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Türen von Bothas „Nova Stella“ geschlossen

Auch die Lernenden der SWAPO-Parteischule warten auf Zeugnisse
Schüler des „Nova Stella Educational Institute" müssen sich ohne gültige Zeugnisse nach einer Schule umsehen, weil die Schule nie registriert war. Geldmangel führt zur Schließung der Schule, welche dem Trend der SWAPO-Parteischule folgt. Auch hier warten die Jugendlichen auf ihre Jahresabschlüsse.
Henriette Lamprecht,Jemima Beukes,Frank Steffen
Von H. Lamprecht, J Beukes & F Steffen, Windhoek

Das „Nova Stella Educational Institute“ in Grootfontein hat am Freitag infolge eines andauernden Geldmangels die Türen geschlossen. Mitarbeiter hatten seit geraumer Zeit entweder nur einen Teil oder gar keine Gehälter empfangen. Das bestätigte Henk Botha, der behauptet bis zu 85 Prozent der Betriebskosten aus eigener Tasche gezahlt zu haben. Aus einem von einigen an die Eltern gerichteten Schreiben geht hervor, dass Nova Stella trotz mehrerer Versuche noch nicht vollständig beim Bildungsministerium registriert ist und dass sich der Minister, die Exekutive sowie der Regionaldirektor sich dessen voll bewusst seien.

Indessen hat sich herausgestellt, dass die Schule nicht in der Lage war, den Nachweis ausreichender Finanzierung für den Betrieb einer Bildungsstätte zu erbringen und deswegen nicht als Schule registriert werden konnte, mit dem Ergebnis, dass Nova Stella lediglich als Heimschulungszentrum betrieben worden war, welches dem namibischen Lehrplan folgte. Während sich das Erziehungsministerium in Antwort auf Nachfragen erst mit der Angelegenheit befasst, soll es angeblich vorher bestätigt haben, dass dann keine Registration nötig sei.

Leidtragende sind die Kinder, die sich in einer Zeit, in der sich das Jahr dem Ende hzuneigt, nun eine andere Schule aussuchen müssen. Ein Elternteil zeigte sich besorgt über die Tatsache, dass ihr Kind mit den Worten „alles war umsonst“ auch seelisch am Ende sei, da es nicht nur Fächer (beziehungsweise ein Jahr) wiederholen müsse, weil die Abschlüsse nicht anerkannt würden, sondern auch Kindeserinnerungen wie das Ende der Schulzeit durch einen Matrik-Abschiedsball verpasse.

Henk Botha, ist Treuhänder und Geschäftsführer des Instituts und seine weltbekannten Schützlinge, die namibischen Olympia-Sportlerinnen Christine Mboma und Beatrice Masilingi, gehören zum Alma Mater. Weitere Treuhänder sind JP Botha und Wayne Liebenberg. Die Schließung der Schule folgt in einer Zeit, in der die Medien zunehmend Interesse an einer Schule zeigten, derer Zeugnisse im Grunde wertlos sind, während gemauschelt wurde, dass der Trainer eine weitere Schule in Windhoek öffnen wollte.

Keine Schule in Windhoek

Gegenüber einer NMH-Berichterstatterin behauptete Botha, er habe das Institut zunächst nicht gründen wollen, sich aber später dafür entschieden. Allerdings ging es immer darum, finanzielle Unterstützung für den erfolgreichen Betrieb des Instituts zu bekommen. Er bestritt, dass er eine neue Schule in Windhoek hatte eröffnen wollen, allerdings würden er und seine Frau wahrscheinlich in die Hauptstadt ziehen. „Ich brauche keine Schule zu eröffnen. Meine Leidenschaft ist Sport und Coaching. Ich bin kaum fünf Monate lang im Jahr im Lande", sagte Botha. Er sei mit einem anderen Projekt beschäftigt, doch habe dies nichts mit einer Schule zu tun.

Die meisten der wenigen Mitarbeiter, die noch am Institut beteiligt waren, sind jetzt arbeitslos. Da es sich erst herausstellen muss, inwiefern andere Schulen die Abschlüsse akzeptieren werden, wurde den Eltern per Rundschreiben geraten, Moby Max für die Klassen 0 bis 9 und einen amerikanisch-zertifizierten GED-Lehrgang für die Klassen 10 bis 12 zu befolgen. In einem am 22. August versandten Brief an Eltern und Erziehungsberechtigte wird auf fehlende finanzielle Mittel hingewiesen, die vor allem auf das Fehlen externer finanzieller Hilfe und die schlechte und uneinheitliche Zahlung der Schulgebühren zurückzuführen seien, die zu gering seien, um die Gehälter der Mitarbeiter zu zahlen.

Letzteres habe dazu geführt, dass sich 80% des Personals bereits anderswo umgesehen hätten. Lediglich vier Lehrer und ein Finanzmanager seien am Ende verblieben. Die Treuhänder des „Nova Stella Educational Trust“ müssen sich erst über das weitere Vorgehen einig werden. Laut Botha war das Ziel, mittellosen Kindern eine Schulung zu garantieren. Die COVID-19-Pandemie soll eine denkbar schlechte Auswirkung auf die Mobilisierung von Geldmitteln gehabt haben.

Parteischule geschlossen

Die Schule von Henk Botha scheint keine Ausnahme zu sein, bedenkt man, dass die SWAPO-Parteischule momentan ebenfalls (und weiterhin) wegen Geldmangel geschlossen zu sein scheint. Die Schule gehört zur Regierungspartei, die momentan für Multimillionen ein Parteihauptquartier in Windhoek fertigstellt, doch die Parteischule scheint mit dem Tod des Gründers und Politikers, Marco Hausiku, ebenfalls ein Ende gefunden zu haben.

Der Schulrektor, Dr. Charles Mubita, führte eine NMH-Journalistin durch die leeren Räumlichkeiten, behauptete aber, dass die Schule noch voll im Gange sei. Lehrkräfte, die dort für ein kleines Entgelt arbeiten klagten, dass sie „nicht Fragen stellen dürfen“. SWAPO-Generalsekretärin Sophia Shaningwa hatte sich im August 2021 mit den Eltern getroffen und ihnen erklärt, dass vorerst alles auf Eise gelegt sei. Indessen gibt es 200 Schüler, die sich in der Parteidoktrin gut auskennen, aber keine gültigen Zeugnisse vorweisen können. Shaningwas Vize, Eunice Iipinge, wehrt indessen alle Nachfragen als Unsinn und Medien-Sensationsgehabe ab.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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