Wie gelingt der Neustart?
Nabelschau in der Touristenbranche zeigt Mut zum Risiko
Gys Joubert, Geschäftsführer der Gondwana-Gruppe; Gitta Paetzold Managerin des Gastgewerbeverbands HAN (Hospitality Asscociation of Namibia); und Norbert Wurm, Geschäftsführer von O & L Leisure haben sich unter Moderation von Benita Herma vom FDN-Vorstand dazu geäußert und dabei eigene Not-Erfahrungen ihrer Betriebe und Körperschaften aus der Zeit der Corona-Sperren angeführt. Das Fazit der drei Referenten über den katastrophalen „Lock-Down“ samt der Existenz-bedrohenden Auswirkungen während der vergangenen zwei Jahre: Jeder Betrieb und die gesamte Tourismus-Branche musste schreckliche Verluste hinnehmen, aber die Unternehmen wehren sich gegen Schockstarre.
Zum Beispiel die Schließung des Strand Hotels an der Swakopmunder Mole, wodurch hohe Investition zum toten Kapital wurde, sagte Norbert Wurm von der O & L-Gruppe: „Wir mussten den Lebensunterhalt unserer Angestellten schützen, denn nachher gibt es wieder etwas. Wir müssen da sein, wenn es (die Krise) vorbei ist. Wir konnten nicht im Negativen stecken bleiben. Wir haben irre Dinge getan, z. B. Zimmer zum Halbpreis oder gratis angeboten.“ Manche Gäste hätten das Sonderangebot jedoch missbraucht und den Wert „vermindert“, so Norbert Wurm. Er fügt hinzu: „Unsere Groß- und Urgroßeltern haben Kriege mitgemacht. Für uns war Corona jetzt wie Krieg.“
80% der Mitglieder des Gastgewerbeverbands (HAN) hatten während der Corona-Sperren kein Einkommen, meldet Gitta Paetzold. „Wir haben es irgendwie geschafft, besser als anderswo auf der Welt. Das hat unserer Moral gut getan. Wir sind schneller an den Kickstart gegangen als anderswo, aber die Rehabilitierung der Fremdenverkehrsbranche erfordert ein weiteres Jahr.“ Die Touristik-Branche habe die Zeit sehr für innerbetriebliche Schulung genutzt, zum Teil mit externer Förderung. „Wer rastet, der rostet“, mahnte Paetzold. Obwohl der Staat Millionen für den Fremdenverkehr in die Infrastruktur stecke, werde das Personal vergessen. Es bleibe ungeschult. Das Preis-Leistungsverhältnis der Branche müsse stimmen.
Gys Joubert schilderte die Krisenstrategie der Gondwana-Lodges. „Wir haben eine Bestandsaufnahme gemacht. Geld hatten wir keins, aber wir hatten Arbeiskräfte und haben voneinander getrennt, was wir noch tun konnten und was jenseits unserer Kontrolle lag. Die Instandhaltungsteams waren jetzt gefordert. Wir haben die Verletzbarkeit als gegeben hingenommen und den Überlebensmodus eingeschlagen. Dabei kam allerhand Kreativität heraus.“
Alle drei Referenten erwähnten, dass sie in der Krisenzeit – offensichtlich anders als sonst – verständige Staatsbeamte mit Goodwill angetroffen hätten, die die Bredouille des Tourismus begriffen hätten. Ein Beispiel: eine gemeinsame Beratung dauerte an einem Freitag bis 21 Uhr. Ein Fragesteller aus dem Publikum ergänzte das Lob allerdings mit einer anderen Perspektive. Durch Dumping-Tarife und subventionierte Angebote hätten staatliche Touristenbetriebe den ohnehin begrenzten Binnenmarkt während der Lockdown-Periode verzerrt. Außerdem habe die Regierung mit der 14-Tage-Quarantäne-Regel die Lockerung der Beschränkungen wieder durchkreuzt.
Zum Beispiel die Schließung des Strand Hotels an der Swakopmunder Mole, wodurch hohe Investition zum toten Kapital wurde, sagte Norbert Wurm von der O & L-Gruppe: „Wir mussten den Lebensunterhalt unserer Angestellten schützen, denn nachher gibt es wieder etwas. Wir müssen da sein, wenn es (die Krise) vorbei ist. Wir konnten nicht im Negativen stecken bleiben. Wir haben irre Dinge getan, z. B. Zimmer zum Halbpreis oder gratis angeboten.“ Manche Gäste hätten das Sonderangebot jedoch missbraucht und den Wert „vermindert“, so Norbert Wurm. Er fügt hinzu: „Unsere Groß- und Urgroßeltern haben Kriege mitgemacht. Für uns war Corona jetzt wie Krieg.“
80% der Mitglieder des Gastgewerbeverbands (HAN) hatten während der Corona-Sperren kein Einkommen, meldet Gitta Paetzold. „Wir haben es irgendwie geschafft, besser als anderswo auf der Welt. Das hat unserer Moral gut getan. Wir sind schneller an den Kickstart gegangen als anderswo, aber die Rehabilitierung der Fremdenverkehrsbranche erfordert ein weiteres Jahr.“ Die Touristik-Branche habe die Zeit sehr für innerbetriebliche Schulung genutzt, zum Teil mit externer Förderung. „Wer rastet, der rostet“, mahnte Paetzold. Obwohl der Staat Millionen für den Fremdenverkehr in die Infrastruktur stecke, werde das Personal vergessen. Es bleibe ungeschult. Das Preis-Leistungsverhältnis der Branche müsse stimmen.
Gys Joubert schilderte die Krisenstrategie der Gondwana-Lodges. „Wir haben eine Bestandsaufnahme gemacht. Geld hatten wir keins, aber wir hatten Arbeiskräfte und haben voneinander getrennt, was wir noch tun konnten und was jenseits unserer Kontrolle lag. Die Instandhaltungsteams waren jetzt gefordert. Wir haben die Verletzbarkeit als gegeben hingenommen und den Überlebensmodus eingeschlagen. Dabei kam allerhand Kreativität heraus.“
Alle drei Referenten erwähnten, dass sie in der Krisenzeit – offensichtlich anders als sonst – verständige Staatsbeamte mit Goodwill angetroffen hätten, die die Bredouille des Tourismus begriffen hätten. Ein Beispiel: eine gemeinsame Beratung dauerte an einem Freitag bis 21 Uhr. Ein Fragesteller aus dem Publikum ergänzte das Lob allerdings mit einer anderen Perspektive. Durch Dumping-Tarife und subventionierte Angebote hätten staatliche Touristenbetriebe den ohnehin begrenzten Binnenmarkt während der Lockdown-Periode verzerrt. Außerdem habe die Regierung mit der 14-Tage-Quarantäne-Regel die Lockerung der Beschränkungen wieder durchkreuzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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