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Riesiges Potenzial des Wasserstoffes

Realitätstest zeigt: Namibia muss jetzt in die Bildung investieren
Grundsätzlich sollte Namibia in der Lage sein, seine Industrialisierung mit Hilfe der Herstellung von- und Nachfrage nach grünem Wasserstoff umsetzen. Allerdings muss der Mangel an qualifiziertem Personal im Lande als Realität anerkannt und entsprechend gelöst werden.
Jemima Beukes,Frank Steffen
Von Jemima Beukes

(Bearbeitet von Frank Steffen)

Windhoek

Fachkräfte betonen die Wichtigkeit eines starken Partners wie Deutschland, sollte sich Namibia auf die Produktion von grünem Wasserstoff einlassen. Erneut wendeten sich die Experten gestern während der zweiten Sitzung der Windhoeker Konferenz „Auf dem Weg zu einem grünen Wasserstoffzentrum in Afrika“ (Towards a green Hydrogen Hub in Africa) dem Ziel zu, wie Namibia in ein Produktionsland für grünen Wasserstoff verwandelt werden kann.

Sie riefen die Regierung dazu auf, Partnerschaften mit internationalen Ingenieursgiganten wie Deutschland einzugehen, um einheimische Ingenieure auszubilden. Laut Paddy Padmanathan, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer von ACWA Power sowie Direktor des Unternehmens NEOM Green Hydrogen, welches die HG2-Anlage betreibt, die derzeit in Saudi-Arabien entsteht, wird Namibia etwa 10 Quadratkilometer Land benötigen um die bis zu 6 000 Megawatt Solar- und Windenergie zu fördern, die für die Herstellung von 300 000 Tonnen grünem Wasserstoffs erforderlich sind.

Potenzial für Arbeitsplätze

„Um die Kapazität für eine derartige Menge an erneuerbarer Energie zu schaffen, kann von Baubeginn bis zur Inbetriebnahme um die viereinhalb Jahre dauern. Die Umsetzung des Unterfangens dürfte länger dauern. Während der Errichtung dürften etwa 8 000 Personen beschäftigt werden und danach werden sie für den Betrieb und die Wartung einer Anlage dieser Größenordnung wahrscheinlich 900 bis 1 000 dauerhafte Arbeitsplätze für alle mit der Anlage verbundenen Aktivitäten schaffen. Die dazugehörende unterstützende Struktur kann diese Zahl leicht verdoppeln“, meinte Padmanathan.

Ferner schlug er vor, dass Namibia auf dieser Grundlage Technologien und weitere Industrie-Entwicklung vorantreiben könnte, beispielsweise die Herstellung von Solarprodukten sowie Windturbinen und Elektrolyseuren. „Das ist natürlich bedeutend, aber nun stellt sich die Frage, was wir mit diesem Wasserstoff anstellen? Es gibt eine enorme Nachfrage. Sollen wir ihn außer Landes bringen? Wenn er nach Europa soll, muss er mithilfe von Kohlendioxid in Methanol umgewandelt werden, oder man stellt Ammoniak her und nutzt ihn in Namibia oder verschifft ihn ins benachbarte Südafrika, das eine große industrielle Nachfrage hat“.

In Bildung investieren

Marco Alvera, Autor des Buches „Hydrogen Revolution“ und Geschäftsführer von TES H2, glaubt, Namibia sei auf dem richtigen Weg. GH2 sei kein Projekt, das sich von heute auf morgen realisiere, vieles sei ein Lernprozess. Namibia sollte sich deshalb starke Partner besorgen.

„Betrachtet man die tausenden Kilometer lange Pipeline zum Kostenpunkt von 40 Milliarden N$ an der fünf globale Unternehmen arbeiten, dann darf man nicht die vorgelagerten Industrien vergessen. Total, Shell und BP arbeiten ständig zusammen, also ist Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg. Die Engpässe werden bei der Herstellung und der Verfügbarkeit von Platten und Elektrolyseuren liegen. Er wird auch im Bereich der qualifizierten Kräfte vorkommen, wie wir es bei der Herstellung von LNG (Liquid Natural Gas) beobachten konnten, als die betroffenen Länder und Investoren einen lokalen Input verlangten, es aber keine lokalen Fachkräfte gab. Darum sollte nicht nur an den Universitäten angesetzt werden, sondern sollte man bereits jetzt in Schulen investieren, damit eine entsprechend ausgebildete Generation heranwächst“, sagte Alvera.

Sozioökonomische Vorteile

Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila sagte in ihrer Grundsatzrede, dass das geplante grüne Wasserstoffprojekt enorme sozioökonomische Vorteile mit sich bringen werde, da in den ersten vier Jahren des Projekts etwa 18 000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen würden.

„Dies ist ein Meilenstein auf Namibias Weg zum ‚Green Hydrogen Champion‘. Ich fordere alle Konferenzteilnehmer auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um von den lokalen und internationalen Erfahrungen zu profitieren. Ich vertraue darauf, dass die Beratungen dieser Veranstaltung Namibia weiterhelfen werden, um sich entsprechend zu positionieren, damit es von den großen Investitionen profitieren kann, die voraussichtlich in diesen Sektor fließen werden“, meinte die Premierministerin.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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