Der weiße Buschmann
Vom Wilderer zum Wildhüter
Im Jahre 1929 in Windhoek geboren, lernt Peter Stark, wie so viele „Südwester", schon als Kind den Umgang mit einer Jagdwaffe und von einem Farmarbeiter das Verhalten des Wildes. Seine Liebe zur freien Natur, dem Reitsport und vor allem der Jagd, verführten ihn zu Abenteuern, die ihn oft in Schwierigkeiten brachten. Seine Einstellung zur Jagd ändert sich drastisch, als er von der Abteilung Naturschutz der ehemaligen SWA-Administration angestellt wird und er nun die Wilddiebe aufspüren muss, um das Wild im Etoscha-Nationalpark als Wildhüter zu beschützen.
63. Folge
Bekämpfung von Wilddieben
Ich war wohl selber früher einer der größten Wilderer. Eins jedoch kann ich mit gutem Gewissen sagen: Nie, nie habe ich ein Stück Wild unnötig geschossen und Elefanten sowie Nashörner waren für mich tabu! Man mag mich verurteilen, aber als Wildwart habe ich ohne Vorbehalt mein Leben fürs Wild mehr als einmal aufs Spiel gesetzt. Wilddiebe zu fangen war jetzt mein größtes Hobby geworden. Meine großen Erfolge habe ich meinen Pferden und meinen getreuen Buschleuten zu verdanken. Jahrelang hatten Herero- und Ovambohorden, aber auch die weißen Farmer ihr Unwesen hauptsächlich im Norden von Etosha getrieben. Fast niemand hat davon gewusst. Zu sehr hatte man sich auf die einheimischen Buschleute konzentriert, sie waren allen ein Dorn im Auge. So wie die Buschleute früher jagten, haben sie mit ihren primitiven Waffen keinen Schaden am Wildreichtum angerichtet.
Den wenigen Buschleuten, der wirklichen Urbevölkerung, war das heutige Namibia bis zum Kap in Südafrika Heimat gewesen. Man hat Jagd auf sie gemacht, ihnen ihr Land genommen und ihnen dafür die Branntweinflasche geboten. Heute haben sie keine Stimme mehr, wer hört auf sie? Der wirkliche Buschmann ist ausgestorben, Brille und Transistor haben den Spieß, Pfeil und Bogen verdrängt. So wie den Indianern in Amerika, so ist es den Buschleuten im südlichen Afrika ergangen.
Einige Jahre lang haben die Feldwächter in Etosha einen Großteil ihrer Zeit mit dem Verbrennen von Milzbrandkadavern verbracht. Dieses System wird heute nicht mehr in Etosha gebraucht, der Milzbrand ist Teil des natürlichen Zyklus und die Folge von Übervölkerung. Mehrere Jahre lang wurden Elefanten reduziert und ganz Etosha eingezäunt und man hat angefangen, das Wild zu regulieren.
Meine Einstellung gegenüber Wilddieben ist folgendermaßen:
Diejenigen, die Elefanten und Nashörner des Gewinnes wegen jagen, finden bei mir keine Gnade. Ebenso diejenigen, die nur aus Lust Tiere totschießen. Der Mensch soll Achtung vor Gottes Kreatur bezeugen!
Diejenigen, die zahlreiches Wild erlegen und nur Rückenstücke und die Keulen herausschneiden, würde ich auch gnadenlos bestrafen. Den Trophäenjäger kann ich verstehen, er jagt sportlich und fair der Trophäe wegen, aber er aast nicht mit Wild.
Für die armen Schlucker, die nur ein Stück Wild für den Eigenverbrauch wildern, habe ich Verständnis. Solche Leute warne ich vorher, können sie jedoch die Hände nicht von der Wilderei lassen, dann müsste der Richter entscheiden. Der Farmer, der großen Schaden durch Raubwild erleidet, hat vollen Anspruch auf Hilfe vom Naturschutz. Würde die Hilfe nicht gewährt, wäre er gezwungen, sich selbst zu helfen. Solche Leute habe ich nie verfolgt!
Dann gibt es den Wilderer, der mit allen Wassern gewaschen ist. Solche Leute waren für mich eine große Herausforderung. In mir offenbarte sich eine Art Sportsgeist: Die Überlistung des Wilderers durch den Beamten des Naturschutzes musste auf faire Art und Weise geschehen Solche Leute warnte ich grundsätzlich zuerst, dann jagte ich sie gnadenlos.
