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Lokalen Tourismus ankurbeln

Die Pro-Person-pro-Nacht-Gebühr muss überdacht werden
Der namibische Tourismusrat NTB (Namibia Tourism Board) nahm in der vergangenen Woche verschiedene Medienvertreter auf eine Informationsreise in die Kalahari mit, um für die touristischen Attraktionen im Süden Namibias zu werben.
Claudia Reiter
Claudia Reiter

Windhoek

Unter dem Slogan #KalahariLocalMediaTrip hatte der Namibische Tourismusrat NTB am vergangenen Montag elf Journalisten auf eine fünftägige Reise in die Kalahari genommen. Laut dem Geschäftsführer des NTB, Digu //Naobeb, war der Sinn hinter der Reise der, den lokalen Tourismus anzukurbeln, sowie ein Bewusstsein für die wirtschaftlichen Aktivitäten und die Naturschutzbemühungen in dem Land zu schaffen. „Die meisten Menschen wollen nach Etoscha oder Swakopmund fahren. Aber Namibia hat mehr zu bieten. Deshalb wollten wir das Kalahari-Gebiet vorstellen, ein Gebiet, das in der Tourismusbranche nicht so gut bekannt ist, denn die meiste Information bezieht sich auf die Rundreise Windhoek - Etoscha - Damaraland - Swakopmund - Sossusvlei. Wenn Sie Naturliebhaber sind oder offene Weiten mögen, ist die Kalahari der richtige Ort für Sie“, so //Naobeb.

Der erste Halt auf dem Weg in den Süden war der Oanob-Damm bei Rehoboth. Der Oanob wurde 1989 gebaut und ist seit Dezember 1994 in Betrieb. Auf einer Bootsfahrt mit der „Solar Queen", einem Boot, das komplett mit Solarenergie betrieben wird, sorgte die ruhige Atmosphäre für komplette Entspannung.

Am Nachmittag ging es weiter zum zweitgrößten Staudamm Namibias, dem Hardap-Damm, der 260 Kilometer südlich von Windhoek liegt. Hier werden hauptsächlich Fischfang-Wettbewerbe abgehalten. Am Ufer des Staudamms befindet sich das vom NWR (Namibia Wildlife Resorts) betriebene Hardap Dam Resort/Rastlager. Der erholungsort scheint etwas heruntergekommen und es gibt laut der stellvertretenden Rastlager-Leiterin Victoria Jason auch keine Aktivitäten anzubieten, da das Boot in der Zeit der COVID-19-Pandemie in den Norden an die Popa-Fälle verlegt wurde. Renovierungsarbeiten waren jedoch am Gange.

Am darauffolgenden Tag ging es zu der „Roots Farm“ 60 km südwestlich von Mariental. Hier gibt es Namibias erste und bisher einzige kommerzielle Apfelplantage. Die Farm verfügt über 3 000 Bäume pro Hektar auf insgesamt 9,2 Hektar und wurde 2015 gegründet. Mehr zu der Farm gibt es am kommenden Montag als WAZon-Reportage.

Rote Dünen der Kalahari

Am Nachmittag lud NTB die Medienvertreter dann auf eine Sundowner-Pirschfahrt bei der Kalahari Anib Lodge von Gondwana ein. Die roten Dünen der Kalahari sind bei Sonnenuntergang unbeschreiblich faszinierend und bestätigen, wie erstaunlich dieses Land ist und wie viel der Tourismus-Sektor zu bieten hat. Die Übernachtung fand im Gondwana Farm House statt, welches sich in Stampriet, 60 km von Mariental entfernt, befindet. Das Farm House gilt als idealer Zwischenstopp.

Den nächsten Tag ging es zur Harnas Wildlife Foundation, 115 km östlich von Gobabis. Unter den angebotenen Aktivitäten gibt es unter anderem auch die „San Ancient Skills Academy“. Dort demonstrieren San-Familien, wie sie Wurzeln und Bäume nutzen, um in der Wildnis zu überleben. Harnas ist ein Tierschutzgebiet mit einer Vielzahl von Wildtieren, darunter Löwen, Geparden, afrikanische Wildhunde, Karakale und Leoparden. Es ist und bleibt ein majestätisches Erlebnis, in der Nacht das Brüllen eines Löwen zu hören.

