Namibia und EU werden sich einig
COP27: EU-Präsidentin spricht von neuem Zeitalter in Namibias Geschichte
Namibia und die EU haben auf dem COP27-Klimaschutzgipfel in Ägypten eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Versorgung von und mit Rohstoffen, veredelten Produkten und Wasserstoff zur Unterstützung der grünen und digitalen Transformation der Partnerländer unterzeichnet.
Von Jemima Beukes
(Bearbeitet von Frank Steffen)
Namibia und die Europäische Union (EU) haben in Sharm El-Sheikh (Ägypten) eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Versorgung von und mit Rohstoffen sowie veredelten Produkten und der Produktion von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Dies geschah im Rahmen des COP27-Klimaschutzgipfels und zielt darauf ab, grüne und digitale Transformation der betroffenen Volkswirtschaften zu unterstützen.
Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen läutet dieser Schritt eine neue Ära ein und wird das Abkommen, das durch ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank getragen wird, nicht nur Arbeitsplätze in Namibia schaffen, sondern allen beteiligten Parteien zugutekommen. „Sie haben die Ressourcen in Hülle und Fülle und wenn wir uns zusammentun und das richtige Team finden, um in die Infrastruktur zu investieren und sie zu entwickeln, ist das eine bedeutende Win-Win-Situation für alle. Wir wollen unsere Klimaziele erreichen, wir wollen die Natur erhalten, wir wollen den Klimawandel bekämpfen und den Zugang zu sauberer Energie. Und Sie haben die Ressourcen das ganze Jahr über", sagte von der Leyen.
Die EU und Namibia haben sich verpflichtet innerhalb von sechs Monaten nach Unterzeichnung dieser Absichtserklärung einen Fahrplan für 2023-2024 zu entwickeln, um konkrete Maßnahmen festzuhalten und durchzuführen. Laut einer Erklärung der EU soll dieser Rahmen in enger Zusammenarbeit mit den relevanten industriellen und finanziellen Interessengruppen aus den EU-Mitgliedstaaten und Namibia durchgeführt werden.
500 Mio. Euro Darlehen
Gleichzeitig haben Namibia und die Europäische Investitionsbank (EIB) eine gemeinsame Erklärung zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bei der Förderung erneuerbarer Energien, einschließlich des erneuerbaren Wasserstoffs, unterzeichnet. „Die EIB und Namibia werden auf die Durchführung eines Globaldarlehens der EIB an die namibische Regierung von bis zu 500 Millionen Euro hinarbeiten. Das Darlehen wird langfristige, nachhaltige Projekte und Investitionen ermöglichen.“
Laut der Erklärung befindet sich die EU auf der dringenden Suche nach einer nachhaltigen Versorgung mit Rohstoffen – insbesondere kritischen Rohstoffen –, die eine wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung ihrer Ziele in Bezug auf die Produktion von grüner und sauberer Energie ist. Darum habe die EU bereits damit begonnen Partnerschaften mit rohstoffreichen Drittländern aufzubauen.
Am vergangenen Freitag hatte Namibia in Windhoek seine Strategie für grünen Wasserstoff vorgestellt. Demnach werden die Voraussetzungen geschaffen, Namibia zu einem Exportknotenpunkt von Weltrang für grünen Wasserstoff zu machen. Überlandleitungen zur Versorgung des Lüderitzbuchter Hafens und der Verarbeitungsanlagen bei Angra Pequena sowie die Möglichkeit der Einspeisung in das südafrikanische Netz werden in Betracht gezogen.
Ferner sollen die Wasserversorgungsinfrastruktur und Entsalzungsanlagen sowie Wasserleitungen für den Elektrolyse-Prozess als auch die Wasserstoffpipelines ausgebaut werden, um den an jedem beliebigen Ort im SCDI (Southern Corridor Development Initiative) produzierten Wasserstoff zum Hafen von Lüderitz zu pumpen und zu exportieren.
Massive Arbeitsschaffung
Bis 2030 sollen schätzungsweise 85 000 direkte Arbeitsplätze und bis 2040 185 000 Arbeitsplätze geschaffen werden, vor allem im Baugewerbe, bei den Dienstleistungen für Unternehmen, im Transportwesen und in der verarbeitenden Industrie für langlebige Güter. Weitere 60 000 indirekte Arbeitsplätze durch zusätzliche Aktivitäten in der Wirtschaft bis 2030 und 130 000 bis 2040 werden erwartet.
Die Strategie sieht insbesondere vor, dass die Politik und die Gesetze gelockert werden müssen, um die Einreise von Einwanderern zu ermöglichen, die als wichtige Quelle für hochqualifizierte Arbeitskräfte angesehen werden, um die Einheimischen während der Anlaufphase des grünen Wasserstoffprojekts des Landes zu unterstützen.
Man gehe davon aus, dass eine Wasserstoffindustrie im großen Maßstab die namibische Wirtschaft bis 2030 um schätzungsweise 4,1 Milliarden US-Dollar (heute mehr als 70 Milliarden N$) wachsen lassen könnte. Das sind 32% mehr als das geschätzte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ohne eine Wasserstoffindustrie, während bis 2040 ein Wachstum von 6,1 Mrd. US$ erwartet wird.
