Der weiße Buschmann
Vom Wilderer zum Wildhüter
Im Jahre 1929 in Windhoek geboren, lernt Peter Stark, wie so viele „Südwester", schon als Kind den Umgang mit einer Jagdwaffe und von einem Farmarbeiter das Verhalten des Wildes. Seine Liebe zur freien Natur, dem Reitsport und vor allem der Jagd, verführten ihn zu Abenteuern, die ihn oft in Schwierigkeiten brachten. Seine Einstellung zur Jagd ändert sich drastisch, als er von der Abteilung Naturschutz der ehemaligen SWA-Administration angestellt wird und er nun die Wilddiebe aufspüren muss, um das Wild im Etoscha-Nationalpark als Wildhüter zu beschützen.
78. Folge
Das Elefantenkalb in der Tränke
Ich fuhr mit einem Vierradantrieb-Ford Patrouille nach Otjovazandu. An der Tränke oben auf der Düne wurde ich ohne Vorwarnung von einer Elefantenkuh angegriffen. Die Art und Weise, wie sie heranstürmte, war blutiger Ernst. Ohne anzuhalten machte ich mich aus dem Staube. Im Vorbeifahren sah ich, wie ein Elefantenkalb in der Tränke auf und ab lief. Alle Tränken hatten am Ende eine Schräge, an der in die Tränke gefallene Kälber herausklettern konnten. Dieses Kälbchen hatte den Ausstieg aus irgendeinem Grunde nicht benutzt, also mussten wir helfen. Die einzige Methode das tun zu können, war die erboste Mutter mit Pferden von der Tränke wegzulocken. Man musste ihre Aufmerksamkeit auf die Pferde lenken und während sie diese verfolgte, musste jemand schnell an die Tränke heranfahren, um das Kalb herauszuheben und dann schnell wieder wegfahren. Es gehörte gute Zusammenarbeit dazu und war beiderseitig ein etwas gewagtes Unternehmen. Ich besprach das mit Elke und sie war bereit, mir zu helfen. Wir wollten die Pferde zeitig genug abladen und zur Tränke reiten und der Ford sollte hinterherkommen. Ich wollte mit Sam und den Pferden den Angriff auf uns lenken, Elke sollte mit Moses und noch einigen beherzten Leuten hinterherfahren und in Abwesenheit der Elefantenmutter das Kalb aus der Tränke heben.
Wie besprochen, so wurde es auch ausgeführt. Etwas von dem Windmotor entfernt, luden wir die Pferde, die wir per Anhänger von Okaukuejo gebracht hatten, ab, und ritten zur Tränke. Elke kam mit dem Ford hinterher. Das Elefantenkalb lief noch stets in der Tränke auf und ab, aber die Mutter war nicht mehr da. Schnell hoben wir das Kalb aus der Tränke, jedoch nun hatten wir ein Problem. Das Kälbchen hatte uns als Mutter angesehen und wir konnten es nicht mehr loswerden. Es war inzwischen sehr durstig geworden und suchte mit dem Rüssel überall Milch. Mit dem Maul saugte es an unseren hingehaltenen Fingern, dabei trat es uns andauernd auf die Füße. Wir warteten bis zum Spätnachmittag auf die Rückkehr der Elefantenkuh, aber sie kam nicht mehr.
Per Funk hatte ich Herrn de la Bat um Erlaubnis gebeten, das Kälbchen nach Okaukuejo mitzunehmen. Elke und ich waren bereit, es auf eigene Kosten großzuziehen. Wir hatten in der kurzen Zeit das Kälbchen unwahrscheinlich lieb gewonnen. Die Erlaubnis wurde strikt verweigert. Gegen Abend war die Mutter immer noch nicht zurück und wir mussten zurückfahren. Zuerst ließ ich die Pferde zum Anhänger zurückgehen und aufladen. Dann fuhren wir so schnell wie möglich von dem Windmotor weg. Elke fuhr, ich stand hinten auf dem Ford und musste zusehen, wie das arme Kälbchen verzweifelt versuchte, dem Auto zu folgen. Am nächsten Tag fuhren wir wieder zu der Tränke und wollten uns vergewissern, was aus dem Kälbchen geworden war. In der Nacht war eine große Elefantenherde mit Kälbern an der Tränke gewesen und alle Spuren waren zertrampelt. Ich hoffte, dass die Elefantenmutter auch dabei war. Ungefähr eine Woche später fanden wir in der Umgegend durch Aasgeier ein verendetes Elefantenkalb. Ganz gewiss war das unser Kälbchen gewesen und ich hadere bis heute mit der Sinnlosigkeit mancher amtlichen Aufträge!
