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Weitreichende Proteste fordern die Wiedereinsetzung Ndeulitas. Foto: NMH-Verlag
Weitreichende Proteste fordern die Wiedereinsetzung Ndeulitas. Foto: NMH-Verlag

Lehrerdrama auf großer Bühne

Nach Entlassung eines Lehrers gehen Kollegen auf die Barrikaden
Nach einer fragwürdigen Bestrafung wurde er entlassen, doch seine Kollegen lassen nicht locker. Nun wollen die Unterstützer des Lehrers Ndeulita eventuell sogar Prüfungen und die anstehenden Nationalwahlen behindern. Die Vorwürfe an das Bildungsministerium sind vielfältig
Tuyeimo Haidula
Von Tuyeimo Haidula

(Bearbeitet von Jannic Hofmuth)

Windhoek

Lehrer in den nördlichen Regionen des Landes haben dem Bildungsministerium bis Ende August Zeit gegeben, um den entlassenen Lehrer Petrus Ndeulita wieder einzustellen. Ansonsten würden sie die im November anstehenden Nationalwahlen boykottieren.

Die Lehrer drohen, sich den bevorstehenden Prüfungen zu entziehen, sollte das Ministerium den Forderungen nicht nachkommen. Ebenso wollen sie eine landesweite Demonstration abhalten.

Ndeulita wurde im vergangenen Monat aufgrund eines Vorfalls, der drei Jahre zurückliegt, aus der Hashizana Grundschule in Ongwediva entlassen. Er soll einen Siebtklässler bestraft haben, indem er diesen zwang, einen Stuhl über eine Stunde lang über seinem Kopf zu halten (AZ berichtete).

In einem siebenseitigen Dokument an die Bildungsministerin Anna Nghipondoka, die Premierministerin, den Arbeitskommissar, den Arbeitsminister und an das Büro des Präsidenten verlangen die Lehrer die Wiedereinsetzung Ndeulitas vor oder am 31. August.

„Wir sind außerdem bereit, sicherzustellen, dass die Endprüfungen nicht weitergehen werden, sollte Ndeulita nicht wieder eingestellt werden. [...] Falls sie vorhaben, einige von uns, die diese Aktion leiten, zu entlassen, sind wir darauf mehr als vorbereitet, aber wir werden das bis zur letzten Sekunde anfechten. Das wird vielleicht sogar die Wahlen im November beeinträchtigen“, schreiben die Verfasser der Petition.

Die Lehrer hinterfragen, auf welcher Grundlage das Bildungsministerium zu seiner Entlassungsentscheidung kam. Da das Gesetz vier weitere Strafmöglichkeiten vorsieht.

„Er oder sie kann an jegliche andere Stellen versetzt, im Dienst gehalten oder sein oder ihr Gehalt [...] herabgestuft oder erhöht werden [...], oder er oder sie kann entlassen oder um Rücktritt aus dem öffentlichen Dienst gebeten werden,“ so das Gesetz.

„Wir fordern, dass die Bildungschefin [Sanet Steenkamp] aus der Angelegenheit zurückgezogen wird, da sie einem Interessenkonflikt unterliegt. Die (notwendigen) Schritte wurden übersprungen: [...] Ndeulita erhielt einen Brief direkt von Bildungschefin Steenkamp,“ führt die Petition aus.

„Wir fordern außerdem das Ministerium auf, das Gesetz zu überprüfen, da es Schülern zu viel Macht gibt und Lehrkräften keine Möglichkeiten lässt, für Disziplin zu sorgen“.

Die Petition ruft im Weiteren alle namibischen Lehrkräfte auf, sich aus der Lehrergewerkschaft (Namibia National Teachers Union, Nantu) zurückzuziehen, die die Entlassung Ndeulitas akzeptiert.

Steenkamp sagte der Schwesterzeitung der AZ, Namibian Sun, in der vergangene Woche, dass Ndeulita frei sei, die Entscheidung des Ministeriums anzufechten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-21

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