Vor 50 Jahren
1972-07-11
ONASSIS UND DU PREEZ SUCHEN NACH ERDÖL
Johannesburg – Der griechische Schiffsmilliardär Aristoteles Onassis und Ben du Preez, Bergwerksbesitzer in SWA, beabsichtigen, gemeinsam im nordwestlichen Grenz-gebiet Südwestafrikas nach Erdöl zu suchen, heißt es in einer am Sonntagabend in Johannesburg veröffentlichten Mitteilung du Preez. Zum ersten Mal wird offiziell bestätigt, dass der kürzliche Besuch Onassis' in SWA, der Untersuchung der Möglichkeiten einer Erdölschürfung südlich Angolas geht. Onassis war damals von einem Team von Erdölgeologen begleitet, dass das Potential der du Preez-Konzessionen untersuchen sollte.
Wie berichtet wird, soll Onassis zuerst Bohrungen außerhalb der Küste südlich von Angola bevorzugt haben, doch wurde dann beschlossen, die ersten Schürfungen zu Lande und naher der Grenze Angolas vorzunehmen, weil in diesem Gebiet auf angolanischer Seite Erdölvorkommen festgestellt worden. Nach dem Besuch Onassis war Stillschweigen fiber den Grund der Reise gewahrt worden, bis eine offizielle Erklärung in Europa erfolgen konnte.
NEUE TERRORWELLE IN NORDIRLAND
Belfast – Nordirland stein wieder unter der Gefahr einer Ausweitung des Bürgerkrieges, nachdem die militanten Protestanten (Verteidigungsorganisation von Ulster, UDA) gedroht hatten, die Offensive gegen die Irische Republikanische Armee (IRA) zu ergreifen, wenn der britische Minister für Nordirland, William Whitelaw, nichts unternehme. Whitelaw wird beschuldigt, untätig und doppelzüngig zu sein. Es wird ihm besonders übelgenommen, dass er mit IRA-Vertretern unterhandelte. Am Sonntag ging die 13-tägige Feuereinstellung des „Provisorischen" Flügels der IRA zu Ende. Über das Wochenende kam es zu über hundert Schießereien. Die IRA kündigte an, dass sie den Kampf in verstärkter Form wiederaufnehmen werde. Innerhalb weniger Stunden kamen sieben Personen ums Leben, darunter ein katholischer Pfarrer. Whitelaw, der in London Besprechungen geführt hatte, kehrte mit 600 Marinesoldaten nach Nordirland zurück. Die britischen Truppen zählen jetzt 15 500 Mann.
ANTWORT DES SWAKOPMUNDER STADTSEKRETÄRS
Swakopmund – Auf den Brief von R. Gramowsky in der Aligemeinen Zeitung vom 23. Juni 1972, teilt der Stadtsekretär von Swakopmund W. M. van Niekerk folgendes mit: Gesundheitsgesetze und -bestimmungen werden durch den Staat, zugunsten von uns allen, veröffentlicht, und die Gesundheitsinspektoren haben eine gesetzliche Verpflichtung in diesem Zusammenhang. Dies schließt ein, dass alle Leute, die Steuerzahler eingeschlossen, sich nach den Gesundheitsgesetzen richten müssen – auch soweit es Kreuzventilation betrifft. Dies sollte Herrn Gramowsky, ehemals Bürgermeister von Swakopmund, bekannt sein.
LUFTPIRAT ÜBERWÄLTIGT
München – Bundesdeutschen Polizisten gelang es am Montag, auf dem Münchner Flughafen einen algerischen Flugzeugentführer zu verhaften, der sich zuvor unter angedrohter Waffengewalt einer Boeing 737 der Lufthansa bemächtigt hatte und zur Freilassung der Maschine und ihrer Insassen ein Lösegeld in Höhe von umgerechnet 300 000 Rand und einen Fallschirm forderte. In einer schriftlichen Note, die der 25-jährige Hijacker wenige Minuten nach dem Aufstieg der Maschine aus Köln einer Stewardess überreichte, hatte der Luftpirat sowohl sich wie auch die Maschine in die Luft zu sprengen gedroht, sollte seinem Ultimatum nicht Folge geleistet werden. Nachdem ihm das Lösegeld und der Fallschirm in München überreicht worden seien, würde die Besatzung Anweisungen zum Weiterflug nach Stuttgart erhalten, wo er sämtliche Passagiere der Maschine freizulassen gedenke.
KURZ BERICIITE
Moskau – Die Sowjetunion hat dem syrischen Präsidenten Hafez Al-Assads, der Moskau besuchte, versprochen, Syrien mehr Waffen zu liefern und die zweiseitige militärische Zusammenarbeit fortzusetzen. Sowjetpräsident Podgorny hat kürzlich dem Sprecher des libanesischen Parlaments, Kamel Assad, gesagt, die Araber wüssten nicht genug davon, wie sie mit modernen Waffen umzugehen hatten. Ägypten verfüge nur über ein Drittel der für ihre Kampfflugzeuge benötigten Piloten, was bedeute, dass für drei Flugzeuge nur ein Pilot vorhanden sei.
