Mangel an Fachkräften
Schulen fehlt es an Rechnern und Labor-Ausrüstung
Eine der Gewerkschaften bestätigt die anfänglichen Befürchtungen von Bildungsfachkräften: es mangelte an Vorbereitung auf ein verändertes Bildungssystem. Indessen werden derzeit aus Personalmangel viele technische Berufsfächer von fachfremden Lehrkräften unterrichtet.
Von Henriette Lamprecht & Frank Steffen
Windhoek
Der Anlauf zur Änderung des namibischen Lehrplans begann nach der Bildungskonferenz im Jahr 2011 unter dem damaligen Bildungsminister Abraham Iyambo. Die relativ plötzliche Einführung des neuen Systems, gemäß welchem Namibia geradezu über Nacht den Lehrplan änderte und die Anzahl Schuljahre verminderte, geschah unter der Aufsicht der namibischen Ministerin für Bildung, Kunst und Kultur (MEAC), Katrina Hanse-Himarwa, die später im Gericht wegen Korruption verurteilt wurde.
Zu jener Zeit zitierten die Medien zahlreiche Fachkräfte, die ein Fiasko wegen der maßgeblichen Änderungen in den Klassenzügen und der schnellen Einführung erwarteten (AZ berichtete). Eine Nachbetrachtung im Rahmen der momentan in Windhoek andauernden nationalen Bildungskonferenz scheint die Befürchtungen nachträglich zu bestätigen. Loide Shaanika, die Generalsekretärin der namibischen Lehrergewerkschaft NANTU, beklagte nicht nur den Umstand, dass Lehrer nicht Teil der kontinuierlichen beruflichen Entwicklung sind, die ihre Karriere im Bildungsministerium bestimmt, sondern dass ferner die Möglichkeiten einer Fortbildung begrenzt seien.
So seien die namibischen Lehrkräfte nicht ordentlich auf die Änderungen im überarbeiteten Lehrplan an staatlichen Schulen vorbereitet gewesen und standen keine entsprechend qualifizierten Lehrkräfte zur Verfügung, um die neu-definierten Fächer und Klassen zu unterrichten. Dies habe die berufsausgerichteten Fächern der Klassen 4 bis 7 und der Oberstufe (AS-Level) betroffen, während es obendrein für die Umsetzung grundsätzlich an Mitteln gefehlt habe und weiterhin fehle.
Shaanika monierte den Mangel an Klassenzimmern, Wasser für landwirtschaftliche Zwecke, Computer für die Informations- und Kommunikationstechnik und Mikroskope sowie bestimmte Lehrbücher in den Klassen 10 bis 11. Aus Personalmangel würden indessen technische Fächer von Lehrkräften unterrichtet, die nicht dafür ausgebildet seien. Dies treffe auch auf Fächer wie Biologie und Mathematik zu. Das sei auf die fehlende Abstimmung zwischen den Bildungsinstitutionen und dem Ministerium zurückzuführen. Die Fächerkombination der Ausbildungsebene entspreche nicht dem Bedarf der Schulen.
Im Fachbereich Lebenskunde (life skills) fehle es landesweit an qualifizierten Fachkräften. Der Lehrplan berücksichtigte nicht die aktuellen Personalstandards und das Verhältnis von Lehrer zur Schülerzahl. Dadurch wechselten Schüler sowie Lehrer auf der Suche nach besseren Umständen von einer Schule zur nächsten und das sei mit neuen Herausforderungen verbunden.
„Wir fordern die Regierung auf, ein Bildungssystem zu schaffen, das demokratisch ist, Gleichheit fördert, soziale und wirtschaftliche Unterschiede verringert und unsere Bevölkerung befähigt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Dies kann durch die Zuweisung von Ressourcen und den Aufbau verschiedener Partnerschaften auf lokaler und regionaler sowie globaler Ebene erreicht werden“, behauptete Shaanika gestern.
Windhoek
Der Anlauf zur Änderung des namibischen Lehrplans begann nach der Bildungskonferenz im Jahr 2011 unter dem damaligen Bildungsminister Abraham Iyambo. Die relativ plötzliche Einführung des neuen Systems, gemäß welchem Namibia geradezu über Nacht den Lehrplan änderte und die Anzahl Schuljahre verminderte, geschah unter der Aufsicht der namibischen Ministerin für Bildung, Kunst und Kultur (MEAC), Katrina Hanse-Himarwa, die später im Gericht wegen Korruption verurteilt wurde.
Zu jener Zeit zitierten die Medien zahlreiche Fachkräfte, die ein Fiasko wegen der maßgeblichen Änderungen in den Klassenzügen und der schnellen Einführung erwarteten (AZ berichtete). Eine Nachbetrachtung im Rahmen der momentan in Windhoek andauernden nationalen Bildungskonferenz scheint die Befürchtungen nachträglich zu bestätigen. Loide Shaanika, die Generalsekretärin der namibischen Lehrergewerkschaft NANTU, beklagte nicht nur den Umstand, dass Lehrer nicht Teil der kontinuierlichen beruflichen Entwicklung sind, die ihre Karriere im Bildungsministerium bestimmt, sondern dass ferner die Möglichkeiten einer Fortbildung begrenzt seien.
So seien die namibischen Lehrkräfte nicht ordentlich auf die Änderungen im überarbeiteten Lehrplan an staatlichen Schulen vorbereitet gewesen und standen keine entsprechend qualifizierten Lehrkräfte zur Verfügung, um die neu-definierten Fächer und Klassen zu unterrichten. Dies habe die berufsausgerichteten Fächern der Klassen 4 bis 7 und der Oberstufe (AS-Level) betroffen, während es obendrein für die Umsetzung grundsätzlich an Mitteln gefehlt habe und weiterhin fehle.
Shaanika monierte den Mangel an Klassenzimmern, Wasser für landwirtschaftliche Zwecke, Computer für die Informations- und Kommunikationstechnik und Mikroskope sowie bestimmte Lehrbücher in den Klassen 10 bis 11. Aus Personalmangel würden indessen technische Fächer von Lehrkräften unterrichtet, die nicht dafür ausgebildet seien. Dies treffe auch auf Fächer wie Biologie und Mathematik zu. Das sei auf die fehlende Abstimmung zwischen den Bildungsinstitutionen und dem Ministerium zurückzuführen. Die Fächerkombination der Ausbildungsebene entspreche nicht dem Bedarf der Schulen.
Im Fachbereich Lebenskunde (life skills) fehle es landesweit an qualifizierten Fachkräften. Der Lehrplan berücksichtigte nicht die aktuellen Personalstandards und das Verhältnis von Lehrer zur Schülerzahl. Dadurch wechselten Schüler sowie Lehrer auf der Suche nach besseren Umständen von einer Schule zur nächsten und das sei mit neuen Herausforderungen verbunden.
„Wir fordern die Regierung auf, ein Bildungssystem zu schaffen, das demokratisch ist, Gleichheit fördert, soziale und wirtschaftliche Unterschiede verringert und unsere Bevölkerung befähigt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Dies kann durch die Zuweisung von Ressourcen und den Aufbau verschiedener Partnerschaften auf lokaler und regionaler sowie globaler Ebene erreicht werden“, behauptete Shaanika gestern.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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