Ist Auftrag der Gewerkschaftler erfüllt?
Mittlere Gehaltserhöhung bedeutet Verlust an Realeinkommen
Der Staat hat den drohenden Arbeitsausstand der Staatsbeamten abgewehrt, indem er den Gewerkschaftsführern einen Pauschalbetrag in Höhe von 924 Millionen Namibia-Dollar schmackhaft gemacht hat. Beobachter stellen die Frage ob die Gewerkschaften ihrem Auftrag entsprochen haben?
Von Ogone Tlhage & Frank Steffen
WINDHOEK
Es gibt einige Stimmen, die sich nicht mit den in der vergangenen Woche abgeschlossenen Gehaltsunterhandlungen zwischen Staat und Staatsarbeitern, zufriedengeben wollen. Hatten die SWAPO-angeschlossenen und somit regierungsnahen Gewerkschaften „Namibia Public Workers Union“ (NAPWU) und „Namibia National Teachers Union“ (NANTU), welche unter die Dachgewerkschaft NUNW ressortieren, noch zu Beginn der vergangenen Woche behauptet, sich nicht einschüchtern lassen zu wollen, scheint dies laut einigen Beobachtern doch passiert zu sein.
Nachdem Namibias Beamte mit einer überwältigenden Mehrheit ihre Absicht während der Wahl zugunsten eines Streiks erklärt hatten, hatten ihre Vertreter überraschend schnell einem Vorschlag seitens der Regierung zugestimmt und somit scheint der landesweite Streik durch Regierungsarbeitsnehmer nun abgewehrt. Dabei hatte der Staat, der vorher 334 Millionen Namibia-Dollar als Beitrag zur gesamten Gehaltserhöhung angeboten hatte, nun 924 Millionen N$ angeboten.
Petrus Nevonga, der als NAPWU-Generalsekretär Hauptverantwortliche für Staatsarbeiterinteressen, sowie sein NUNW-Gewerkschaftskollege Job Muniaro, zeigten sich überaus zufrieden, nachdem der Staat ihnen nun eine knappe Milliarde zugesagt hatte. Der letztendlich festgelegte Betrag liegt weitab von den ersten Forderungen und verspricht Beamten jetzt eine durchschnittliche Erhöhung von drei Prozent nach fünf Jahren ausgebliebener Gehaltserhöhungen. Die Inflationsraten der Jahre 2018 bis 2022 lagen bei, 4,3%, 3,7%, 2,2%, 3,6% und 5,5%, woraus sich schließen lässt, dass Beamte in der Tat eine Erhöhung von mehr als 20 Prozent benötigt hätten, um auf den Verdienststand des Jahres 2017 zu gelangen.
Eine der kritischen Stimmen ist die des ehemaligen Leiters des „Namibia Institute of Public Administration and Management“ NIPAM, Joseph Diescho, der 2016 von Präsident Hage Geingob unter fragwürdigen Umständen entlassen worden war. Diescho ist davon überzeugt, dass die Gewerkschaftler nicht ihren Auftrag erfüllt hätten, da die genannten drei Prozent weit unter den neun Prozent liegen, die als letzte Forderung vorgelegen hatte.
Herbert Jauch, der bekannte Gewerkschaftler und Menschenrechtsaktivist, empfand die drei Prozent ebenfalls als ungenügend. Anders als erwartet, gab es am Wochenende keine weitere Abschlusserklärung seitens der Gewerkschaftsführer und bis Redaktionsschluss hatte sich daran nichts geändert.
WINDHOEK
Es gibt einige Stimmen, die sich nicht mit den in der vergangenen Woche abgeschlossenen Gehaltsunterhandlungen zwischen Staat und Staatsarbeitern, zufriedengeben wollen. Hatten die SWAPO-angeschlossenen und somit regierungsnahen Gewerkschaften „Namibia Public Workers Union“ (NAPWU) und „Namibia National Teachers Union“ (NANTU), welche unter die Dachgewerkschaft NUNW ressortieren, noch zu Beginn der vergangenen Woche behauptet, sich nicht einschüchtern lassen zu wollen, scheint dies laut einigen Beobachtern doch passiert zu sein.
Nachdem Namibias Beamte mit einer überwältigenden Mehrheit ihre Absicht während der Wahl zugunsten eines Streiks erklärt hatten, hatten ihre Vertreter überraschend schnell einem Vorschlag seitens der Regierung zugestimmt und somit scheint der landesweite Streik durch Regierungsarbeitsnehmer nun abgewehrt. Dabei hatte der Staat, der vorher 334 Millionen Namibia-Dollar als Beitrag zur gesamten Gehaltserhöhung angeboten hatte, nun 924 Millionen N$ angeboten.
Petrus Nevonga, der als NAPWU-Generalsekretär Hauptverantwortliche für Staatsarbeiterinteressen, sowie sein NUNW-Gewerkschaftskollege Job Muniaro, zeigten sich überaus zufrieden, nachdem der Staat ihnen nun eine knappe Milliarde zugesagt hatte. Der letztendlich festgelegte Betrag liegt weitab von den ersten Forderungen und verspricht Beamten jetzt eine durchschnittliche Erhöhung von drei Prozent nach fünf Jahren ausgebliebener Gehaltserhöhungen. Die Inflationsraten der Jahre 2018 bis 2022 lagen bei, 4,3%, 3,7%, 2,2%, 3,6% und 5,5%, woraus sich schließen lässt, dass Beamte in der Tat eine Erhöhung von mehr als 20 Prozent benötigt hätten, um auf den Verdienststand des Jahres 2017 zu gelangen.
Eine der kritischen Stimmen ist die des ehemaligen Leiters des „Namibia Institute of Public Administration and Management“ NIPAM, Joseph Diescho, der 2016 von Präsident Hage Geingob unter fragwürdigen Umständen entlassen worden war. Diescho ist davon überzeugt, dass die Gewerkschaftler nicht ihren Auftrag erfüllt hätten, da die genannten drei Prozent weit unter den neun Prozent liegen, die als letzte Forderung vorgelegen hatte.
Herbert Jauch, der bekannte Gewerkschaftler und Menschenrechtsaktivist, empfand die drei Prozent ebenfalls als ungenügend. Anders als erwartet, gab es am Wochenende keine weitere Abschlusserklärung seitens der Gewerkschaftsführer und bis Redaktionsschluss hatte sich daran nichts geändert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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