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Aussteigen – Wegbreek – Getaway in der Festzeit

Medien und Veranstalter locken derzeit Gäste, Touries und sonstige Oukies und Tussies, dasse über die Festtage besondere Flecken aufsuchen. Denn es gibt stief Leut, die die Feiertage zu Hause nich ertragen können. So nach dem Motto – nix is schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Feiertagen.

Weit jenseits der leicht erreichbaren komfortablen Lodges, Rastlager, Zeltplätze liegt ein Ziel, das nur mit Spezialgenehmigung der Naturschutzbehörde und unter spezieller Führung besucht werden kann, aber nich zu Weihnachten:

Das Wrack der Eduard Bohlen liegt seit der Havarie 1909 nunmehr ca 600 Meter im Dünensand der Namib, rund 120 km südlich von Walvis Bay. Der ehemaliger Woermann-Frachter wird demnächst noch mit unzähligen anderen Wracks, die mehrheitlich vom Strand zwischen Namib und Meer verschwunden sind, in einem Werk der Namibia Wissenschaftlichen Gesellschaft behandelt.

Vereinzelt wird der Flecken der Eduard Bohlen von lizenzierten 4x4-Fahrern und neuerdings auch von Wanderern zu Fuß, ja voetsaam, aufgesucht. Außer dem Wrack umringt und gefüllt mit Dünensand, mit zuweilen paar wilden Viechern an Bord, gibt´s dort nix als Wüste. Also nix von dem, was Touries bei einem Ausflugsort erwarten. Keine Pad, kein Wasser, kein Kiosk, keine Unterkunft. Aber die Wüste lebt.

Der Schakal hat sich auf dem Wrack heimisch gemacht und heckt. Das geht, weil dort nur dann und wann eine selektierte Gruppe Mensch vorbeikommt - mit Permit ausgestattet - und nix weiter als paar Spuren hinterlässt. Denn dort wird der Mond mit der Stange weitergeschoben, weil die Zeit festgefahren scheint wie das Wrack im Sand. Eine mythische Stätte, die die Vergänglichkeit noch weit über das Ambiente von Kolmanskop hinaus steigert.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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