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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1972-03-23
VERWALTUNGSAUSSCHUSS FÜR KATASTROPHENFONDS

Windhoek – Nach einer Rücksprache mit dem Ministerpräsidenten B. J. Vorster hat die Exekutive Südwestafrikas die Ernennung eines Ausschusses zur Unterhaltung eines Katastrophenfonds für die Opfer der Marientaler Überschwemmungen beschlossen. Dieser Ausschuss soll gleichzeitig alle Sammelaktionen, die inzwischen gestartet wurden, koordinieren. Ferner hat er den Auftrag, den Umfang des entstandenen Schadens zu ermitteln und von Fall zu Fall über die zu gewährende Beihilfe zu entscheiden.

KEINE ERHÖHUNG DER POST- UND TELEGRAPHENGEBÜHREN

Kapstadt – Für das nächste Finanzjahr 1972/1973 ist keine Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren vorgesehen, wie Postminister M. Viljoen am Mittwoch im Volksrat mitteilte und worüber in der AZ kurz berichtet wurde. In seinem Haushaltsplan rechnet der Postminister im kommenden Finanzjahr mit einem Defizit von 33,7 Millionen Rand. Angesichts des gegenwärtigen wirtschaftlichen Klimas und in Erwartung einer größeren wirtschaftlichen Aktivität, was sich günstig für die Einnahmen der Postverwaltung ausüben werde, sei es nicht notwendig, die Tarife zu erhöhen. Der Minister erinnerte daran, dass die Postgebühren in Südafrika zu den niedrigsten in der Welt gehören.

OST-CAPRIVIS EIGENE GESETZGEBENDE VERSAMMLUNG

Ngweze – Die Einrichtung einer Gesetzgebenden Versammlung für Ost-Caprivi bedeute eine neue Ära in der Entwicklung der Menschen dieser Region, sagte Außenminister Dr. Hilgard Muller am Dienstag in Ngweze. Dieser Ort liegt in der Nähe von Katima Mulilo im Caprivi-Zipfel. Der Außenminister übergab der Gesetzgebenden Versammlung am Dienstag ihre Amts- und Würdezeichen und sagte: „Heute wird das Siegel auf ihre Gesetzgebende Versammlung gesetzt und morgen offiziell eröffnet."

Ost-Caprivi wurden nun die Zügel seiner eigenen Regierung in die Hände gelegt und man finde sich zusammen als Freunde ein, um Zeugen dieses Ereignisses zu sein. Es sei von großer Bedeutung im Leben der Menschen Ost-Caprivis, da sie nun in die Lage versetzt werden, die Verwaltung alter Ressorts zu übernehmen, die ihnen die südafrikanische Regierung anvertraut habe.

140 KILO PORNOWARE BESCHLAGNAHMT

Innsbruck – Italienische Zöllner entdeckten in einer Lebensmittelsendung, die ein Innsbrucker Lkw-Fahrer über den Brenner transportierte, 140 Kilogramm deutsches Pornomaterial, darunter aufblasbare Puppen und andere Sexartikel. Die von den Zöllnern beschlagnahmte Sendung war von einer Frankfurter Firma an eine italienische Firma in Sorano bei Belluno adressiert.

Der Lkw-Fahrer wurde von den Zollbeamten festgenommen. Er wird sich auf Grund von Artikel 528 des italienischen Strafgesetzbuches wegen Einfuhr obszöner Artikel nach Italien vor Gericht verantworten müssen. Ein Verfahren soll auch gegen die deutsche Lieferfirma und jene italienische Firma eingeleitet werden, an die die Pornosendung adressiert war.

KURZ BERICHTET.

Salisbury – Alexander Douglas Smith, 22-jähriger Sohn des rhodesischen Premiers, wurde am Dienstag von einem Magistratsgericht in Salisbury für schuldig befunden, im illegalen Besitz von Dagga gewesen zu sein. Der Premierssohn war am 20. Dezember des vergangenen Jahres zusammen mit fünf weiteren Freunden kurz nach deren Rückkehr aus einem Urlaub in Malawi bei der Überquerung der Rhodesien-Mosambik-Grenze bei Nyamapanda von der Polizei festgenommen worden. Vor Gericht erklärte Smith, das Rauschgift in Malawi erworben zu haben. Die Urteilsverkündung erfolgt am Freitag, den 24. März.

Buenos Aires – Argentinische Stadtguerillas der sogenannten „Revolutionären Volksarmee" (ERP) haben die Verantwortung für die am Dienstag in Buenos Aires erfolgte Entführung des Generaldirektors einer argentinischen Zweigstelle der Fiat-Automobilgesellschaft übernommen. Bei der Entführung des 57-jährigen Oberdam Sallustro war dessen Fahrer lebensgefährlich verletzt worden. Wie ein Sprecher der ERP anonym mitteilte, solle der Direktor vor ein „Volksgericht" gestellt werden. Ihm werden „Ausbeutung des Landes und monopolistische Praktiken" zur Last gelegt.

Brüssel – Der belgische Rundfunk berichtete über eine Meuterei in der „Volksbefreiungsarmee für Angola", die ihr Hauptquartier in Kikunzu, etwa 250 Kilometer von Kinshasa (Zaire) hat. Es heißt, die Angolaner seien von Leuten, die vom Kongo-Brazzaville kamen, gegen Roberto Holden aufgehetzt worden, wobei drei Mann ihn ermorden wollten. Zairische Truppen griffen ein und verhafteten die Meuterer.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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