Gebärdensprache offiziell anerkennen
Gehörlose sollen vollständig in die Gesellschaft eingebunden werden
Die Gebärdensprache ist eine legitime Sprache mit eigener Syntax, Morphologie und Struktur und sollte auch von Menschen beherrscht werden, die nicht gehörlos sind. Das fordert die Vize-Ministerin für Behindertenangelegenheiten, Alexia Manombe-Ncube, im Rahmen des Welttages der Gebärdensprache. In Namibia sind rund 27 000 Menschen gehörlos.
Von Brigitte Weidlich (Windhoek)
Heute ist der Welttag der Gebärdensprache. „Die Gebärdensprache ist eine legitime Sprache mit eigener Syntax, Morphologie und Struktur und sollte auch von Menschen beherrscht werden, die nicht gehörlos sind“, forderte die Vize-Ministerin für Behindertenangelegenheiten, Alexia Manombe-Ncube, gestern im Parlament, Anlauf zum heutigen Welttag der Gebärdensprache.
Das Namibia College of Open Learning (NAMCOL) biete jetzt einen zwei-Jahres-Diplomkurs in Gebärdensprachdolmetschen an, so Manombe-Ncube. Den Kollegen der Nationalversammlung erklärte sie, dass der Monat September Aufklärungskampagnen über Menschen, die entweder gehörlos oder stumm seien – manchmal sogar beides – gewidmet sei. Sie wurde von einer jungen Frau begleitet, die Manombe-Ncubes Ansprache simultan in die Gebärdensprache übersetzte.
„Das diesjährige Motto lautet ‚Inklusive Gemeinschaften schaffen, denn Gebärdensprache verbindet uns alle‘. Das gilt auch in der Bildung“, sagte die Vizeministerin. „Erlernen der Gebärdensprache ist für die kognitive und soziale Entwicklung gehörloser Kinder von entscheidender Bedeutung. Daher ist es wichtig, dass die ganze Familie die Gebärdensprache lernt, da viele gehörlose Kinder in hörende Familien hineingeboren werden.“
Daher müssten Möglichkeiten geboten werden, die Gebärdensprachen zu erlernen und Familien zu unterstützen, damit sie diese Zeichensprache lernen und zuhause anwenden können. Das erleichtere die Kommunikation mit gehörlosen Kindern und helfe bei Bildungsaktivitäten. Zentren für frühkindliche Entwicklung (ECD) sollten mit Gebärdensprache sowie gesprochenem und visuellem Material ausgestattet sein.
„Wenn wir nicht die Gebärdensprache erlernen, entziehen wir 27 000 Namibiern die Möglichkeit, mit uns zuhause, im Parlament, in politischen Parteien, Schulen, Kirchen, Geschäften, Krankenhäusern, Gerichten, Polizeistationen und höheren Institutionen zu kommunizieren“, betonte Manombe-Ncube.
Die „Namibian National Association of the Deaf“ (NNAD) war im vergangenen Juli aktiv gegen Institutionen und Ausbildungszentren für Gebärdensprache angegangen, da sie irreführend seien und Falschinformation verbreiteten (AZ berichtete). Die Vereinigung hatte das Aufkommen kleiner Einrichtungen angeprangert, die gegen Zahlung angeblich den Gebärdensprachunterricht anböten, dabei aber falsche oder unverständliche Gebärden lehrten.
Gestern verlangte die Vize-Ministerin, dass die Regierung die notwendigen Schritte für eine offizielle Anerkennung der namibischen Gebärdensprache einleiten und mit der Vereinigung für Gehörlose kooperieren solle. Sie forderte, dass per Gesetz den Gehörlosen Zugang zu Bildung, Dolmetschen, Information und Beschäftigung gewährleistet und die Förderung der Gebärdensprache sowie die Gehörlosenkultur respektiert werde.
Am Ende ihrer Rede forderte die Vize-Ministerin alle Abgeordneten im Plenarsaal auf, den Satz „Gebärdensprache vereint uns alle“ mit ihren Händen auszudrücken beziehungsweise auszuführen – was die Parlamentarier prompt taten.
Heute ist der Welttag der Gebärdensprache. „Die Gebärdensprache ist eine legitime Sprache mit eigener Syntax, Morphologie und Struktur und sollte auch von Menschen beherrscht werden, die nicht gehörlos sind“, forderte die Vize-Ministerin für Behindertenangelegenheiten, Alexia Manombe-Ncube, gestern im Parlament, Anlauf zum heutigen Welttag der Gebärdensprache.
Das Namibia College of Open Learning (NAMCOL) biete jetzt einen zwei-Jahres-Diplomkurs in Gebärdensprachdolmetschen an, so Manombe-Ncube. Den Kollegen der Nationalversammlung erklärte sie, dass der Monat September Aufklärungskampagnen über Menschen, die entweder gehörlos oder stumm seien – manchmal sogar beides – gewidmet sei. Sie wurde von einer jungen Frau begleitet, die Manombe-Ncubes Ansprache simultan in die Gebärdensprache übersetzte.
„Das diesjährige Motto lautet ‚Inklusive Gemeinschaften schaffen, denn Gebärdensprache verbindet uns alle‘. Das gilt auch in der Bildung“, sagte die Vizeministerin. „Erlernen der Gebärdensprache ist für die kognitive und soziale Entwicklung gehörloser Kinder von entscheidender Bedeutung. Daher ist es wichtig, dass die ganze Familie die Gebärdensprache lernt, da viele gehörlose Kinder in hörende Familien hineingeboren werden.“
Daher müssten Möglichkeiten geboten werden, die Gebärdensprachen zu erlernen und Familien zu unterstützen, damit sie diese Zeichensprache lernen und zuhause anwenden können. Das erleichtere die Kommunikation mit gehörlosen Kindern und helfe bei Bildungsaktivitäten. Zentren für frühkindliche Entwicklung (ECD) sollten mit Gebärdensprache sowie gesprochenem und visuellem Material ausgestattet sein.
„Wenn wir nicht die Gebärdensprache erlernen, entziehen wir 27 000 Namibiern die Möglichkeit, mit uns zuhause, im Parlament, in politischen Parteien, Schulen, Kirchen, Geschäften, Krankenhäusern, Gerichten, Polizeistationen und höheren Institutionen zu kommunizieren“, betonte Manombe-Ncube.
Die „Namibian National Association of the Deaf“ (NNAD) war im vergangenen Juli aktiv gegen Institutionen und Ausbildungszentren für Gebärdensprache angegangen, da sie irreführend seien und Falschinformation verbreiteten (AZ berichtete). Die Vereinigung hatte das Aufkommen kleiner Einrichtungen angeprangert, die gegen Zahlung angeblich den Gebärdensprachunterricht anböten, dabei aber falsche oder unverständliche Gebärden lehrten.
Gestern verlangte die Vize-Ministerin, dass die Regierung die notwendigen Schritte für eine offizielle Anerkennung der namibischen Gebärdensprache einleiten und mit der Vereinigung für Gehörlose kooperieren solle. Sie forderte, dass per Gesetz den Gehörlosen Zugang zu Bildung, Dolmetschen, Information und Beschäftigung gewährleistet und die Förderung der Gebärdensprache sowie die Gehörlosenkultur respektiert werde.
Am Ende ihrer Rede forderte die Vize-Ministerin alle Abgeordneten im Plenarsaal auf, den Satz „Gebärdensprache vereint uns alle“ mit ihren Händen auszudrücken beziehungsweise auszuführen – was die Parlamentarier prompt taten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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