Auf Kupfersuche in Lüderitzland
Biwak am „Großfluss“ – Über Aus zum Oranje
Im Oktober des Jahres 1884 betritt der 23-jährige Bergmann Robert Baer in Angra Pequena, dem heutigen Lüderitzbucht, erstmals afrikanischen Boden. Kurz entschlossen hatte er das Angebot angenommen, sich als Assistent des Leiters einer 10-köpfigen Bergbauexpedition an der Suche nach Bodenschätzen in dem erst kurz zuvor unter Reichsschutz gestellten „Lüderitzland" zu beteiligen. Die Expedition stand unter enormem Erfolgsdruck. Das Auffinden von abbauwürdigen Erzen war Lüderitz' letzte Hoffnung, aus dem von ihm erworbenen Landstrich an der südwestafrikanischen Küste doch noch die dringend benötigten Gewinne zu erwirtschaften. Robert Baers Briefe und Tagebucheintragungen bilden die Grundlage dieses Buches, das neue Einblicke in die Anfänge des ehemaligen deutschen Schutzgebietes gewährt.
24. Folge
Am 10. Februar 1885 bricht die Expedition mit vier Wagen Richtung Osten auf, vor jedem Wagen ein Gespann mit 20 Ochsen. Dies war die übliche Zahl an Zugtieren, die erforderlich war, um einen Wagen mit ca. 4 Tonnen Ladung zu ziehen und dabei das unwegsame Gelände der Namib zu passieren.
Siegmund Israel, Teilnehmer der „Höpfner-Expedition“, hat in seinem Reisebericht die Ochsengespanne anschaulich beschrieben:
Zu jedem Wagen gehören ein Lenker, ein Treiber und ein Führer. Der Letztere geht dem Gespann voraus und gibt dem vordersten Trekochsen, an dessen Hörnern ein Tau befestigt ist, die Richtung an; der Treiber geht zur Seite und ist mit einer achtzehn Fuß langen Peitsche mit dreißig Fuß langer Schnur bewaffnet, die er in geschickter Weise zu handhaben weiß. Der Lenker sitzt auf dem Bock. Jeder Wagen ist außerdem von einer Anzahl kleinen Schlachtviehs begleitet, und zwar werden für die Fahrt von Walfischbai nach Otjimbingwe, die 12 bis 16 Tage in Anspruch nimmt, sechs bis acht fette Schafe außer den üblichen Rationen an Kaffee, Zucker und Tabak mitgenommen. Die Leute würden die Fahrt wohl ohne Kaffee und Zucker, niemals jedoch ohne Tabak antreten. Gewöhnlich fahren die Wagen einzeln, selten zu zweien, weil es an den Haltestellen an Futter und namentlich an Wasser fehlt. Viel Zeit geht auf der Reise damit verloren, daß die Ochsen nach dem Ausspannen noch einen weiten Marsch nach der dürftigen Weide zu machen und am nächsten Morgen zurückgeholt werden müssen, obwohl die Tiere, deren jedes seinen Namen hat, beim Anspannen selbst ins Joch gehen und jenes daher nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Außer den Trek- oder Zugochsen, gibt es noch Pack- und Reitochsen, die ebenfalls großen Wert (8 bis 9 Pfund Sterling) haben, namentlich letztere, die fast ebenso schnell wie ein Pferd sind, dabei aber größere Ausdauer als diese haben. Falls Weiße den Wagen begleiten, schlafen sie nachts im Innern des Fuhrwerkes auf einer Matratze, die auf einem im Laderaum hängenden Rahmen über der Ladung ruht, die nie den ganzen Wagen ausfüllt, weil dieser auf der unebenen Straße sonst leicht das Übergewicht bekommen und umwerfen würde, was ohnehin oft genug geschieht; die das Gespann begleitenden Leute schlafen auf Schaf- und Ziegenfellen.
