Vor 50 Jahren
1972-07-03
BEKANNTES RESTAURANT NIEDERGEBRANNT
Windhoek – Innerhalb 20 Minuten ist das Restaurant des Hotels Continental am Freitagnachmittag niedergebrannt. Obwohl die Feuerwehr schnell zur Stelle war, konnte sie nicht mehr viel retten. Die Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Es ist aber möglich, dass er durch ein Frittiergerät entstanden ist. Einige hundert Menschen waren Augenzeugen, wie die Flammen das Restaurant mit seiner Einrichtung und die angrenzende Küche binnen kürzester Zeit vernichteten.
Auf dem Wege zum Hotel Continental hatte die Windhoeker Feuerwehr wieder einmal Schwierigkeiten im Verkehr, da man ihr nicht – wie dieses gesetzlich vorgeschrieben ist – die Bahn freimachte, damit sie ungehindert vorwärtskommt. Auch auf der Straße, die am Windhoeker Magistrats- und Obergericht vorbeiführt, sammelten sich Menschenmassen und behinderten die Feuerwehr anfangs in ihrer Arbeit.
Die Polizei war bei der Evakuierung der Hotelgäste behilflich, die später alle mit ihrem Hab und Gut auf der Straße standen. Da der Brand sich nur auf das Restaurant beschränkte, sind keine Hotelgäste zu Schaden gekommen. Personenschaden hat es nicht gegeben.
LIBANONS DILEMMA
Beirut – In Folge der israelischen Aktionen gegen palästinische Guerilla-Stützpunkte sieht sich der Libanon mit einem nahezu unlösbaren Dilemma konfrontiert. Das Land hat die Wahl zwischen einem Vorgehen gegen die Guerillas und einer weiteren Verschärfung der gegenwärtigen Situation. Geht Libanon, wie von Israel gefordert, gegen die Guerillas vor, drohen im Land Unruhen. Unternimmt Beirut jedoch nichts, setzt es seine Bürger weiteren und womöglich noch schweren Vergeltungsschlägen der Israelis aus.
In Beirut scheint man jedoch gegenwärtig am stärksten über die Auswirkungen der jüngsten Kämpfe auf den Tourismus besorgt. Die französisch-sprachige Zeitung „Le Jour" zitierte einen Regierungssprecher, der die Zeitungs-herausgeber ermahnte, bei ihren Berichten auf den Tourismus Rücksicht zu nehmen.
Tatsächlich steht der Libanon vor einem kaum zu lösenden Problem. Es ist das einzige arabische Land mit einer gemeinsamen Grenze zu Israel, in dem die Palästina-Guerillas erhebliche Freiheiten genießen. König Hussein hatte ihre Kommandos aus Jordanien vertrieben. In Ägypten gibt es keine Streitkräfte der Guerillas. In Syrien werden sie streng überwacht.
EISENBAHNKATASTROPHE
Johannesburg – Mindestens acht Personen wurden getötet und eine unbekannte Anzahl verletzt, als ein Passagierzug auf dem Wege von Port Elizabeth nach Johannesburg gegen vier Uhr an diesem Montag in der Nähe der Hendrik-Verwoerd-Talsperre entgleiste. Bei den Toten handelt es sich um Nichtweiße. Der Zugführer wurde mit Verletzungen im Krankenhaus Colesberg aufgenommen. Zwei Diesellokomotiven und neun Wagen sind zwischen den Bahnhöfen Van Zyl und Norvalspont südlich des Oranje entgleist und einen sieben Meter hohen Bahndamm hinabgestürzt. Die unversehrten Passagiere wurden mit Autobussen weiterbefördert.
DAMARAS WOLLEN PREMIER SPRECHEN
Khorixas – Auf einer gemeinsamen Versammlung des Rates von Damaraland, der Damaraexekutive und der Damaravertreter der städtischen Gebiete von Südwestafrika, die vom 26. bis 28. Juni in Khorixas (Welwitschia) stattgefunden hatte, wurde beschlossen, den Ministerpräsidenten um eine Unterredung zu ersuchen. Hauptthema der Versammlung war die Vorbereitung einer zentralen Damara-Autorität. Die Damaras vertreten jedoch die Auffassung, dass gewisse Dinge geklärt werden müssten, bevor man sich mit der Frage einer Zentralgewalt für die Damaras befassen kann. Vor allem beschweren sich die Damaras über die Registrierung von Frauen.
VERSTÄNDIGUNG IN SIMLA
Simla – Indiens Premierministerin Frau Indira Gandhi und Pakistans Präsident Zulfikar Ali Bhutto unterzeichneten am 2. Juli in Simla ein Abkommen, wonach beide Staaten auf gegenseitigen Waffengebrauch verzichten und längs der Grenze Truppenbestände abbauen. Das Abkommen kam überraschend, da Präsident Bhutto kurz nach Beendigung der viertägigen Konferenz erklärt hatte, die Verhandlungen seien auf dem toten Punkt angelangt. Das Abkommen beendet nun eine Feindschaft, die praktisch schon 25 Jahre dauert. Der Rückzug der Truppen soll innerhalb 30 Tagen nach Ratifikation des Vertrages durch die pakistanische Nationalversammlung beginnen, die am 14. August zusammentreten soll. Der Rückzug an der Waffenstillstandlinie in Kaschmir soll noch besprochen werden. Eine indische Delegation wird sich nach Pakistan begeben, um über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen, den Wirtschaftsverkehr und das Überfliegen der Territorien durch Zivilflugzeuge zu verhandeln.