Die Jagd auf Wilderer war für mich immer das Befriedigenste, das ein Wildschutzbeamter erleben konnte. Hatte ich die Wilderer erst gefangen, überkam mich oft das Mitleid, aber mein Pflichtgefühl war entscheidend. Einige von ihnen, es kam auf ihren Charakter als Mensch an, habe ich umgekrempelt und selbst als Wildwärter bei mir angestellt. Ich brauchte das nie zu bereuen und bekam ihre volle Loyalität.
Bekämpfung von Wilddieben
Ich war wohl selber früher einer der größten Wilderer. Eins jedoch kann ich mit gutem Gewissen sagen: Nie, nie habe ich ein Stück Wild unnötig geschossen und Elefanten sowie Nashörner waren für mich tabu! Man mag mich verurteilen, aber als Wildwart habe ich ohne Vorbehalt mein Leben fürs Wild mehr als einmal aufs Spiel gesetzt. Wilddiebe zu fangen war jetzt mein größtes Hobby geworden. Meine großen Erfolge habe ich meinen Pferden und meinen getreuen Buschleuten zu verdanken. Jahrelang hatten Herero- und Ovambohorden, aber auch die weißen Farmer ihr Unwesen hauptsächlich im Norden von Etosha getrieben. Fast niemand hat davon gewusst. Zu sehr hatte man sich auf die einheimischen Buschleute konzentriert, sie waren allen ein Dorn im Auge. So wie die Buschleute früher jagten, haben sie mit ihren primitiven Waffen keinen Schaden am Wildreichtum angerichtet.
Den wenigen Buschleuten, der wirklichen Urbevölkerung, war das heutige Namibia bis zum Kap in Südafrika Heimat gewesen. Man hat Jagd auf sie gemacht, ihnen ihr Land genommen und ihnen dafür die Branntweinflasche geboten. Heute haben sie keine Stimme mehr, wer hört auf sie? Der wirkliche Buschmann ist ausgestorben, Brille und Transistor haben den Spieß, Pfeil und Bogen verdrängt. So wie den Indianern in Amerika, so ist es den Buschleuten im südlichen Afrika ergangen.
Einige Jahre lang haben die Feldwächter in Etosha einen Großteil ihrer Zeit mit dem Verbrennen von Milzbrandkadavern verbracht. Dieses System wird heute nicht mehr in Etosha gebraucht, der Milzbrand ist Teil des natürlichen Zyklus und die Folge von Übervölkerung. Mehrere Jahre lang wurden Elefanten reduziert und ganz Etosha eingezäunt und man hat angefangen, das Wild zu regulieren.
Meine Einstellung gegenüber Wilddieben ist folgendermaßen:
Diejenigen, die Elefanten und Nashörner des Gewinnes wegen jagen, finden bei mir keine Gnade. Ebenso diejenigen, die nur aus Lust Tiere totschießen. Der Mensch soll Achtung vor Gottes Kreatur bezeugen!
Diejenigen, die zahlreiches Wild erlegen und nur Rückenstücke und die Keulen herausschneiden, würde ich auch gnadenlos bestrafen. Den Trophäenjäger kann ich verstehen, er jagt sportlich und fair der Trophäe wegen, aber er aast nicht mit Wild.
Für die armen Schlucker, die nur ein Stück Wild für den Eigenverbrauch wildern, habe ich Verständnis. Solche Leute warne ich vorher, können sie jedoch die Hände nicht von der Wilderei lassen, dann müsste der Richter entscheiden. Der Farmer, der großen Schaden durch Raubwild erleidet, hat vollen Anspruch auf Hilfe vom Naturschutz. Würde die Hilfe nicht gewährt, wäre er gezwungen, sich selbst zu helfen. Solche Leute habe ich nie verfolgt!
Dann gibt es den Wilderer, der mit allen Wassern gewaschen ist. Solche Leute waren für mich eine große Herausforderung. In mir offenbarte sich eine Art Sportsgeist: Die Überlistung des Wilderers durch den Beamten des Naturschutzes musste auf faire Art und Weise geschehen Solche Leute warnte ich grundsätzlich zuerst, dann jagte ich sie gnadenlos.
Die Jagd auf Wilderer war für mich immer das Befriedigenste, das ein Wildschutzbeamter erleben konnte. Hatte ich die Wilderer erst gefangen, überkam mich oft das Mitleid, aber mein Pflichtgefühl war entscheidend. Einige von ihnen, es kam auf ihren Charakter als Mensch an, habe ich umgekrempelt und selbst als Wildwärter bei mir angestellt. Ich brauchte das nie zu bereuen und bekam ihre volle Loyalität.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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