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Green hydrogen
Green hydrogen

Fahrplan für grünen Wasserstoff

Erstes Projekt noch nicht realisiert, da plant Namibia Weiteres
Während einer zweitägigen Konferenz beraten sich Interessenträger über Strategien und das weitere Vorgehen Namibias bei der Entwicklung einer erneuerbaren Industrie, die sich auf Grünen Wasserstoff stützt. Dabei gerät der allgemeine Stromversorgungsmangel der SADC ins Visier und zeigt auch lokale sowie regionale Entwicklungsmöglichkeiten auf.
Jemima Beukes,Frank Steffen
Von Jemima Beukes

(Bearbeitet von F. Steffen)

Windhoek

Namibia ist grundsätzlich bereit, weitere Gebiete – über den Tsau/Khaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark hinaus – zu betrachten und als mögliche Standorte für die Herstellung von grünem Wasserstoff zu erschließen, sagte die stellvertretende Bergbauministerin Kornelia Shilunga. Dies geschah gestern auf der zweitägigen Konferenz, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) angeboten wird mit dem Ziel, die sozioökonomischen Chancen zu beleuchten, die der Wasserstoff für die Region in Aussicht stellt.

Die gravierende Energieknappheit in der SADC-Region (Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft) wird unter die Lupe genommen. Namibia arbeitet mit Deutschland zusammen, um sicherzustellen, dass alle Projekte, die durch den grünen Wasserstoff im Raum stehen, auch tatsächlich kommerziell tragfähig und nachhaltig sind. Namibia wird demnächst auf der COP27-Konferenz weitere Partnerschaften bekanntgeben, kündigte James Mnyupe, Namibias Kommissar für grünen Wasserstoff, an.

Hyphen Hydrogen Energy erhielt 2021 den Zuschlag für die Entwicklung des ersten großen vertikal integrierten grünen Wasserstoffprojekts und erhielt damit Zugang zum Tsau //Khaeb-(Sperrgebiet)-Nationalpark. Shilunga berichtete nun, dass der Staat und seine Partner derzeit einen Fahrplan und eine Strategie für grünen Wasserstoff erstellen. Es gelte eine detaillierte Vision für Namibia beziehungsweise das regionale Wasserstoff-Ökosystem zu erarbeiten. Ihr Ministerium führe mit Hyphen Gespräche über ein Abkommen zur Umsetzung der Entwicklung und des Baus dieses Projekts, welches voraussichtlich 10 Milliarden Dollar kosten wird – etwa 170 Milliarden N$.

Regelwerk für Alle

„Die Strategie wird zum Regelwerk für alle Beteiligten, für staatliche und nichtstaatliche Akteure gleichermaßen. Die Strategie und der Fahrplan haben das Potenzial, weitere Landparzellen über den Tsau/Khaeb-Nationalpark hinaus sowie andere potenzielle vor- und nachgelagerte Industrien für das Land zu erschließen", sagte Shilunga.

Laut Mnyupe (auch einer der Wirtschaftsberater von Präsident Hage Geingob) hat Namibia inzwischen ein überwältigendes Interesse unter potenziellen Investoren an der Produktion von grünem Wasserstoff festgestellt, daher die geplante COP27-Ankündigung. Sobald das Projekt anläuft, wird Namibia erhebliche wirtschaftlich Auswirkungen verzeichnen, denn allein im Logistiksektor wird eine massive Nachfrage zwischen dem Standort und dem Hafen von Lüderitzbucht erwartet.

Über einen Zeitraum von vier Jahren werden etwa 7 800 Tonnen Turbinenschaufeln transportiert, während mehr als 120 000 Tonnen Wasser über eineinhalb Jahre hinweg mit 220 Lastwagen (je 34 Tonnen) täglich transportiert werden sollen. Für die tägliche An- und Rückfahrt von Menschen über vier Jahre hinweg werden 200 Busse benötigt werden, während die Turbinenfundamente, die über vier Jahre hinweg herangeschafft werden müssen, etwa 55 000 Tonnen wiegen.

Mnyupe stellte klar, dass Namibia als eines der acht Länder Afrikas, in denen 60% der Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt sind, unbedingt andere Wege beschreiten muss in Anbetracht der Tatsache, dass Namibia zu den zehn klimaanfälligsten Ländern der Welt gehört.

Laut Kuda Ndhlukula, geschäftsführender Direktor des „South African Centre for Renewable Energy and Efficiency“ (SACREE) verzeichnet die SADC einen durchschnittlichen Energiezugang von 52%. Der Mangel könne mit erneuerbaren Energien wie dem Wasserstoff-Projekt gelindert werden. Indessen sei besonders Südafrika noch weitgehend von kohlebefeuerten Kraftwerken abhängig.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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