Daures weist Vorwürfe zurück
Vorhandene Wasserreserven reichen für Phase 1
Skeptiker behaupten, dass das „Daures Green Hydrogen Village"-Pilotprojekt nicht über genügend Wasser verfügt, doch auf seiner Internetseite versichert das Unternehmen, dass es über acht Bohrlöcher verfügt, die genügend Wasser für die Durchführung der ersten Phase sprudeln.
Von Frank Steffen, Windhoek
Auf der Internetseite des „Daures Green Hydrogen Village“ wurde dieser Tage eine Pressemitteilung veröffentlicht, die sich mit den „irreführenden Presseberichten“ befasst. Das Daures-Projekt hatte sich seit Ende des vergangenen Jahres wiederholt als Pilotprojekt für eine erste Niederlassung in Szene gesetzt, das unweit des Brandbergs mithilfe von Solar, Wind und vor allem Grünem Wasserstoff als autarke grüne Gemeinschaft betrieben werden sollte (AZ berichtete). Doch bisher scheint nicht genau festgelegt zu sein, wo das nötige Wasser herkommen soll.
Im März hatte die AZ berichtet, dass das Projekt plane, erste Schritte zur Umsetzung einzuleiten. In der ersten der vier Phasen sollen demnach 31 Tonnen Grüner Wasserstoff, 109 Tonnen Ammoniak sowie 500 Tonnen Tomaten und 600 Tonnen Karotten produziert werden. Während der Vorstellung des Projektes im Dezember 2022 hatte Projektleiter Jerome Namaseb den Anwesenden versichert, dass man in diesem Wüstenbereich genügend Grundwasser für einen Start gefunden habe. Hinsichtlich der nachfolgenden Phasen hatte er erklärt: „Für die Phasen drei bis vier ist das Heranschaffen von Wasser aus Entsalzungsanlagen vorgesehen.”
In der Presseerklärung heißt es nun, dass das Projekt während der ersten Phase Zugang zu acht Bohrlöchern mit einem mittleren Pumpvolumen von 5 Kubikmeter pro Stunde habe. Es sei darum nicht nötig, Wasser aus dem Ugab-Rivier zu heranzuschaffen: „Das Dorf wird etwa 70 m³ Wasser pro Tag benötigen.“ 10 Kubikmeter seien für die Herstellung von Wasserstoff und später Ammoniak nötig, 49 m³ Wasser für den Ackerbau und 11 m³ Wasser für die Infrastruktur sowie die Öko-Lodge (so diese vollbesetzt sei). Wo diese Bohrlöcher situiert sind, bleibt unbekannt, wobei zu bemerken ist, dass die gesamte Anlage gemäß Angaben auf der Broschüre auf der Südseite des Brandbergs entstehen soll.
Laut Information, die der AZ zugespielt wurde, will die Registrationsbehörde für Unternehmen und geistiges Eigentum, BIPA, früher im Jahr nichts von einer Akte unter dem Namen „Daures Green Hydrogen Consortium“ gewusst haben. Das erscheint seltsam, denn das Projekt gehört der Firma „Enersense Energy Namibia“, die bereits im April 2021 registriert worden war. Inzwischen soll das Pilotprojekt laut Namibian bereits 37 Millionen N$ von den etwa 220 Millionen N$, die ihm zugeteilt worden waren, ausgegeben haben. Es handelt sich hier um deutsches Steuergeld, diese Mittel sind Teil der 40 Millionen Euro, die der deutsche Staat für diverse Pilotprojekte zur Verfügung gestellt hatte.
30 Millionen Euro waren für die erneuerbare Energie vorgesehen und Daures war eines der vier zutreffenden Pilotprojekte, die gefördert werden sollten. Das Daures-Projekt erhielt 12 Millionen Euro. Verschiedene namibische und deutsche Behörden, nicht zuletzt SASSCAL (Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management), dass vom Bundesministerium für Bildung und Forschung getragen wird, hatten die vier Projekte aus zahlreichen Anträgen herausgesucht.
Kurioserweise waren die Namen zweier Teilhaber wegen angeblicher Geheimhaltung nicht im Vor-Machbarkeitsbericht Daures‘ aufgeführt. Die Firma selbst soll indessen kurz vor der Ankündigung der obengenannten Zuschüsse registriert worden sein.
Was die Wasserfrage anbetrifft, hatte die Firma Fichtner in ihrer Machbarkeitsstudie angedeutet: „In der ersten Phase des Projekts werden Bohrungen das für die Elektrolyse benötigte Wasser liefern, da die Wassermenge den Anforderungen genügt. Für einen nachhaltigen Betrieb der folgenden Phasen wird jedoch Wasser aus Entsalzung erforderlich sein.“ Es gebe „nicht genügend Wasser für die neuen Entwicklungen im Umfeld dieses Projekts“, weshalb die „alternative Wasserversorgungsoption über eine bestehende Entsalzungsanlage in der Henties-Bay-Umgebung diskutiert“ werde.
