Tag des afrikanischen Kindes
Expertenkommission verlangt Bildungsoffensive
Der diesjährige Tag des afrikanischen Kindes soll, so eine Expertenkommission, ganz im Zeichen der Bildung stehen. Sie fordert Reformen, Geld und eine konsequente Umsetzung der Bildungsziele. Eine gemeinsame Absichtserklärung der Afrikanischen Union wird am Sonntag erwartet.
Von Otis Steinbach
Mit Blick auf den sich nähernden Tag des afrikanischen Kindes hat die Afrikanische Expertenkommission für die Rechte und Wohlfahrt des Kindes (ACERWC) ein Konzeptpapier veröffentlicht, welches auch über die bevorstehende Gedenkfeier am 16. Juni hinaus den Staaten des afrikanischen Kontinents einen Leitfaden für kindeswohlorientierte Interventionen an die Hand geben soll.
Der Tag des afrikanischen Kindes wurde 1991 von der Organisation für Afrikanische Einheit (OAE) ins Leben gerufen. Er erinnert an den Schüleraufstand in Soweto 1976 und soll dazu dienen, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Kinderrechten zu schaffen.
Der Feiertag soll dieses Jahr ganz im Zeichen der Bildung stehen. Das Motto der Expertenkommission lautet: „Bildung für alle Kinder in Afrika: Die Zeit ist reif“. Obwohl Artikel 11 der Afrikanischen Charta über die Rechte und das Wohlergehen des Kindes das universelle Recht auf Bildung festschreibt, gebe es in Afrika immer mehr frühzeitige Schulabgänger. Nach Statistiken der UNESCO gehen 20 Prozent der afrikanischen Kinder zwischen 6 und 11 Jahren nicht zur Schule; bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren seien es 60 Prozent. Als Ursachen identifiziert die Expertenkommission geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt, Behinderungen, Kriege und Krisen sowie Kinderarmut.
Das Lehrer-Schüler-Zahlenverhältnis in Afrika sei hoch, die Qualität der Bildung niedrig, heißt es weiter im Konzeptpapier. Migration, der Klimawandel und die COVID-19-Pandemie hätten die Fortschritte der letzten Jahre zunichte gemacht. Gewalt an Schulen inklusive Körperstrafen sowie fehlende Hygieneeinrichtungen stellten zusätzliche Hürden dar, selbst dort, wo Bildung kostenlos angeboten wird.
Angesichts der Bevölkerungsexplosion in Afrika macht die Kommission in ihrem Papier deutlich, dass sofort Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Zugang zu Bildung zu verbessern. Bis 2055 werde es eine Milliarde Kinder auf dem Kontinent geben, deren Beschäftigungschancen durch den Mangel an Bildung sonst beeinträchtigt wären. Entsprechende Investitionen seien deshalb entscheidend für die Verwirklichung der Entwicklungsagenda Afrikas.
Die ACERWC möchte die Mitgliedsländer der Afrikanischen Union (AU) daher dazu animieren, nationale Gesetze im Bildungsbereich zu reformieren und größere Investitionen bereitzustellen. Das Konzeptpapier hält außerdem dazu an, die Umsetzung der verschiedenen internationalen, regionalen und nationalen Verpflichtungen zur Verwirklichung des Rechtes auf Bildung zu überwachen.
Nach der Gedenkfeier kommenden Sonntag sollen Vertreter der Mitgliedsstaaten und die Kommission der Afrikanischen Union in einem Symposium zusammenkommen, um in einem „kinderfreundlichen Umfeld“ das Recht auf Bildung sowie dessen Bedeutung und Umsetzbarkeit zu diskutieren. Abschließend wird eine gemeinsame Ergebniserklärung veröffentlicht, die eine Kurzdarstellung der künftigen afrikanischen Bildungsstrategie enthalten soll.
Mit Blick auf den sich nähernden Tag des afrikanischen Kindes hat die Afrikanische Expertenkommission für die Rechte und Wohlfahrt des Kindes (ACERWC) ein Konzeptpapier veröffentlicht, welches auch über die bevorstehende Gedenkfeier am 16. Juni hinaus den Staaten des afrikanischen Kontinents einen Leitfaden für kindeswohlorientierte Interventionen an die Hand geben soll.
Der Tag des afrikanischen Kindes wurde 1991 von der Organisation für Afrikanische Einheit (OAE) ins Leben gerufen. Er erinnert an den Schüleraufstand in Soweto 1976 und soll dazu dienen, in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Kinderrechten zu schaffen.
Der Feiertag soll dieses Jahr ganz im Zeichen der Bildung stehen. Das Motto der Expertenkommission lautet: „Bildung für alle Kinder in Afrika: Die Zeit ist reif“. Obwohl Artikel 11 der Afrikanischen Charta über die Rechte und das Wohlergehen des Kindes das universelle Recht auf Bildung festschreibt, gebe es in Afrika immer mehr frühzeitige Schulabgänger. Nach Statistiken der UNESCO gehen 20 Prozent der afrikanischen Kinder zwischen 6 und 11 Jahren nicht zur Schule; bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren seien es 60 Prozent. Als Ursachen identifiziert die Expertenkommission geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt, Behinderungen, Kriege und Krisen sowie Kinderarmut.
Das Lehrer-Schüler-Zahlenverhältnis in Afrika sei hoch, die Qualität der Bildung niedrig, heißt es weiter im Konzeptpapier. Migration, der Klimawandel und die COVID-19-Pandemie hätten die Fortschritte der letzten Jahre zunichte gemacht. Gewalt an Schulen inklusive Körperstrafen sowie fehlende Hygieneeinrichtungen stellten zusätzliche Hürden dar, selbst dort, wo Bildung kostenlos angeboten wird.
Angesichts der Bevölkerungsexplosion in Afrika macht die Kommission in ihrem Papier deutlich, dass sofort Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Zugang zu Bildung zu verbessern. Bis 2055 werde es eine Milliarde Kinder auf dem Kontinent geben, deren Beschäftigungschancen durch den Mangel an Bildung sonst beeinträchtigt wären. Entsprechende Investitionen seien deshalb entscheidend für die Verwirklichung der Entwicklungsagenda Afrikas.
Die ACERWC möchte die Mitgliedsländer der Afrikanischen Union (AU) daher dazu animieren, nationale Gesetze im Bildungsbereich zu reformieren und größere Investitionen bereitzustellen. Das Konzeptpapier hält außerdem dazu an, die Umsetzung der verschiedenen internationalen, regionalen und nationalen Verpflichtungen zur Verwirklichung des Rechtes auf Bildung zu überwachen.
Nach der Gedenkfeier kommenden Sonntag sollen Vertreter der Mitgliedsstaaten und die Kommission der Afrikanischen Union in einem Symposium zusammenkommen, um in einem „kinderfreundlichen Umfeld“ das Recht auf Bildung sowie dessen Bedeutung und Umsetzbarkeit zu diskutieren. Abschließend wird eine gemeinsame Ergebniserklärung veröffentlicht, die eine Kurzdarstellung der künftigen afrikanischen Bildungsstrategie enthalten soll.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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