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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1972-03-28
STRASSEN UNPASSIERBAR

Windhoek – Große Teile Südwestafrikas erhalten nach Angaben des südafrikanischen Automobilklubs AA immer noch guten Regen. Straßen, die zum Kalahari-Gemsbock-Park führen, and andere im Südosten des Gebietes sind unpassierbar. Die Straßen von Stampriet nach Gochas, von Mata-Mata nach Twee Riviere und weiter nach Van Zylsrust sind unpassierbar. Dasselbe gilt in der nördlichen Kapprovinz für die Straßen von Kakamas nach Springbok sowie Prieska nach Hopetown. Bis auf weiteres sollten Autofahrer sich an Teerstraßen halten und Schotterstraßen vermeiden.

ZEMENTMANGEL IN WINDHOEK

Windhoek – Nach den Überschwemmungen in der Umgebung von Kalkrand, die unter anderem auch den Eisenbahnverkehr zwischen Windhoek und der Republik zum Erliegen brachten, ist in Windhoek inzwischen ein Zementmangel aufgetreten. Das hat dazu geführt, dass die Betriebe der Großverbraucher von Zement vorübergehend stillliegen müssen. Es ist nicht bekannt, wie lange dieser Zementmangel anhalten wird. Die Eisenbahnverwaltung ist offenbar bemüht, zunächst verderblichen Waren den Vorrang zu geben.

ADMINISTRATOR BESUCHT DEN NORDEN

Windhoek – Administrator B. J. van der Walt wird in den nächsten Tagen dem Norden Südwestafrikas seinen ersten offiziellen Besuch abstatten. Am Donnerstag gibt der Stadtrat von Otjiwarongo dem Administrator eine Teestunde und der Stadtrat von Outjo ein Mittagessen. Anschließend verbringt der Administrator mit seiner Familie eine Woche im Etoscha-Nationalpark. Seine Reise durch den Norden beendet van der Walt mit einem Besuch in Tsumeb am 7. April und in Grootfontein am 8. April.

ERSTE ÄUSSERUNG WALDHEIMS

New York – Sein Besuch in Südafrika habe die Tür für weitere Kontakte über den Status Südwestafrikas geöffnet, sagte Dr. Kurt Waldheim, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, am Montag in New York. Er habe jetzt einen „recht guten Eindruck der Lage in Namibia", nachdem er mit Vertretern der südafrikanischen Regierung und schwarzen Führern Südwestafrikas gesprochen habe.

Auf einer kurzen Pressekonferenz in New York gab Waldheim der Hoffnung Ausdruck, dass künftige Kontakte schließlich „zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit Südwestafrikas" führen werden. „Ich rechne nicht damit, dass dieses Problem innerhalb einer kurzen Zeit gelöst werden kann. Ich kann nur hoffen, dass wir Erfolg haben werden", fügte Dr. Waldheim hinzu.

DREI BRITISCHE TECHNIKER ENTFÜHRT

Ankara – Eine Gruppe türkischer Linksextremisten, die am Montag für die Entführung von drei britischen Ziviltechnikern an der Schwarzmeerküste verantwortlich zeichneten, hat als ultimative Gegenleistung für die Freilassung ihrer Geiseln die sofortige und bedingungslose Freilassung von drei ihrer zurzeit in türkischer Haft befindlicher und zum Tode verurteilter „Mitrevolutionäre" gefordert. Sollten die drei inhaftierten Todeskandidaten vorzeitig hingerichtet werden, würden „als Vergeltungsmaßnahme auch die drei Entführten getötet werden".

PAPST PAUL APPELLIERT

Buenos Aires – In einem Appell an die Entführer des italienischen Generaldirektors Oberdan Sallustro, des Geschäftsführers der argentinischen Zweigstelle der Fiat-Automobilgesellschaft in Buenos Aires, habe Papst Paul die Guerillas aufgefordert, den Entführten unverzüglich freizulassen. Das gab gestern ein Sprecher des argentinischen Erzbischofes in Buenos Aires bekannt. In dem Schreiben des Papstes seien die Kidnapper dazu aufgefordert worden, „den Wert eines Menschenlebens höher als alles Materielle zu veranschlagen" und den entführten Industriellen wieder freizugeben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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