Auf der Internetseite des „Daures Green Hydrogen Village“ wurde dieser Tage eine Pressemitteilung veröffentlicht, die sich mit den „irreführenden Presseberichten“ befasst. Das Daures-Projekt hatte sich seit Ende des vergangenen Jahres wiederholt als Pilotprojekt für eine erste Niederlassung in Szene gesetzt, das unweit des Brandbergs mithilfe von Solar, Wind und vor allem Grünem Wasserstoff als autarke grüne Gemeinschaft betrieben werden sollte (AZ berichtete). Doch bisher scheint nicht genau festgelegt zu sein, wo das nötige Wasser herkommen soll.
Im März hatte die AZ berichtet, dass das Projekt plane, erste Schritte zur Umsetzung einzuleiten. In der ersten der vier Phasen sollen demnach 31 Tonnen Grüner Wasserstoff, 109 Tonnen Ammoniak sowie 500 Tonnen Tomaten und 600 Tonnen Karotten produziert werden. Während der Vorstellung des Projektes im Dezember 2022 hatte Projektleiter Jerome Namaseb den Anwesenden versichert, dass man in diesem Wüstenbereich genügend Grundwasser für einen Start gefunden habe. Hinsichtlich der nachfolgenden Phasen hatte er erklärt: „Für die Phasen drei bis vier ist das Heranschaffen von Wasser aus Entsalzungsanlagen vorgesehen.”
In der Presseerklärung heißt es nun, dass das Projekt während der ersten Phase Zugang zu acht Bohrlöchern mit einem mittleren Pumpvolumen von 5 Kubikmeter pro Stunde habe. Es sei darum nicht nötig, Wasser aus dem Ugab-Rivier zu heranzuschaffen: „Das Dorf wird etwa 70 m³ Wasser pro Tag benötigen.“ 10 Kubikmeter seien für die Herstellung von Wasserstoff und später Ammoniak nötig, 49 m³ Wasser für den Ackerbau und 11 m³ Wasser für die Infrastruktur sowie die Öko-Lodge (so diese vollbesetzt sei). Wo diese Bohrlöcher situiert sind, bleibt unbekannt, wobei zu bemerken ist, dass die gesamte Anlage gemäß Angaben auf der Broschüre auf der Südseite des Brandbergs entstehen soll.
Laut Information, die der AZ zugespielt wurde, will die Registrationsbehörde für Unternehmen und geistiges Eigentum, BIPA, früher im Jahr nichts von einer Akte unter dem Namen „Daures Green Hydrogen Consortium“ gewusst haben. Das erscheint seltsam, denn das Projekt gehört der Firma „Enersense Energy Namibia“, die bereits im April 2021 registriert worden war. Inzwischen soll das Pilotprojekt laut Namibian bereits 37 Millionen N$ von den etwa 220 Millionen N$, die ihm zugeteilt worden waren, ausgegeben haben. Es handelt sich hier um deutsches Steuergeld, diese Mittel sind Teil der 40 Millionen Euro, die der deutsche Staat für diverse Pilotprojekte zur Verfügung gestellt hatte.
30 Millionen Euro waren für die erneuerbare Energie vorgesehen und Daures war eines der vier zutreffenden Pilotprojekte, die gefördert werden sollten. Das Daures-Projekt erhielt 12 Millionen Euro. Verschiedene namibische und deutsche Behörden, nicht zuletzt SASSCAL (Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management), dass vom Bundesministerium für Bildung und Forschung getragen wird, hatten die vier Projekte aus zahlreichen Anträgen herausgesucht.
Kurioserweise waren die Namen zweier Teilhaber wegen angeblicher Geheimhaltung nicht im Vor-Machbarkeitsbericht Daures‘ aufgeführt. Die Firma selbst soll indessen kurz vor der Ankündigung der obengenannten Zuschüsse registriert worden sein.
Was die Wasserfrage anbetrifft, hatte die Firma Fichtner in ihrer Machbarkeitsstudie angedeutet: „In der ersten Phase des Projekts werden Bohrungen das für die Elektrolyse benötigte Wasser liefern, da die Wassermenge den Anforderungen genügt. Für einen nachhaltigen Betrieb der folgenden Phasen wird jedoch Wasser aus Entsalzung erforderlich sein.“ Es gebe „nicht genügend Wasser für die neuen Entwicklungen im Umfeld dieses Projekts“, weshalb die „alternative Wasserversorgungsoption über eine bestehende Entsalzungsanlage in der Henties-Bay-Umgebung diskutiert“ werde.
Kommentar
Alexander Frey
Das ist ein ehrgeiziges Projekt. Details unter https://daures.green/ . Allerdings ist mir nicht klar warum dieser Standort gewählt wurde. Die Wasserversorgung aus Bohrlöchern ist nach den eigenen Aussagen nicht ausreichend. Der Wassertransport aus Meerwasserentsalzung von Hentjes Bay ist lang und wegen fehlender direkter Straßen auch kostenintensiv. Hier wäre es interessant die Kriterien zu erfahren, die ausschlaggebend für die finanzielle Förderung Deutschlands waren.