Von Angra Pequena bis Aus galt es einen Höhenunterschied von über 1 500 Meter zu bewältigen, wobei auf der ersten, ca. 10 km langen Strecke der Flugsand mit Sanddünen von bis zu 60 Meter Höhe zu überwinden war. Auch auf dem weiteren Weg über Klippen und Steingeröll drohten die Wagen jederzeit umzukippen. Das erforderte kundige und erfahrene Ochsentreiber, sowie höchste Aufmerksamkeit und Konzentration – und genau das wurde bereits nach kurzer Zeit zum Problem. Die Spirituosenvorräte der Expedition waren den Treibern nicht verborgen geblieben. Am Tag der Abreise sind sie betrunken und prompt passiert es, dass der hintere Wagen durch Unaufmerksamkeit des Treibers umstürzt – gottseidank ohne großen Schaden zu verursachen. Dennoch hat das Missgeschick eine erste Verzögerung zur Folge. Außerdem muss man sehr bald feststellen, dass die Wagen zu schwer beladen sind. Ein weiterer Wagen wird zurückgelassen und mit je 40 Ochsen bespannt, geht es mit den übrigen beiden Wagen weiter. Zweimal muss biwakiert werden, bis am Nachmittag des 12. 02. endlich Kaukausib, ein Wasserloch, das nur schlechtes Brackwasser führt, erreicht wird. Der Durst ist stärker als die Abneigung und abgekocht, sowie als Kaffee aufbereitet, muss das kaum genießbare Wasser getrunken werden. Am nächsten Tag erreicht die Expedition Guos. Dort ist das Wasser besser, allerdings wächst nicht genügend Gras, sodass die bereits sehr schwach gewordenen Ochsen zu einer 3 Stunden entfernten Stelle mit Toagras zum Weiden getrieben werden müssen.
Hier zeigt sich bereits ein Kernproblem der Überlandreisen mit schweren Ochsengespannen. Der Kraftstoff für die Zugtiere sind Wasser und als Futter Gras, in der Wüstenregion von Lüderitzland absolute Engpassgüter. Obwohl die Ochsen so gezüchtet sind, dass sie etwas mehr als 5 Tage ohne Wasser auskommen und mindestens genau so lange hungern können, ist die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft des Transportmittels „Zugtier“ ein erhebliches logistisches Problem, was in der Reiseplanung zu berücksichtigen ist und immer wieder zu Verzögerungen führt.
Die Expedition nutzt den Zwangsaufenthalt, um auch hier Untersuchungen nach Erzen durchzuführen und Vermessungen vorzunehmen. Gefunden wird, wie von Dr. Schenck in seinem Brief an Lüderitz prognostiziert, im Wesentlichen Eisenerz. Während Kaukausib unbewohnt war, hält sich in Guos eine San-Familie auf, von der man zur Aufbesserung des ansonsten eintönigen Speisezettels Straußeneier eintauscht. Bei einem kurzen Ausflug zurück nach Kaukausib entdecken Pohle, Dr. Schenck und Robert Achat und einen Alabastergang, ein interessanter Fund, aber nicht das, wonach man sucht. Mittlerweile sind die beiden zurückgebliebenen Wagen nachgeführt worden, frische Ochsen sind zur Verstärkung der Gespanne von Aus eingetroffen, sodass es am 20. Februar weitergehen kann.
Der Weg ist jetzt besser, da man das reine Wüstengebiet verlassen hat und eine Steppenregion durchquert. Am 22. 02. wird Kleinfontein erreicht. Hier gibt es eine Wasserzisterne und der Ort wird von einem Afrikaner, d. h. einem Buren aus Südafrika, bewohnt. Es gibt gute Verpflegung und seit langem wieder einmal Milch. So gestärkt erreicht die Expedition noch am selben Abend das nahe gelegene Aus. Aus liegt in einem mit Akazienbäumen bewachsenen Tal. Es macht auf Robert, der erstmals seit langer Zeit wieder grüne Bäume sieht, einen „herrlichen“ Eindruck, „wie ein Paradies“. In der von einigen Namafamilien bewohnten Siedlung, gibt es frisches Wasser. Außerdem gibt es auch hier eine Handelsstation der Firma Lüderitz, somit ein idealer Ort, um ein Lager aufzuschlagen.
