Ölexploration bleibt Lieblingsthema
Namibias Energiemix wird betrachtet – Erneuerbare Energie zweitrangig
Im April will man den namibischen Energiemix auf einer internationalen Konferenz in Windhoek betrachten. Die ausführende Beraterfirma RichAfrica konzentriert sich hauptsächlich auf Gas- und Ölentwicklungen – erneuerbare Energie und Umweltfaktoren scheinen eher als Greenwashing mit einbezogen zu werden.
Namibias Minister für Bergbau und Energie (MME), Tom Alweendo, wird von der Geschäftsführerin der Beraterfirma RichAfrica, Ndapwilapo Selma Shimutwikeni, als Schirmherr der 4. Namibischen Energiekonferenz für internationale Interessenten angekündigt. Sie soll vom 20. bis zum 22. April 2022 in Windhoek stattfinden und eine „großartige Gelegenheit für Namibia“ sein, um großangelegte Investitionen in einen gesunden Energiemix einfließen zu lassen, gab die Nachrichtenagentur APO in dieser Woche bekannt.
Unter dem Motto „Energiemix: Positionierung für Investitionen, Industrialisierung und Wachstum“ soll die „Namibia International Energy Conference“ verschiedene Perspektiven und Ansätze aus der gesamten Energiewertschöpfungskette zusammenführen und „als Katalysator für entscheidende Gespräche“ dienen. Es gelte die Zukunft der Energie in Namibia und dem Rest des Kontinents zu prägen.
Es gebe Weltklasse-Energieerzeuger, die in der Region aktiv seien, weshalb es wichtig sei, dass sich die Unternehmer an der Diskussion beteiligen würden. „Wir werden internationale und regionale Akteure einbeziehen, um die Diskussionen über die Energieentwicklung und die Energiewende voranzutreiben. Es gilt die Umwelt zu respektieren, lokale Inhalte und Kapazitäten zu entwickeln sowie eine Kultur der Umweltsicherheit voranzutreiben“, wird Shimutwikeni zitiert.
Doch dann kommt man zum Punkt: „Die Konferenz wird die globalen und kontinentalen Energieaussichten und ihre Auswirkungen, die neuesten Entwicklungen in der Gas- und Ölindustrie, die Lage des Strom- und Strommarktes, die Rolle von Erdgas und die Zukunft erneuerbarer Energien genauer unter die Lupe nehmen.“ Darüber hinaus sollen relevante Themen wie Finanzierung des Energiesektors, Infrastrukturentwicklung, Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung (ESG) und nicht zuletzt die kontinentale Freihandelszone Afrika behandelt werden.
Sie beruft sich erneut auf die Zahlen von 11 Milliarden Barrel Öl und knapp 60 Milliarden Kubikmeter Gas (2.2 Billionen Kubikfuß), die erstmals 2011 in dieser Größenordnung, unter dem damaligen Bergbauminister Isak Katali, bekannt wurden. 2013 hatte die brasilianische Firma „High Resolution Technology“ (HRT) gemeinsam mit dem umstrittenen namibischen Mittel- und Geschäftsmann Knowledge Katti große Feiern geschmissen und gemeinsam mit dem damaligen Premierminister Hage Geingob auf den Ölfund vor Namibias Küste angestoßen. Dieser erwies sich als ungeeignet für eine kommerzielle Förderung – HRT schloss die Türen im Jahr 2015.
Gestern berichtete die Staatszeitung New Era, dass „Shell auf Öl gestoßen“ sei. Sie beruft sich auf einen Bericht von Welligence Energy Analytics und erklärt später, dass der Fund mit dem Hinweis angekündigt worden sei, dass noch gar nicht feststeht, ob es sich um kommerziell lohnende Mengen handelt. Weder Shell noch die weiteren Partner Qatar Energy und NamCor haben sich bisher dazu geäußert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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