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Monkeypox
Monkeypox

Mpox-Variante streut Bedenken

Trotz geringem Risiko erhöhen viele afrikanische Länder Präventionsmaßnahmen
Bislang wurden in Namibia keine Fälle der neuen Variante der Affenpocken-Krankheit (Mpox), wegen der ein öffentlicher Gesundheitsnotstand ausgerufen wurde, verzeichnet. Trotzdem wird namibischen Lkw-Fahrern und Reisenden, die eine Einreise in betroffene Länder planen, eine Impfung empfohlen.
Ellanie Smit
Gitta Paetzold, Geschäftsführerin der Hospitality Association of Namibia, sagte es sei wichtig, dass Namibia als Land über die Entwicklungen informiert bleibe und keine Falschinformationen oder „Panikmache“ dulde.

Tourismusminister Pohamba Shifeta betonte, dass Namibia für Reisende sicher sei, da keine Fälle gemeldet worden seien, und dass sie sich frei fühlen sollten, einzureisen: „Es besteht überhaupt kein Grund zur Panik“. Er sagte, es seien Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden, und forderte Namibier, die in betroffene Länder reisen, zur Impfung auf.

WHO ruft Notstand aus

Am 14. August rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen des Mpox-Virus zum zweiten Mal in zwei Jahren den internationalen Gesundheitsnotstand aus. Dies folgte nachdem die afrikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (Africa CDC) am 13. August einen kontinentalen Gesundheitsnotstand (Public Health Emergency of Continental Security, PHECS) deklariert hatten. Auslöser war das Auftreten einer neuen Variante (Klade Ib) in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) und dessen Ausbreitung auf die Nachbarländer.

Der leitende Direktor für Gesundheit, Ben Nangombe, erklärte: „In Namibia hat unser Überwachungssystem bisher keine Mpox-Fälle festgestellt. Diese Meldungen machen jedoch deutlich, dass wir unsere Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit im Hinblick auf Vorsorge, Bereitschaft und Reaktion verstärken müssen.“ Nangombe ermahnte die Öffentlichkeit, Ruhe zu bewahren und keine Desinformationen über Mpox zu verbreiten. „Die Bevölkerung muss die Fakten über die Krankheit und ihre Ausbreitung kennen und wissen, wie man sich vor ihr schützen kann. Wir sind froh zu hören, dass unsere Behörden bereits Maßnahmen ergriffen haben, um an bestimmten Grenzübergängen stärkere Gesundheitskontrollen einzuführen“, sagte Paetzold.

Die Walvis Bay Corridor Group (WBCG) wies darauf hin, dass der Ausbruch der Krankheit Namibias Handelspartner in der SADC-Region betreffe, da Fälle in der Demokratischen Republik Kongo und Südafrika gemeldet wurden. „Wir fordern daher alle Beteiligten auf, in höchster Alarmbereitschaft zu sein und die vorgeschriebenen Sicherheitsprotokolle zu befolgen. Außerdem bitten wir alle dringend, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen“, so Mbahupu Tjivikua, CEO der WBCG. Die WBCG unterhält mit Unterstützung der SADC grenzüberschreitende Wellness-Kliniken entlang aller bedeutenden Grenzregionen.

Trotz der jüngsten weltweiten Erklärungen zu Mpox bekräftigte die SADC Business Council Tourism Alliance, dass das südliche Afrika weiterhin ein sicheres Reiseziel sei. Die Tourismusallianz lobte die schnelle und koordinierte Reaktion auf die Situation.

Reaktionen der Staaten

In Südafrika hat die Gesundheitsbehörde bisher 24 Mpox-Fälle (Klade IIb) gemeldet, die vor allem durch körperlichen Kontakt zu einer infektiösen Person entstanden. Das Land hat eine verstärkte Überwachung und Protokolle zur Kontaktverfolgung eingeführt.

Botswana hat unterdessen die Mpox-Kontrollen an ausgewählten Einreisezentren darunter Kazungula, am Flughafen Maun und am Flughafen Gaborone verstärkt.

Angola hat keine Mpox-Fälle registriert, aber seinen Notfallplan verschärft und sich verstärkt auf die Grenzkontrollen mit der Demokratischen Republik Kongo konzentriert.

„Mosambik, Namibia, Simbabwe, Sambia und Malawi haben keine Mpox-Fälle gemeldet, haben aber ihre Überwachungs- und Vorbereitungsmaßnahmen verstärkt“, so die Tourism Alliance.

Die Demokratischen Republik Kongo (DRC), die einen erheblichen Ausbruch erlebt, arbeite eng mit der WHO und dem CDC Afrika zusammen, um Kontrollmaßnahmen durchzuführen.

Weiter heißt es, dass das Risiko einer Mpox-Übertragung in den Ländern des südlichen Afrikas geringer sei als in vielen Herkunftsländern von Reisenden und; dass bei typischen touristischen Aktivitäten kein hohes Risiko für eine Ansteckung bestünde.

Die Tourism Alliance erklärte, dass es derzeit keine weit verbreiteten Reisebeschränkungen wegen des Mpox-Virus für die Länder des südlichen Afrikas gibt. Nur Kanada habe eine Empfehlung der Stufe 2 herausgegeben, die lediglich realistische Vorsichtsmaßnahmen empfiehlt.

Reisenden wird geraten, häufig die Hände zu waschen, engen Kontakt mit Personen zu vermeiden, die krank erscheinen oder sichtbare Hautläsionen haben, sich über die Gesundheitsrichtlinien ihres jeweiligen Reiseziels zu informieren und einen Arzt aufzusuchen, wenn sie Symptome wie Fieber oder unerklärlichen Hautausschlag entwickeln.

Hintergrund

Mpox ist eine zoonotische Krankheit (eine Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen oder vom Menschen auf das Tier übertragen wird), die durch ein Orthopoxvirus verursacht wird und beim Menschen zu einer pockenähnlichen Krankheit führt.

Seit Januar 2022 haben insgesamt 15 Länder auf dem afrikanischen Kontinent Mpox-Ausbrüche gemeldet. In den verangenen sieben Monaten wurden insgesamt 14 250 bestätigte Fälle und 456 Todesfälle mit einer Sterblichkeitsrate (CFR) von 3,2 % gemeldet, verglichen mit 1 145 Fällen und 7 Todesfällen im Jahr 2023. Mehr als 90 % der gemeldeten Fälle entfallen auf die Demokratische Republik Kongo.

Zu den Symptomen gehören Fieber, starke Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Muskelschmerzen und ein Ausschlag, der einige Tage nach Beginn der Symptome auftritt und sich mit der Zeit in Blasen und Krusten verwandelt. Der Ausschlag konzentriert sich in der Regel auf das Gesicht, die Handflächen und die Fußsohlen. Auch der Mund, die Genitalien und die Augen können betroffen sein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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