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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1972-02-03
BRITISCHE BOTSCHAFT IN DUBLIN ZERSTÖRT Dublin/London/Belfast – Etwa 30 000 Personen stürmten am Mittwoch in der Hauptstadt der Republik Irland die britische Botschaft und setzten sie mit etwa 200 Benzinbomben in Brand. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende elegante, vierstöckige Gebäude wurde ein Raub der Flammen. Die Demonstration galt als Protest gegen die Ereignisse in Londonderry (britisches Nordirland), wo es am letzten Sonntag zu blutigen Unruhen kam, wobei im Straßenkampf 13 Zivilisten von britischen Fallschirmtruppen getötet wurden. Die Botschaft war seit Montag täglich Angriffen von Demonstranten ausgesetzt. Kurz vor dem Brand am Mittwoch stiegen drei Jugendliche auf die Balkons der Botschaft, schlugen die Fensterscheiben ein, verbrannten den „Union Jack" und hissten die irische Trikolore auf Halbmast. Hunderte von Polizisten versuchten, die Menge zurückzudrängen, die auf etwa 30 000 Personen angewachsen war. Das Botschaftspersonal war kurz vor dem Angriff in Sicherheit gebracht wurden. Es gelang den Demonstranten, das Gebäude in Brand zu setzen, das vollständig ausbrannte, nachdem das Dach eingestürzt war. Der Mob warf Steine gegen die Feuerwehr, um diese am Löschen des Brandes zu hindern.

DIALOG ÜBER SÜDWESTAFRIKA? Addis Abeba – Die USA, England und Frankreich haben Verhandlungen zwischen den Vereinten Nationen und Südafrika zur Lösung der Südwestafrikafrage vorgeschlagen. Die Vorschläge wurden im Sicherheitsrat in Addis Abeba gemacht. Der französische Delegierte Jacques Kosciusko-Morizet präzisierte die Haltung seiner Regierung wie folgt: Die Vereinten Nationen sollten einen kollektiven Versuch machen, mit Südafrika über Südwestafrika zu verhandeln. Südafrika, so sagte der französische UNO-Botschafter, habe die Pflicht, mit den Vereinten Nationen über die Richtung eines internationalen Regimes zu verhandeln, das den Bewohnern von Südwestafrika gestattet, ihre Zukunft frei zu wählen.

4 MILLIONEN KILOGRAMM DAGGA Kapstadt – Während des Zeitraumes vom 1. Juli 1970 bis zum 30. Juni 1971 seien in Südafrika 4,2 Millionen Kilogramm Dagga von der Polizei beschlagnahmt worden. Das teilte Polizeiminister S. L. Muller am Montag im Parlament mit. Der Schwarzmarktwert des beschlagnahmten Rauschgiftes belaufe sich auf rund 37,5 Millionen Rand. Wie Muller ferner mitteilte, werde Dagga gegenwärtig auf dem Schwarzmarkt zu einem Preis von 8,90 Rand das Kilogramm gehandelt.

OST-CAPRIVI BEKOMMT REGIERUNG Pretoria – Eine Gesetzgebende Versammlung für Ost-Caprivi mit ihrem Sitz in Ngweze ist ins Leben gerufen worden. Das geht aus einer in Pretoria veröffentlichten Proklamation hervor. Diese Gesetzgebende Versammlung soll aus nicht mehr als 28 Abgeordneten bestehen. Sie wird sich aus dem Häuptling und nicht mehr als 13 Angehörigen des Mafwe-Stammes sowie dem Häuptling und nicht mehr als 13 Angehörigen des Basubia-Stammes zusammensetzen. Die Entsendung der Abgeordneten in die Gesetzgebende Versammlung erfolgt zunächst aufgrund einer Ernennung durch die jeweilige Stammesverwaltung. Die Proklamation sieht auch die Schaffung einer Exekutive und die Wahl eines Chefs der Exekutive vor.

PORTUGIESISCHE AKTIONEN GEGEN TERRORISTEN Lourenço Marques – Im mittleren Niasa-Gebiet im nördlichen Mosambik erlitten Terroristen eine Niederlage, als aus Hubschraubern operierende Truppen zwei Lager angriffen. Elf Guerillas wurden getötet und 53 gefangengenommen. Die Aktion fand am Mittwoch letzter Woche statt. Neben den beiden großen Lagern wurden auch sieben kleinere Stützpunkte der Terroristen ausgehoben. Einige russische Gewehre, zwei Luftabwehrgeschütze, Munition, Granaten, medizinische Ausrüstungen, Uniformen und Dokumente konnten von den Portugiesen, die keine Verluste erlitten, beschlagnahmt werden.

KEINE HOFFNUNG AUF VEREINTE NATIONEN London – J. Kozonguizi, ehemaliger SWANU-Präsident und Mitglied des sogenannten Chefrates von Hosea Kutako, der zurzeit in London lebt, hat sich in einem Brief „An mein Volk" zur politischen Lage Südwestafrikas geäußert. Darin übt er scharfe Kritik an den Vereinten Nationen. Die Vereinten Nationen seien nicht in der Lage, die Südwestafrikafrage zu lösen. Bei einem kürzlichen Besuch in New York habe er festgestellt, dass die UNO des Südwestafrikaproblems müde sei. „Ich habe gefunden, dass der UNO-Rat für Namibia eine der fruchtlosesten Gruppen innerhalb der UNO ist, und was das Amt des amtierenden UNO-Kommissars für Namibia tun soll – ganz abgesehen davon, was es wirklich tut – ist nicht klar."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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