reden hier von einem menschlichen Grundbedürfnis, Lesen
ist ein Menschenrecht!“ Man könne natürlich leicht sagen, dass solche Projekte angesichts
der Probleme nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien. „Doch viele Tropfen machen
einen kleinen Bach“, zeigt sich Siege überzeugt.
Sie hatte vor offiziellem Arbeitsbeginn einen Workshop ausgerichtet, der den Teams
vermittelte, worauf es beim Schreiben für Kinder (Kernzielgruppe drei bis sechs Jahre)
ankommt. Am Samstag hatten die fünf Teams dann 12 Stunden Zeit, um ihre Konzepte
auszuarbeiten. Auch hier stand Nasrin Siege zur Seite.
Sie habe ihr viel geholfen und sie vor allem inspiriert, sagt die 23-jährige Lettisia-Idah
Aupindi, als sich die Jura-Studentin per Umarmung von der Kinderbuchautorin
verabschiedet und die beiden schon ihre Vorfreude auf das Wiedersehen im kommenden
Jahr aussprechen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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