Vor 50 Jahren
1972-03-03
BISCHOF WINTER RUFT GERICHT AN
Windhoek – Der anglikanische Bischof Colin O'Brien Winter und drei seiner Mitarbeiter haben am Donnerstagnachmittag beim Windhoeker Obergericht eine einstweilige Verfügung gegen ihre Ausweisung aus Südwestafrika beantragt. Die anderen drei sind Rev. Stephen Hayes, David de Beer, der Schatzmeister der anglikanischen Diözese, und Antoinette Halberstadt. Diese vier Personen müssen Südwestafrika spätestens an diesem Samstag um 12.00 Uhr verlassen haben.
Der Bischof beantragt einen Aufschub der Ausweisung, bis ein gerichtlicher Befund über die Rechtsgültigkeit seiner Ausweisung vorliegt. Das Gericht soll gebeten werden, diese Ausweisung für ungültig zu erklären.
BOOTH FORDERT SCHUTZ FÜR WINTER
New York – Der amerikanische Richter William Booth, der Windhoek kürzlich als Beobachter bei dem Prozess gegen zwölf mutmaßliche Streikführer besucht hat, hat die Vereinten Nationen aufgefordert, dem anglikanischen Bischof Colin O'Brien Winter und seinen Mitarbeitern „voIlen Schutz" zu gewähren. Das gelte auch für die Ovai-Ethos, die sich im Zusammenhang mit dem Streik vor Gericht zu verantworten haben.
VINGERKLIP ZUM ZWEITEN MAL BEZWUNGEN
Windhoek – Die „Vingerklip", ein monumentaler Felsblock im Ugab-Tal bei Outjo, musste sich zum zweiten Mal in der verfolgbaren Geschichte Südwestafrikas geschlagen geben. Im dritten Anlauf gelang es zwei jungen Windhoeker Bergsteigern, die Steil aufragende FeIsbarriere zu überwinden. Leon Ginsberg (25) und der erst 18-jährige Rodney Lichtman sind mit diesem wagemutigen Kletterkunststück dem Vorbild des Amerikaners Tom Choate gefolgt, der 1970 als erster seinen Fug auf das Hochplateau des „natürlichen Wolkenkratzers" setzte.
Ende Januar wurde das ,„Unternehmen Vingerklip" gestartet. Nach eingehender Betrachtung des Felsens stiegen die beiden Kletterer am frühen Samstagnachmittag des 29. Januars in die Wand ein. Doch nachdem sie etwa zehn Meter an Höhe gewonnen hatten, kehrten sie zum Ausgangspunkt zurück, um eine andere Route einzuschlagen. Die zweite Tour erforderte den Gebrauch von keilförmigen Pflöcken, die in die Ritzen des Gesteins eingehämmert werden mussten, und die Hilfe eines Nylon-Seils. Es gelang ihnen, sich ungefähr 14 Meter hochzuarbeiten, die untergehende Sonne jedoch zwang sie abermals zur Umkehr.
AUFFORDERUNG AN NIXON, BANGLADESCH ANZUERKENNEN
Washington – In einer dringenden Resolution forderte das „Asien-Unterkomitee des Repräsentantenhauses" der Vereinigten Staaten von Amerika Präsident Nixon dazu auf, Bangladesch anzuerkennen. Sechs der sieben Mitglieder hatten sich bei einer Abstimmung am vergangenen Donnerstag für die Anerkennung der neuen ostpakistanischen Regierung ausgesprochen. Cornelius E. Gallagher, Demokrat aus New Jersey und Vorsitzender des Ausschusses, erklärte vor Journalisten, „die Forderung unseres Komitees, Bangladesch anzuerkennen, ist ganz einfach ein Anspruch auf Anerkennung der Realität".
KURZ BERICHTET
Hongkong – China und Ghana haben beschlossen, die seit sechs Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Beide Staaten werden Botschafter austauschen. Der Beschluss wird als weiterer diplomatischer Erfolg Chinas in Afrika betrachtet.
Logan (West-Virginia) – Wie gestern aus Regierungskreisen in Man verlautete, sei die Zahl der am vergangenen Wochenende bei den Überschwemmungen in den südwestlichen inmitten des amerikanischen Bundesstaates Virginia ums Leben Gekommenen inzwischen auf 67 gestiegen. Die Zahl der Obdachlosen wird nach wie vor noch auf rund 4 000 Personen geschätzt. Von rund 250 Vermissten fehlt gegenwärtig noch jede Spur.
Saigon – US-Bomber vom Typ B-52 haben am Dienstag erneut ihre Luftangriffe auf strategisch wichtige Stellungen diesseits des 17. Breitengrades aufgenommen. Obwohl sich amerikanische Militärs nicht näher über die Wiederaufnahme der Angriffe äußerten, soll wahrscheinlich auch diesmal der Versuch unternommen werden, die nordvietnamesische Logistik zu treffen, ehe sie das weitverzweigte und schwer erkennbare Wegesystem des Ho-Tschi-minh-Pfades erreicht hat.