Noch am selben Tag besucht Joseph Fredericks aus Bethanien mit einigen Männern seines Gefolges die Expedition. Er will sich vorstellen und erwartet selbstverständlich „Suppi“, einen Begrüßungstrunk. Dass der Namakapitän darunter nicht das von Pohle angebotene Brausewasser, sondern ein etwas härteres Getränk versteht, ist aus seiner Reaktion unschwer zu erkennen. Da man kein schlechter Gastgeber sein will und auf die Unterstützung von Fredericks angewiesen ist, wird ihm und seinen Gefährten Cognac serviert. Eine Stunde später wird er friedlich schlafend in Pohles Zelt aufgefunden. Sehr schnell spricht sich herum, dass die Europäer Spirituosen mitführen. Der Koch der Expedition hat alle Hände voll zu tun, sein Küchenzelt zu bewachen, was aber die Ochsentreiber, die bereits in Angra Pequena unangenehm aufgefallen sind, nicht daran hindert, Schnaps zu stehlen, sich zu betrinken und den tapferen Koch zu verprügeln. Erst unter Androhung von Waffengewalt kann die Ordnung wiederhergestellt werden. Die Treiber, die Robert in einem seiner Briefe aus Kapstadt noch als „nette Kerls“ bezeichnet hatte, werden entlassen und nach Kapstadt zurückgeschickt. In der Nacht schlafen die Expeditionsteilnehmer mit dem Gewehr oder dem Revolver in der Hand, es werden bewaffnete Wachen aufgestellt.
Am nächsten Morgen hat sich die Lage beruhigt. Der Kapitän nimmt Abschied und verspricht seine Freundschaft und weitere Unterstützung, insbesondere die Abstellung neuer Ochsentreiber. Auch die Gegend um Aus wird vermessen und nach Erzen untersucht. Wie bereits durch Prescher berichtet, findet man einen Kupferschiefergang und weitere Vorkommen an Kupferkiesel. Aufgrund der noch nicht endgültig geklärten Meilenfrage soll aber vorerst noch kein weiteres Schürfen oder gar ein Abbau erfolgen. Eigentlich wäre nach Artikel 6 des Schutz- und Freundschaftsvertrages, der Lüderitz das Minenrecht im gesamten Gebiet der Bethanier zugestandt, ein Abbau bereits jetzt durchaus möglich gewesen, allerdings gegen die jährliche Entrichtung von 60 Pfund Sterling. Aus ist ohnehin nur ein Zwischenziel, nach wie vor bleibt die Reise zum Oranje, dem „Großfluss“ wie er von den Nama genannt wird, das Hauptziel.
Am 10. Februar 1885 bricht die Expedition mit vier Wagen Richtung Osten auf, vor jedem Wagen ein Gespann mit 20 Ochsen. Dies war die übliche Zahl an Zugtieren, die erforderlich war, um einen Wagen mit ca. 4 Tonnen Ladung zu ziehen und dabei das unwegsame Gelände der Namib zu passieren.
