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Cyril Ramaphosa. Foto: Facebook
Cyril Ramaphosa. Foto: Facebook

Vertuschung bei Phala Phala

Medien: Südafrikanische Behörden sabotieren Ermittlungen
Ein Schreiben, das südafrikanischen Medien vorliegt, weist nach, dass sich südafrikanische Behörden scheinbar geweigert haben, namibische Ermittlungen im Phala Phala-Skandal zu unterstützen. Eine Anfrage einer Zusammenarbeit wurde anscheinend unter den Tisch gekehrt – angeblich, um Präsident Ramaphosa zu schützen.
Katharina Moser
Von Katharina Moser, Windhoek

Südafrikanischen Medienberichten zufolge haben südafrikanische Behörden Anfragen des namibischen Justizministeriums ignoriert, bei der Aufklärung des sogenannten Phala Phala-Skandals zu helfen. Das Nachrichtenportal Independent Online zitiert einen ehemaligen Mitarbeiter des südafrikanischen Justizministeriums mit den Worten: „Die Anfrage wurde absichtlich ignoriert, um Präsident Cyril Ramaphosa vor dem Skandal zu schützen.“

Medienangaben zufolge teilte das namibische Justizministerium bereits im Juli 2020 in einem Brief an den südafrikanischen Justizminister Ronald Lamola mit, dass Geldwäsche zwischen Südafrika und Namibia stattfinde, und bat um Ermittlungszusammenarbeit. Lamolas Sprecher leugnete jedoch im Juni 2022 die Existenz eines solchen Briefs. Independent Online berichtete nun, ihm liege der Brief vor. Darin wird geschildert, dass mehrere Personen in Südafrika Diebstähle begangen hätten und danach Geld über EFTs von südafrikanischen in namibische Bankkonten gezahlt hätten. Drei Verdächtige des Raubs auf Phala Phala, Erkki Shikongo, Petrus Afrikaner und Imanuwela David, hätten 2020 jeweils 1,8 Millionen Rand, 3,1 Millionen Rand und 86 000 Rand in namibische Konten eingezahlt. Das namibische Justizministerium habe die südafrikanische Seite um Zugang zu relevanten Beweisen gebeten und auf Dringlichkeit verwiesen. Es kam jedoch wohl keinerlei Unterstützung. Der von Independent Online zitierte ehemalige Mitarbeiter des südafrikanischen Justizministeriums sagte: „Ich habe im Juni des vergengenen Jahres berichtet, dass ich persönlich den Anruf meines namibischen Amtskollegen erhalten habe, der über unser Schweigen zu dieser Rechtshilfe frustriert war, und auch ich wurde ignoriert, als ich das Thema in unserem Büro ansprach. Da fing ich an, Verdacht zu schöpfen.“

Ministeriumssprecher Phiri hingegen wies die Vorwürfe zurück. Die Beamten in der Abteilung hätten nicht gewusst, wer diese Männer seien, da in Südafrika kein Verfahren gegen sie eröffnet worden sei. Später behauptete er wiederum, der Brief sei unter Afrikaner abgelegt worden, der von den fünf in den Phala-Phala-Diebstahl verwickelten Männern am wenigsten bekannt ist. „Einer der Gründe, warum wir anfangs sagten, dass wir kein Rechtshilfeersuchen haben, ist, dass wir unsere Akten und Systeme unter Imanuwela David durchsucht und nichts gefunden haben. Später wurde das Schreiben jedoch unter dem Namen Afrikaner gefunden, der in dem Schreiben als erstes erwähnt wird", sagte Phiri. Es habe außerdem durchaus Zusammenarbeit gegeben.

In dem Skandal werden fünf Namibier verdächtigt, 2020 etliche Millionen US-Dollar aus der privaten Luxusfarm Phala Phala des südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa gestohlen zu haben. Ramaphosa hatte den Raub nie direkt der Polizei gemeldet und es wird seine Verwicklung in Geldwäsche vermutet. Er hatte zudem privat versucht, den Fall aufzuklären und sich unter der Hand mit dem namibischen Präsidenten Geingob abgesprochen. Bei den Nachforschungen von Ramaphosas Vertrauten war auch ein Vertrauter eines Fishrot-Beschuldigten beteiligt. Namibias Generalstaatsanwältin, Martha Imalwa, wirft den südafrikanischen Behörden schon seit längerem vor, die namibischen Ermittlungsarbeiten durch Verweigerung der Zusammenarbeit zu sabotieren. Allerdings wurden in der Vergangenheit auch Zweifel an der Lauterkeit der namibischen Ermittlungen selbst geäußert.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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