Windhoek – Der anglikanische Bischof Colin O'Brien Winter und drei seiner Mitarbeiter haben am Donnerstagnachmittag beim Windhoeker Obergericht eine einstweilige Verfügung gegen ihre Ausweisung aus Südwestafrika beantragt. Die anderen drei sind Rev. Stephen Hayes, David de Beer, der Schatzmeister der anglikanischen Diözese, und Antoinette Halberstadt. Diese vier Personen müssen Südwestafrika spätestens an diesem Samstag um 12.00 Uhr verlassen haben.
Der Bischof beantragt einen Aufschub der Ausweisung, bis ein gerichtlicher Befund über die Rechtsgültigkeit seiner Ausweisung vorliegt. Das Gericht soll gebeten werden, diese Ausweisung für ungültig zu erklären.
BOOTH FORDERT SCHUTZ FÜR WINTER
New York – Der amerikanische Richter William Booth, der Windhoek kürzlich als Beobachter bei dem Prozess gegen zwölf mutmaßliche Streikführer besucht hat, hat die Vereinten Nationen aufgefordert, dem anglikanischen Bischof Colin O'Brien Winter und seinen Mitarbeitern „voIlen Schutz" zu gewähren. Das gelte auch für die Ovai-Ethos, die sich im Zusammenhang mit dem Streik vor Gericht zu verantworten haben.
VINGERKLIP ZUM ZWEITEN MAL BEZWUNGEN
Windhoek – Die „Vingerklip", ein monumentaler Felsblock im Ugab-Tal bei Outjo, musste sich zum zweiten Mal in der verfolgbaren Geschichte Südwestafrikas geschlagen geben. Im dritten Anlauf gelang es zwei jungen Windhoeker Bergsteigern, die Steil aufragende FeIsbarriere zu überwinden. Leon Ginsberg (25) und der erst 18-jährige Rodney Lichtman sind mit diesem wagemutigen Kletterkunststück dem Vorbild des Amerikaners Tom Choate gefolgt, der 1970 als erster seinen Fug auf das Hochplateau des „natürlichen Wolkenkratzers" setzte.
Ende Januar wurde das ,„Unternehmen Vingerklip" gestartet. Nach eingehender Betrachtung des Felsens stiegen die beiden Kletterer am frühen Samstagnachmittag des 29. Januars in die Wand ein. Doch nachdem sie etwa zehn Meter an Höhe gewonnen hatten, kehrten sie zum Ausgangspunkt zurück, um eine andere Route einzuschlagen. Die zweite Tour erforderte den Gebrauch von keilförmigen Pflöcken, die in die Ritzen des Gesteins eingehämmert werden mussten, und die Hilfe eines Nylon-Seils. Es gelang ihnen, sich ungefähr 14 Meter hochzuarbeiten, die untergehende Sonne jedoch zwang sie abermals zur Umkehr.
AUFFORDERUNG AN NIXON, BANGLADESCH ANZUERKENNEN
Washington – In einer dringenden Resolution forderte das „Asien-Unterkomitee des Repräsentantenhauses" der Vereinigten Staaten von Amerika Präsident Nixon dazu auf, Bangladesch anzuerkennen. Sechs der sieben Mitglieder hatten sich bei einer Abstimmung am vergangenen Donnerstag für die Anerkennung der neuen ostpakistanischen Regierung ausgesprochen. Cornelius E. Gallagher, Demokrat aus New Jersey und Vorsitzender des Ausschusses, erklärte vor Journalisten, „die Forderung unseres Komitees, Bangladesch anzuerkennen, ist ganz einfach ein Anspruch auf Anerkennung der Realität".
KURZ BERICHTET
Hongkong – China und Ghana haben beschlossen, die seit sechs Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Beide Staaten werden Botschafter austauschen. Der Beschluss wird als weiterer diplomatischer Erfolg Chinas in Afrika betrachtet.
Logan (West-Virginia) – Wie gestern aus Regierungskreisen in Man verlautete, sei die Zahl der am vergangenen Wochenende bei den Überschwemmungen in den südwestlichen inmitten des amerikanischen Bundesstaates Virginia ums Leben Gekommenen inzwischen auf 67 gestiegen. Die Zahl der Obdachlosen wird nach wie vor noch auf rund 4 000 Personen geschätzt. Von rund 250 Vermissten fehlt gegenwärtig noch jede Spur.
Saigon – US-Bomber vom Typ B-52 haben am Dienstag erneut ihre Luftangriffe auf strategisch wichtige Stellungen diesseits des 17. Breitengrades aufgenommen. Obwohl sich amerikanische Militärs nicht näher über die Wiederaufnahme der Angriffe äußerten, soll wahrscheinlich auch diesmal der Versuch unternommen werden, die nordvietnamesische Logistik zu treffen, ehe sie das weitverzweigte und schwer erkennbare Wegesystem des Ho-Tschi-minh-Pfades erreicht hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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