Siegmund Israel, Teilnehmer der „Höpfner-Expedition“, hat in seinem Reisebericht die Ochsengespanne anschaulich beschrieben:
Zu jedem Wagen gehören ein Lenker, ein Treiber und ein Führer. Der Letztere geht dem Gespann voraus und gibt dem vordersten Trekochsen, an dessen Hörnern ein Tau befestigt ist, die Richtung an; der Treiber geht zur Seite und ist mit einer achtzehn Fuß langen Peitsche mit dreißig Fuß langer Schnur bewaffnet, die er in geschickter Weise zu handhaben weiß. Der Lenker sitzt auf dem Bock. Jeder Wagen ist außerdem von einer Anzahl kleinen Schlachtviehs begleitet, und zwar werden für die Fahrt von Walfischbai nach Otjimbingwe, die 12 bis 16 Tage in Anspruch nimmt, sechs bis acht fette Schafe außer den üblichen Rationen an Kaffee, Zucker und Tabak mitgenommen. Die Leute würden die Fahrt wohl ohne Kaffee und Zucker, niemals jedoch ohne Tabak antreten. Gewöhnlich fahren die Wagen einzeln, selten zu zweien, weil es an den Haltestellen an Futter und namentlich an Wasser fehlt. Viel Zeit geht auf der Reise damit verloren, daß die Ochsen nach dem Ausspannen noch einen weiten Marsch nach der dürftigen Weide zu machen und am nächsten Morgen zurückgeholt werden müssen, obwohl die Tiere, deren jedes seinen Namen hat, beim Anspannen selbst ins Joch gehen und jenes daher nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Außer den Trek- oder Zugochsen, gibt es noch Pack- und Reitochsen, die ebenfalls großen Wert (8 bis 9 Pfund Sterling) haben, namentlich letztere, die fast ebenso schnell wie ein Pferd sind, dabei aber größere Ausdauer als diese haben. Falls Weiße den Wagen begleiten, schlafen sie nachts im Innern des Fuhrwerkes auf einer Matratze, die auf einem im Laderaum hängenden Rahmen über der Ladung ruht, die nie den ganzen Wagen ausfüllt, weil dieser auf der unebenen Straße sonst leicht das Übergewicht bekommen und umwerfen würde, was ohnehin oft genug geschieht; die das Gespann begleitenden Leute schlafen auf Schaf- und Ziegenfellen.
Von Angra Pequena bis Aus galt es einen Höhenunterschied von über 1 500 Meter zu bewältigen, wobei auf der ersten, ca. 10 km langen Strecke der Flugsand mit Sanddünen von bis zu 60 Meter Höhe zu überwinden war. Auch auf dem weiteren Weg über Klippen und Steingeröll drohten die Wagen jederzeit umzukippen. Das erforderte kundige und erfahrene Ochsentreiber, sowie höchste Aufmerksamkeit und Konzentration – und genau das wurde bereits nach kurzer Zeit zum Problem. Die Spirituosenvorräte der Expedition waren den Treibern nicht verborgen geblieben. Am Tag der Abreise sind sie betrunken und prompt passiert es, dass der hintere Wagen durch Unaufmerksamkeit des Treibers umstürzt – gottseidank ohne großen Schaden zu verursachen. Dennoch hat das Missgeschick eine erste Verzögerung zur Folge. Außerdem muss man sehr bald feststellen, dass die Wagen zu schwer beladen sind. Ein weiterer Wagen wird zurückgelassen und mit je 40 Ochsen bespannt, geht es mit den übrigen beiden Wagen weiter. Zweimal muss biwakiert werden, bis am Nachmittag des 12. 02. endlich Kaukausib, ein Wasserloch, das nur schlechtes Brackwasser führt, erreicht wird. Der Durst ist stärker als die Abneigung und abgekocht, sowie als Kaffee aufbereitet, muss das kaum genießbare Wasser getrunken werden. Am nächsten Tag erreicht die Expedition Guos. Dort ist das Wasser besser, allerdings wächst nicht genügend Gras, sodass die bereits sehr schwach gewordenen Ochsen zu einer 3 Stunden entfernten Stelle mit Toagras zum Weiden getrieben werden müssen.
Hier zeigt sich bereits ein Kernproblem der Überlandreisen mit schweren Ochsengespannen. Der Kraftstoff für die Zugtiere sind Wasser und als Futter Gras, in der Wüstenregion von Lüderitzland absolute Engpassgüter. Obwohl die Ochsen so gezüchtet sind, dass sie etwas mehr als 5 Tage ohne Wasser auskommen und mindestens genau so lange hungern können, ist die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft des Transportmittels „Zugtier“ ein erhebliches logistisches Problem, was in der Reiseplanung zu berücksichtigen ist und immer wieder zu Verzögerungen führt.
