Mehr Schutz für Schuppentiere
Weltpangolintag: PCRF hat Erfolg mit Projekt im Nyae Nyae-Hegegebiet
Schuppentiere bleiben eine der meistgefährdeten Tierarten auf dem afrikanischen Kontinent. Die Pangolin Conservation and Research Foundation setzt sich für ihren Schutz ein und hat vor Kurzem ein erfolgreiches Gemeinschaftsprogramm im Norden Namibias ins Leben gerufen.
Von Katharina Moser, Windhoek
Sie mögen weniger populär als Löwen und Elefanten sein, doch sie sind einer der größten Schätze der namibischen Natur: Schuppentiere sind enorm selten und von der internationalen Gemeinschaft als vom Aussterben bedroht eingestuft. Weltweit gelten sie als das Tier, das am häufigsten illegal gehandelt wird – dennoch gibt es auf dem afrikanischen Kontinent kaum Schutzmaßnahmen, um die faszinierenden Tiere vor dem Aussterben zu bewahren.
Die namibische Nichtregierungsorganisation Pangolin Conservation and Research Foundation (PCRF) unter der Leitung der Biologin Kelsey Prediger hat sich zur Aufgabe gestellt, die Schutzmaßnahmen zum Erhalt von Schuppentieren in Namibia voranzutreiben und weitere Erkenntnisse zu den kaum erforschten Tieren zu sammeln. Wie Prediger berichtet, hat die PCRF mit einer namibischen Arbeitsgruppe zu Schuppentieren unter anderem Beamte des Umweltministeriums im Umgang mit den Tieren ausgebildet und Leitfäden für alle Verantwortlichen und Beteiligten entwickelt. Eine große Herausforderung bleibt die Auswilderung lebendiger Schuppentiere, die von Wilderern gefangen und geschmuggelt wurden. „Die Tiere wurden bis zu ihrer Entdeckung oft wochenlang hungern gelassen und ihr enormer Gewichtsverlust verringert ihre Überlebenschancen nach der Auswilderung deutlich“, so Prediger. Da Schuppentiere ein ausgeprägtes Territorialverhalten an den Tag legen, muss man bei der Wahl des Auswilderungsortes auf sämtliche ökologische Zusammenhänge achten. „Daher ist es so wichtig, weitere Forschung zu Schuppentieren zu betreiben. Nur wenn wir genug über ihr Verhalten und das Populationszusammenspiel wissen, können wir die geretteten Tiere sicher auswildern und ihr Überleben sichern“, sagt Prediger. Bisher liegt die Überlebensrate geretteter und ausgewilderter Tiere bei nur etwa der Hälfte. Daher sei es nötig, realistische Auswilderungsprotokolle zu entwickeln sowie weitere Gelder zu mobilisieren – denn eine sichere Auswilderung ist teuer.
Unterdessen hat die PCRF ein weiteres Schutzprogramm ins Leben gerufen, dass als Vorzeigeprojekt nicht nur im Schuppentierschutz, sondern auch in der Zusammenarbeit mit der lokalen indigenen Bevölkerung im Naturschutz dienen kann: Im Juli vergangenen Jahres rief die Organisation ein Gemeinschaftsprojekt im Nyae Nyae-Hegegebiet im Nordosten Namibias ins Leben, das den Schutz und die Erforschung des Schuppentiers mit der Unterstützung des Ju/ huansi-Volks in der Gegend verbindet. „Unser Ziel ist es, Schuppentiere in den dortigen Habitaten besser zu verstehen und gleichzeitig Unterstützung und Einkommensmöglichkeit für die Menschen dort zu schaffen“, so Prediger. Die Organisation hat in dem 900 000 Hektar großen Park lokale Schuppentier-Ranger ausgebildet und Kamerafallen installiert, die von den Bewohnern selbst überwacht werden. „In diesem Projekt liegt uns vor allem die Unterstützung der dortigen Gemeinden am Herzen. Und wir möchten den Menschen den Wert der Natur zeigen, die sie über all die Jahre hinweg geschützt haben“, erklärt Prediger. Seit Juli habe man in dem sehr abgelegenen Gebiet sechs von 40 Dörfern erreicht und insgesamt zwanzig Schuppentiere identifiziert. „Die Einheimischen dort verrichten großartige Arbeit. Obwohl wir erst seit so kurzer Zeit dort aktiv sind, erhalten wir wöchentlich Anrufe, in denen die Menschen neue Schuppentiersichtungen dokumentieren.“ Dass sich die Einheimischen bei der PCRF melden, wenn sie ein Tier finden, und bei der Besenderung helfen, anstatt Kapital aus der Wilderei des teuren Tieres zu schlagen, sei ein großer Erfolg. Das Projekt könnte sich somit zu einer großen Erfolgsgeschichte des namibischen Naturschutzes entwickeln – und das in Kooperation mit lokalen Gemeinden. Wie Prediger sagt, sei es ein Ziel für die kommenden Jahre, im Nyae Nyae-Schutzgebiet ein Forschungszentrum einzurichten, an dem auch internationale Wissenschaftler beteiligt sein sollten.
Dass es Hoffnung für den Erhalt der faszinierenden Schuppentiere gibt, ist somit auch engagierten Organisationen wie der PCRF und unermüdlichen Verantwortlichen wie Kelsey Prediger zu verdanken. Möglich ist erfolgreiche Naturschutzarbeit, aber auch nur durch die anhaltende Unterstützung der Bevölkerung. Diese kann morgen ihren Beitrag zum Schutz der besonderen Tiere leisten: Am Weltpangolintag, Samstag,18. Februar, veranstaltet die PCRF im Eagles Beer Garden ein vielfältiges Programm, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Dort können Besucher durch spannende Unterhaltung auf ihre Kosten kommen, und etwas Gutes für die namibischen Schuppentiere tun.