Die letzte Station war das N/a’anku sê Wildlife Sanctuary, das 43 km östlich von Windhoek liegt. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Landschaften, Kulturen und die Tierwelt Namibias zu bewahren. Es werden zahlreiche Aktivitäten angeboten, bei denen man die wilden Tiere aus der Nähe betrachten kann. Die Organisation hat vor kurzem im Kampf gegen die Wilderei mit dem Abrichten von Hunden für ihre Anti-Wilderei-Einheit begonnen.

Beiträge der Regierung senken

Bei der letzten Übernachtung begleitete der Geschäftsführer des NTB, Digu //Naobeb, die Journalisten persönlich. Auf die Frage, ob NTB zahlungsunfähig sei, reagierte //Naobeb abweisend und erklärte, dass sich die Einnahmen seit dem Höhepunkt von COVID-19 verbessert hätten. Die Institution, die den größten Teil ihrer Einnahmen aus Tourismus-Abgaben (Levies) bezieht, die von den beim Rat registrierten touristischen Einrichtungen erhoben werden, erklärte jedoch, dass aufgrund des Rückgangs der staatlichen Beiträge an den NTB, künftig jährliche Registrationsgebühren für Tourismus-Einrichtungen eingeführt werden müssen.

„Wenn man sich die Abgabeneinnahmen des NTB ansieht, haben wir 2019 etwa 48 Millionen N$ eingenommen, 2020 gingen sie auf 8 Millionen N$ zurück, 2021 waren es 18 Millionen N$, für 2022 haben wir Abgaben im Wert von etwa 38 Millionen N$ eingenommen. Es gab einen exponentiellen Aufschwung“, sagte //Naobeb. Der Geschäftsführer erklärte ferner: „Die Beiträge der Regierung an den NTB sind in den letzten fünf Jahren auf 3 Mio. N$ gesunken, während wir bei unserer Gründung noch 70 Mio. N$ erhalten haben.“

Was die Entwicklung der Tourismusindustrie betrifft, so sagte der CEO, dass Namibia vor Corona im Jahr 2019 etwa 1,5 Millionen internationale Touristenankünfte verzeichnete. „Im Jahr 2022 erleben wir einen Aufschwung des internationalen Reiseverkehrs, der sich jedoch aufgrund der Beschränkungen des Flugverkehrs nicht völlig erholen wird. Derzeit werden die meisten internationalen Flüge von den Fluggesellschaften Euro Wings, Qatar und Ethiopian Airlines durchgeführt. Das Hindernis, mit dem wir konfrontiert sind, ist dass wir an den Aufschwung von Johannesburg und Kapstadt gebunden sind, da wir nur SA-Flugverbindungen haben. Wir hoffen, dass bis zum 8. Dezember 2022 die südafrikanischen Fluggesellschaften wieder an Bord kommen und die Flugfrequenz erhöht wird“, erklärte Naobeb.

Lokaler Tourismus

Zu den Hindernissen, die den lokalen Tourismus beeinträchtigen, erklärte der CEO, dass die Untersuchungen des NTB ergeben haben, dass die Preisgestaltung ein Problem ist, welche die Namibier am Reisen hindert. „In Namibia verlangen wir beispielsweise immer noch 700 N$ pro Person und Nacht in einem Zimmer, während in Europa zwei Personen für 700 N$ im selben Zimmer untergebracht werden können. Wir müssen von dieser drakonischen Politik abrücken und mit der Welt Schritt halten“, forderte //Naobeb.

Der Geschäftsführer riet Namibiern außerdem, Campingplätze zu nutzen. Laut ihm ist es ein Problem, dass die meisten Namibier in ausgefallenen Unterkünften übernachten wollen. „Wenn man jedoch campen geht, ist es erschwinglicher und man kann mit diesem Budget viel mehr ausrichten. Wir müssen unsere Vorlieben in Bezug auf die Art der Unterbringung ändern, denn das Zelten ist auch eine Erfahrung für sich.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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