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Krisen werfen Entwicklungsziele zurück

UN-Expertentreffen: Harte Arbeit an Entwicklungsagenda nötig
Das Erreichen von Entwicklungszielen bedarf jahrelanger Anstrengungen von Seiten der Regierung und der Zivilgesellschaft. Laut einem Bericht, der gestern und heute in Windhoek besprochen wird, haben die zahlreichen Krisen weltweit Afrika in seiner Entwicklung zurückgeworfen.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Vertreter der Kommission der Afrikanischen Union (AUC), des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), der UN-Wirtschaftskommission für Afrika (UNECA) und der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) haben sich zu einem Expertentreffen getroffen, um den Bericht zur nachhaltigen Entwicklung in Afrika zu besprechen. In dem Report, der fünfte seit Beginn, werden die Erfolge und Misserfolge in der Umsetzung der UN-Entwicklungsziele ausgewertet. Herzstück der Entwicklungsarbeit sind die Rahmenstrukturen 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung sowie die Agenda 2063. Wie die Experten sich jedoch einig sind, haben die Corona-Pandemie und weitere Krisen die Umsetzung der Entwicklungsziele weit zurückgeworfen und den Fortschritt in beiden Agenden teils gar rückgängig gemacht. Sen Pang, Koordinator von United Nations Systems Namibia, sprach von einer „dreifachen Krise“, die der Klimawandel, die Corona-Pandemie und zuletzt der Krieg Russlands gegen die Ukraine verursacht habe. „Die Erkenntnisse unseres Berichts zeigen, dass afrikanische Länder in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen haben, um die Entwicklungsagenden durchzusetzen, doch die vielen Krisen haben die Wirtschaft in große Unsicherheiten gestürzt.“ Daher sei es jetzt mehr als je notwendig, die Umsetzung voranzutreiben.

Aika Bhatia, Vertreterin von UNDP Namibia, sagte, man müsse in diesen Krisenzeiten die Entwicklungsziele wieder auf den richtigen Weg bringen. Der Report diene dazu, alle möglichen Gelegenheiten zu beleuchten und einen Rahmen für die Transformation der afrikanischen Gesellschaften zu ermöglichen.

Auch Bartholomew Armah der Abteilung für Makroökonomie und Regierungsführung der UNECA stimmte zu, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage die positive Entwicklung der letzten Jahre in Afrika gebremst habe. „Das ist nicht nur Diskussion und Abstraktion, sondern die alltägliche Erfahrung der Bürger“, so Armah. Diese litten unter Inflation und Verteuerung. Die Schwierigkeiten lokaler Finanzbanken mache es außerdem kleinen Unternehmen schwer, Kredite aufzunehmen. „Die Entwicklungsziele sind noch weiter außer Reichweite gerückt. Wir sind an einem Zeitpunkt angekommen, wo Planung kritisch ist, da die Ressourcen immer weiter schwinden.“

Obwohl Vizepräsidentin und Ministerin für internationale Kooperation und Verbindungen, Netumbo Nandi-Ndaitwah, den zweitägigen Workshop eigentlich feierlich eröffnen lassen sollte, ließ sie sich von einem Mitarbeiter vertreten. Dieser unterstrich Namibias Anstrengungen, um den Zielen gerechtzuwerden. Im Zentrum steht dabei die Initiative für die Herstellung von grünem Wasserstoff, die in aller Munde ist. Die Produktion soll geplanterweise 2026 beginnen und bis zu 300 000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erreichen. Damit könne man, so der Sprecher, die Nutzung nachhaltiger Ressourcen in Afrika steigern. „Wir müssen neue Ideen entwickelnund unsere Anstrengungen zur Transformation unserer Wirtschaft erhöhen, um das Afrika aufzubauen, das wir möchten.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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