Sie mögen weniger populär als Löwen und Elefanten sein, doch sie sind einer der größten Schätze der namibischen Natur: Schuppentiere sind enorm selten und von der internationalen Gemeinschaft als vom Aussterben bedroht eingestuft. Weltweit gelten sie als das Tier, das am häufigsten illegal gehandelt wird – dennoch gibt es auf dem afrikanischen Kontinent kaum Schutzmaßnahmen, um die faszinierenden Tiere vor dem Aussterben zu bewahren.
Die namibische Nichtregierungsorganisation Pangolin Conservation and Research Foundation (PCRF) unter der Leitung der Biologin Kelsey Prediger hat sich zur Aufgabe gestellt, die Schutzmaßnahmen zum Erhalt von Schuppentieren in Namibia voranzutreiben und weitere Erkenntnisse zu den kaum erforschten Tieren zu sammeln. Wie Prediger berichtet, hat die PCRF mit einer namibischen Arbeitsgruppe zu Schuppentieren unter anderem Beamte des Umweltministeriums im Umgang mit den Tieren ausgebildet und Leitfäden für alle Verantwortlichen und Beteiligten entwickelt. Eine große Herausforderung bleibt die Auswilderung lebendiger Schuppentiere, die von Wilderern gefangen und geschmuggelt wurden. „Die Tiere wurden bis zu ihrer Entdeckung oft wochenlang hungern gelassen und ihr enormer Gewichtsverlust verringert ihre Überlebenschancen nach der Auswilderung deutlich“, so Prediger. Da Schuppentiere ein ausgeprägtes Territorialverhalten an den Tag legen, muss man bei der Wahl des Auswilderungsortes auf sämtliche ökologische Zusammenhänge achten. „Daher ist es so wichtig, weitere Forschung zu Schuppentieren zu betreiben. Nur wenn wir genug über ihr Verhalten und das Populationszusammenspiel wissen, können wir die geretteten Tiere sicher auswildern und ihr Überleben sichern“, sagt Prediger. Bisher liegt die Überlebensrate geretteter und ausgewilderter Tiere bei nur etwa der Hälfte. Daher sei es nötig, realistische Auswilderungsprotokolle zu entwickeln sowie weitere Gelder zu mobilisieren – denn eine sichere Auswilderung ist teuer.
Unterdessen hat die PCRF ein weiteres Schutzprogramm ins Leben gerufen, dass als Vorzeigeprojekt nicht nur im Schuppentierschutz, sondern auch in der Zusammenarbeit mit der lokalen indigenen Bevölkerung im Naturschutz dienen kann: Im Juli vergangenen Jahres rief die Organisation ein Gemeinschaftsprojekt im Nyae Nyae-Hegegebiet im Nordosten Namibias ins Leben, das den Schutz und die Erforschung des Schuppentiers mit der Unterstützung des Ju/ huansi-Volks in der Gegend verbindet. „Unser Ziel ist es, Schuppentiere in den dortigen Habitaten besser zu verstehen und gleichzeitig Unterstützung und Einkommensmöglichkeit für die Menschen dort zu schaffen“, so Prediger. Die Organisation hat in dem 900 000 Hektar großen Park lokale Schuppentier-Ranger ausgebildet und Kamerafallen installiert, die von den Bewohnern selbst überwacht werden. „In diesem Projekt liegt uns vor allem die Unterstützung der dortigen Gemeinden am Herzen. Und wir möchten den Menschen den Wert der Natur zeigen, die sie über all die Jahre hinweg geschützt haben“, erklärt Prediger. Seit Juli habe man in dem sehr abgelegenen Gebiet sechs von 40 Dörfern erreicht und insgesamt zwanzig Schuppentiere identifiziert. „Die Einheimischen dort verrichten großartige Arbeit. Obwohl wir erst seit so kurzer Zeit dort aktiv sind, erhalten wir wöchentlich Anrufe, in denen die Menschen neue Schuppentiersichtungen dokumentieren.“ Dass sich die Einheimischen bei der PCRF melden, wenn sie ein Tier finden, und bei der Besenderung helfen, anstatt Kapital aus der Wilderei des teuren Tieres zu schlagen, sei ein großer Erfolg. Das Projekt könnte sich somit zu einer großen Erfolgsgeschichte des namibischen Naturschutzes entwickeln – und das in Kooperation mit lokalen Gemeinden. Wie Prediger sagt, sei es ein Ziel für die kommenden Jahre, im Nyae Nyae-Schutzgebiet ein Forschungszentrum einzurichten, an dem auch internationale Wissenschaftler beteiligt sein sollten.
Dass es Hoffnung für den Erhalt der faszinierenden Schuppentiere gibt, ist somit auch engagierten Organisationen wie der PCRF und unermüdlichen Verantwortlichen wie Kelsey Prediger zu verdanken. Möglich ist erfolgreiche Naturschutzarbeit, aber auch nur durch die anhaltende Unterstützung der Bevölkerung. Diese kann morgen ihren Beitrag zum Schutz der besonderen Tiere leisten: Am Weltpangolintag, Samstag,18. Februar, veranstaltet die PCRF im Eagles Beer Garden ein vielfältiges Programm, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Dort können Besucher durch spannende Unterhaltung auf ihre Kosten kommen, und etwas Gutes für die namibischen Schuppentiere tun.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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