Das Elefantenkalb in der Tränke
Ich fuhr mit einem Vierradantrieb-Ford Patrouille nach Otjovazandu. An der Tränke oben auf der Düne wurde ich ohne Vorwarnung von einer Elefantenkuh angegriffen. Die Art und Weise, wie sie heranstürmte, war blutiger Ernst. Ohne anzuhalten machte ich mich aus dem Staube. Im Vorbeifahren sah ich, wie ein Elefantenkalb in der Tränke auf und ab lief. Alle Tränken hatten am Ende eine Schräge, an der in die Tränke gefallene Kälber herausklettern konnten. Dieses Kälbchen hatte den Ausstieg aus irgendeinem Grunde nicht benutzt, also mussten wir helfen. Die einzige Methode das tun zu können, war die erboste Mutter mit Pferden von der Tränke wegzulocken. Man musste ihre Aufmerksamkeit auf die Pferde lenken und während sie diese verfolgte, musste jemand schnell an die Tränke heranfahren, um das Kalb herauszuheben und dann schnell wieder wegfahren. Es gehörte gute Zusammenarbeit dazu und war beiderseitig ein etwas gewagtes Unternehmen. Ich besprach das mit Elke und sie war bereit, mir zu helfen. Wir wollten die Pferde zeitig genug abladen und zur Tränke reiten und der Ford sollte hinterherkommen. Ich wollte mit Sam und den Pferden den Angriff auf uns lenken, Elke sollte mit Moses und noch einigen beherzten Leuten hinterherfahren und in Abwesenheit der Elefantenmutter das Kalb aus der Tränke heben.
Wie besprochen, so wurde es auch ausgeführt. Etwas von dem Windmotor entfernt, luden wir die Pferde, die wir per Anhänger von Okaukuejo gebracht hatten, ab, und ritten zur Tränke. Elke kam mit dem Ford hinterher. Das Elefantenkalb lief noch stets in der Tränke auf und ab, aber die Mutter war nicht mehr da. Schnell hoben wir das Kalb aus der Tränke, jedoch nun hatten wir ein Problem. Das Kälbchen hatte uns als Mutter angesehen und wir konnten es nicht mehr loswerden. Es war inzwischen sehr durstig geworden und suchte mit dem Rüssel überall Milch. Mit dem Maul saugte es an unseren hingehaltenen Fingern, dabei trat es uns andauernd auf die Füße. Wir warteten bis zum Spätnachmittag auf die Rückkehr der Elefantenkuh, aber sie kam nicht mehr.
Per Funk hatte ich Herrn de la Bat um Erlaubnis gebeten, das Kälbchen nach Okaukuejo mitzunehmen. Elke und ich waren bereit, es auf eigene Kosten großzuziehen. Wir hatten in der kurzen Zeit das Kälbchen unwahrscheinlich lieb gewonnen. Die Erlaubnis wurde strikt verweigert. Gegen Abend war die Mutter immer noch nicht zurück und wir mussten zurückfahren. Zuerst ließ ich die Pferde zum Anhänger zurückgehen und aufladen. Dann fuhren wir so schnell wie möglich von dem Windmotor weg. Elke fuhr, ich stand hinten auf dem Ford und musste zusehen, wie das arme Kälbchen verzweifelt versuchte, dem Auto zu folgen. Am nächsten Tag fuhren wir wieder zu der Tränke und wollten uns vergewissern, was aus dem Kälbchen geworden war. In der Nacht war eine große Elefantenherde mit Kälbern an der Tränke gewesen und alle Spuren waren zertrampelt. Ich hoffte, dass die Elefantenmutter auch dabei war. Ungefähr eine Woche später fanden wir in der Umgegend durch Aasgeier ein verendetes Elefantenkalb. Ganz gewiss war das unser Kälbchen gewesen und ich hadere bis heute mit der Sinnlosigkeit mancher amtlichen Aufträge!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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