Die Expedition nutzt den Zwangsaufenthalt, um auch hier Untersuchungen nach Erzen durchzuführen und Vermessungen vorzunehmen. Gefunden wird, wie von Dr. Schenck in seinem Brief an Lüderitz prognostiziert, im Wesentlichen Eisenerz. Während Kaukausib unbewohnt war, hält sich in Guos eine San-Familie auf, von der man zur Aufbesserung des ansonsten eintönigen Speisezettels Straußeneier eintauscht. Bei einem kurzen Ausflug zurück nach Kaukausib entdecken Pohle, Dr. Schenck und Robert Achat und einen Alabastergang, ein interessanter Fund, aber nicht das, wonach man sucht. Mittlerweile sind die beiden zurückgebliebenen Wagen nachgeführt worden, frische Ochsen sind zur Verstärkung der Gespanne von Aus eingetroffen, sodass es am 20. Februar weitergehen kann.
Der Weg ist jetzt besser, da man das reine Wüstengebiet verlassen hat und eine Steppenregion durchquert. Am 22. 02. wird Kleinfontein erreicht. Hier gibt es eine Wasserzisterne und der Ort wird von einem Afrikaner, d. h. einem Buren aus Südafrika, bewohnt. Es gibt gute Verpflegung und seit langem wieder einmal Milch. So gestärkt erreicht die Expedition noch am selben Abend das nahe gelegene Aus. Aus liegt in einem mit Akazienbäumen bewachsenen Tal. Es macht auf Robert, der erstmals seit langer Zeit wieder grüne Bäume sieht, einen „herrlichen“ Eindruck, „wie ein Paradies“. In der von einigen Namafamilien bewohnten Siedlung, gibt es frisches Wasser. Außerdem gibt es auch hier eine Handelsstation der Firma Lüderitz, somit ein idealer Ort, um ein Lager aufzuschlagen.
Noch am selben Tag besucht Joseph Fredericks aus Bethanien mit einigen Männern seines Gefolges die Expedition. Er will sich vorstellen und erwartet selbstverständlich „Suppi“, einen Begrüßungstrunk. Dass der Namakapitän darunter nicht das von Pohle angebotene Brausewasser, sondern ein etwas härteres Getränk versteht, ist aus seiner Reaktion unschwer zu erkennen. Da man kein schlechter Gastgeber sein will und auf die Unterstützung von Fredericks angewiesen ist, wird ihm und seinen Gefährten Cognac serviert. Eine Stunde später wird er friedlich schlafend in Pohles Zelt aufgefunden. Sehr schnell spricht sich herum, dass die Europäer Spirituosen mitführen. Der Koch der Expedition hat alle Hände voll zu tun, sein Küchenzelt zu bewachen, was aber die Ochsentreiber, die bereits in Angra Pequena unangenehm aufgefallen sind, nicht daran hindert, Schnaps zu stehlen, sich zu betrinken und den tapferen Koch zu verprügeln. Erst unter Androhung von Waffengewalt kann die Ordnung wiederhergestellt werden. Die Treiber, die Robert in einem seiner Briefe aus Kapstadt noch als „nette Kerls“ bezeichnet hatte, werden entlassen und nach Kapstadt zurückgeschickt. In der Nacht schlafen die Expeditionsteilnehmer mit dem Gewehr oder dem Revolver in der Hand, es werden bewaffnete Wachen aufgestellt.
Am nächsten Morgen hat sich die Lage beruhigt. Der Kapitän nimmt Abschied und verspricht seine Freundschaft und weitere Unterstützung, insbesondere die Abstellung neuer Ochsentreiber. Auch die Gegend um Aus wird vermessen und nach Erzen untersucht. Wie bereits durch Prescher berichtet, findet man einen Kupferschiefergang und weitere Vorkommen an Kupferkiesel. Aufgrund der noch nicht endgültig geklärten Meilenfrage soll aber vorerst noch kein weiteres Schürfen oder gar ein Abbau erfolgen. Eigentlich wäre nach Artikel 6 des Schutz- und Freundschaftsvertrages, der Lüderitz das Minenrecht im gesamten Gebiet der Bethanier zugestandt, ein Abbau bereits jetzt durchaus möglich gewesen, allerdings gegen die jährliche Entrichtung von 60 Pfund Sterling. Aus ist ohnehin nur ein Zwischenziel, nach wie vor bleibt die Reise zum Oranje, dem „Großfluss“ wie er von den Nama genannt wird, das Hauptziel.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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