Lesen Sie morgen in einem zweiten Teil mehr zu diesem Thema.
(Bearbeitet von Frank Steffen)
Namibia und die Europäische Union (EU) haben in Sharm El-Sheikh (Ägypten) eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Versorgung von und mit Rohstoffen sowie veredelten Produkten und der Produktion von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Dies geschah im Rahmen des COP27-Klimaschutzgipfels und zielt darauf ab, grüne und digitale Transformation der betroffenen Volkswirtschaften zu unterstützen.
Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen läutet dieser Schritt eine neue Ära ein und wird das Abkommen, das durch ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank getragen wird, nicht nur Arbeitsplätze in Namibia schaffen, sondern allen beteiligten Parteien zugutekommen. „Sie haben die Ressourcen in Hülle und Fülle und wenn wir uns zusammentun und das richtige Team finden, um in die Infrastruktur zu investieren und sie zu entwickeln, ist das eine bedeutende Win-Win-Situation für alle. Wir wollen unsere Klimaziele erreichen, wir wollen die Natur erhalten, wir wollen den Klimawandel bekämpfen und den Zugang zu sauberer Energie. Und Sie haben die Ressourcen das ganze Jahr über", sagte von der Leyen.
Die EU und Namibia haben sich verpflichtet innerhalb von sechs Monaten nach Unterzeichnung dieser Absichtserklärung einen Fahrplan für 2023-2024 zu entwickeln, um konkrete Maßnahmen festzuhalten und durchzuführen. Laut einer Erklärung der EU soll dieser Rahmen in enger Zusammenarbeit mit den relevanten industriellen und finanziellen Interessengruppen aus den EU-Mitgliedstaaten und Namibia durchgeführt werden.
500 Mio. Euro Darlehen
Gleichzeitig haben Namibia und die Europäische Investitionsbank (EIB) eine gemeinsame Erklärung zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bei der Förderung erneuerbarer Energien, einschließlich des erneuerbaren Wasserstoffs, unterzeichnet. „Die EIB und Namibia werden auf die Durchführung eines Globaldarlehens der EIB an die namibische Regierung von bis zu 500 Millionen Euro hinarbeiten. Das Darlehen wird langfristige, nachhaltige Projekte und Investitionen ermöglichen.“
Laut der Erklärung befindet sich die EU auf der dringenden Suche nach einer nachhaltigen Versorgung mit Rohstoffen – insbesondere kritischen Rohstoffen –, die eine wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung ihrer Ziele in Bezug auf die Produktion von grüner und sauberer Energie ist. Darum habe die EU bereits damit begonnen Partnerschaften mit rohstoffreichen Drittländern aufzubauen.
Am vergangenen Freitag hatte Namibia in Windhoek seine Strategie für grünen Wasserstoff vorgestellt. Demnach werden die Voraussetzungen geschaffen, Namibia zu einem Exportknotenpunkt von Weltrang für grünen Wasserstoff zu machen. Überlandleitungen zur Versorgung des Lüderitzbuchter Hafens und der Verarbeitungsanlagen bei Angra Pequena sowie die Möglichkeit der Einspeisung in das südafrikanische Netz werden in Betracht gezogen.
Ferner sollen die Wasserversorgungsinfrastruktur und Entsalzungsanlagen sowie Wasserleitungen für den Elektrolyse-Prozess als auch die Wasserstoffpipelines ausgebaut werden, um den an jedem beliebigen Ort im SCDI (Southern Corridor Development Initiative) produzierten Wasserstoff zum Hafen von Lüderitz zu pumpen und zu exportieren.
Massive Arbeitsschaffung
Bis 2030 sollen schätzungsweise 85 000 direkte Arbeitsplätze und bis 2040 185 000 Arbeitsplätze geschaffen werden, vor allem im Baugewerbe, bei den Dienstleistungen für Unternehmen, im Transportwesen und in der verarbeitenden Industrie für langlebige Güter. Weitere 60 000 indirekte Arbeitsplätze durch zusätzliche Aktivitäten in der Wirtschaft bis 2030 und 130 000 bis 2040 werden erwartet.
Die Strategie sieht insbesondere vor, dass die Politik und die Gesetze gelockert werden müssen, um die Einreise von Einwanderern zu ermöglichen, die als wichtige Quelle für hochqualifizierte Arbeitskräfte angesehen werden, um die Einheimischen während der Anlaufphase des grünen Wasserstoffprojekts des Landes zu unterstützen.
Man gehe davon aus, dass eine Wasserstoffindustrie im großen Maßstab die namibische Wirtschaft bis 2030 um schätzungsweise 4,1 Milliarden US-Dollar (heute mehr als 70 Milliarden N$) wachsen lassen könnte. Das sind 32% mehr als das geschätzte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ohne eine Wasserstoffindustrie, während bis 2040 ein Wachstum von 6,1 Mrd. US$ erwartet wird.
Lesen Sie morgen in einem zweiten Teil mehr zu diesem Thema.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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