Windhoek – Innerhalb 20 Minuten ist das Restaurant des Hotels Continental am Freitagnachmittag niedergebrannt. Obwohl die Feuerwehr schnell zur Stelle war, konnte sie nicht mehr viel retten. Die Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Es ist aber möglich, dass er durch ein Frittiergerät entstanden ist. Einige hundert Menschen waren Augenzeugen, wie die Flammen das Restaurant mit seiner Einrichtung und die angrenzende Küche binnen kürzester Zeit vernichteten.
Auf dem Wege zum Hotel Continental hatte die Windhoeker Feuerwehr wieder einmal Schwierigkeiten im Verkehr, da man ihr nicht – wie dieses gesetzlich vorgeschrieben ist – die Bahn freimachte, damit sie ungehindert vorwärtskommt. Auch auf der Straße, die am Windhoeker Magistrats- und Obergericht vorbeiführt, sammelten sich Menschenmassen und behinderten die Feuerwehr anfangs in ihrer Arbeit.
Die Polizei war bei der Evakuierung der Hotelgäste behilflich, die später alle mit ihrem Hab und Gut auf der Straße standen. Da der Brand sich nur auf das Restaurant beschränkte, sind keine Hotelgäste zu Schaden gekommen. Personenschaden hat es nicht gegeben.
LIBANONS DILEMMA
Beirut – In Folge der israelischen Aktionen gegen palästinische Guerilla-Stützpunkte sieht sich der Libanon mit einem nahezu unlösbaren Dilemma konfrontiert. Das Land hat die Wahl zwischen einem Vorgehen gegen die Guerillas und einer weiteren Verschärfung der gegenwärtigen Situation. Geht Libanon, wie von Israel gefordert, gegen die Guerillas vor, drohen im Land Unruhen. Unternimmt Beirut jedoch nichts, setzt es seine Bürger weiteren und womöglich noch schweren Vergeltungsschlägen der Israelis aus.
In Beirut scheint man jedoch gegenwärtig am stärksten über die Auswirkungen der jüngsten Kämpfe auf den Tourismus besorgt. Die französisch-sprachige Zeitung „Le Jour" zitierte einen Regierungssprecher, der die Zeitungs-herausgeber ermahnte, bei ihren Berichten auf den Tourismus Rücksicht zu nehmen.
Tatsächlich steht der Libanon vor einem kaum zu lösenden Problem. Es ist das einzige arabische Land mit einer gemeinsamen Grenze zu Israel, in dem die Palästina-Guerillas erhebliche Freiheiten genießen. König Hussein hatte ihre Kommandos aus Jordanien vertrieben. In Ägypten gibt es keine Streitkräfte der Guerillas. In Syrien werden sie streng überwacht.
EISENBAHNKATASTROPHE
Johannesburg – Mindestens acht Personen wurden getötet und eine unbekannte Anzahl verletzt, als ein Passagierzug auf dem Wege von Port Elizabeth nach Johannesburg gegen vier Uhr an diesem Montag in der Nähe der Hendrik-Verwoerd-Talsperre entgleiste. Bei den Toten handelt es sich um Nichtweiße. Der Zugführer wurde mit Verletzungen im Krankenhaus Colesberg aufgenommen. Zwei Diesellokomotiven und neun Wagen sind zwischen den Bahnhöfen Van Zyl und Norvalspont südlich des Oranje entgleist und einen sieben Meter hohen Bahndamm hinabgestürzt. Die unversehrten Passagiere wurden mit Autobussen weiterbefördert.
DAMARAS WOLLEN PREMIER SPRECHEN
Khorixas – Auf einer gemeinsamen Versammlung des Rates von Damaraland, der Damaraexekutive und der Damaravertreter der städtischen Gebiete von Südwestafrika, die vom 26. bis 28. Juni in Khorixas (Welwitschia) stattgefunden hatte, wurde beschlossen, den Ministerpräsidenten um eine Unterredung zu ersuchen. Hauptthema der Versammlung war die Vorbereitung einer zentralen Damara-Autorität. Die Damaras vertreten jedoch die Auffassung, dass gewisse Dinge geklärt werden müssten, bevor man sich mit der Frage einer Zentralgewalt für die Damaras befassen kann. Vor allem beschweren sich die Damaras über die Registrierung von Frauen.
VERSTÄNDIGUNG IN SIMLA
Simla – Indiens Premierministerin Frau Indira Gandhi und Pakistans Präsident Zulfikar Ali Bhutto unterzeichneten am 2. Juli in Simla ein Abkommen, wonach beide Staaten auf gegenseitigen Waffengebrauch verzichten und längs der Grenze Truppenbestände abbauen. Das Abkommen kam überraschend, da Präsident Bhutto kurz nach Beendigung der viertägigen Konferenz erklärt hatte, die Verhandlungen seien auf dem toten Punkt angelangt. Das Abkommen beendet nun eine Feindschaft, die praktisch schon 25 Jahre dauert. Der Rückzug der Truppen soll innerhalb 30 Tagen nach Ratifikation des Vertrages durch die pakistanische Nationalversammlung beginnen, die am 14. August zusammentreten soll. Der Rückzug an der Waffenstillstandlinie in Kaschmir soll noch besprochen werden. Eine indische Delegation wird sich nach Pakistan begeben, um über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen, den Wirtschaftsverkehr und das Überfliegen der Territorien durch Zivilflugzeuge zu verhandeln.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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