Washington – Der französische Verteidigungsminister Michel Debre befindet sich in Washington, wo mit dem amerikanischen Verteidigungssekretär Melvin Laird vereinbart wurde, dass Frankreich und die USA in der Waffenforschung und Entwicklung enger zusammenarbeiten sollten. Frankreich ist der Auffassung, dass der amerikanische Truppenbestand in Europa auf etwa 300 000 Mann bleiben müsse.
Johannesburg – Der griechische Schiffsmilliardär Aristoteles Onassis und Ben du Preez, Bergwerksbesitzer in SWA, beabsichtigen, gemeinsam im nordwestlichen Grenz-gebiet Südwestafrikas nach Erdöl zu suchen, heißt es in einer am Sonntagabend in Johannesburg veröffentlichten Mitteilung du Preez. Zum ersten Mal wird offiziell bestätigt, dass der kürzliche Besuch Onassis' in SWA, der Untersuchung der Möglichkeiten einer Erdölschürfung südlich Angolas geht. Onassis war damals von einem Team von Erdölgeologen begleitet, dass das Potential der du Preez-Konzessionen untersuchen sollte.
Wie berichtet wird, soll Onassis zuerst Bohrungen außerhalb der Küste südlich von Angola bevorzugt haben, doch wurde dann beschlossen, die ersten Schürfungen zu Lande und naher der Grenze Angolas vorzunehmen, weil in diesem Gebiet auf angolanischer Seite Erdölvorkommen festgestellt worden. Nach dem Besuch Onassis war Stillschweigen fiber den Grund der Reise gewahrt worden, bis eine offizielle Erklärung in Europa erfolgen konnte.
NEUE TERRORWELLE IN NORDIRLAND
Belfast – Nordirland stein wieder unter der Gefahr einer Ausweitung des Bürgerkrieges, nachdem die militanten Protestanten (Verteidigungsorganisation von Ulster, UDA) gedroht hatten, die Offensive gegen die Irische Republikanische Armee (IRA) zu ergreifen, wenn der britische Minister für Nordirland, William Whitelaw, nichts unternehme. Whitelaw wird beschuldigt, untätig und doppelzüngig zu sein. Es wird ihm besonders übelgenommen, dass er mit IRA-Vertretern unterhandelte. Am Sonntag ging die 13-tägige Feuereinstellung des „Provisorischen" Flügels der IRA zu Ende. Über das Wochenende kam es zu über hundert Schießereien. Die IRA kündigte an, dass sie den Kampf in verstärkter Form wiederaufnehmen werde. Innerhalb weniger Stunden kamen sieben Personen ums Leben, darunter ein katholischer Pfarrer. Whitelaw, der in London Besprechungen geführt hatte, kehrte mit 600 Marinesoldaten nach Nordirland zurück. Die britischen Truppen zählen jetzt 15 500 Mann.
ANTWORT DES SWAKOPMUNDER STADTSEKRETÄRS
Swakopmund – Auf den Brief von R. Gramowsky in der Aligemeinen Zeitung vom 23. Juni 1972, teilt der Stadtsekretär von Swakopmund W. M. van Niekerk folgendes mit: Gesundheitsgesetze und -bestimmungen werden durch den Staat, zugunsten von uns allen, veröffentlicht, und die Gesundheitsinspektoren haben eine gesetzliche Verpflichtung in diesem Zusammenhang. Dies schließt ein, dass alle Leute, die Steuerzahler eingeschlossen, sich nach den Gesundheitsgesetzen richten müssen – auch soweit es Kreuzventilation betrifft. Dies sollte Herrn Gramowsky, ehemals Bürgermeister von Swakopmund, bekannt sein.
LUFTPIRAT ÜBERWÄLTIGT
München – Bundesdeutschen Polizisten gelang es am Montag, auf dem Münchner Flughafen einen algerischen Flugzeugentführer zu verhaften, der sich zuvor unter angedrohter Waffengewalt einer Boeing 737 der Lufthansa bemächtigt hatte und zur Freilassung der Maschine und ihrer Insassen ein Lösegeld in Höhe von umgerechnet 300 000 Rand und einen Fallschirm forderte. In einer schriftlichen Note, die der 25-jährige Hijacker wenige Minuten nach dem Aufstieg der Maschine aus Köln einer Stewardess überreichte, hatte der Luftpirat sowohl sich wie auch die Maschine in die Luft zu sprengen gedroht, sollte seinem Ultimatum nicht Folge geleistet werden. Nachdem ihm das Lösegeld und der Fallschirm in München überreicht worden seien, würde die Besatzung Anweisungen zum Weiterflug nach Stuttgart erhalten, wo er sämtliche Passagiere der Maschine freizulassen gedenke.
KURZ BERICIITE
Moskau – Die Sowjetunion hat dem syrischen Präsidenten Hafez Al-Assads, der Moskau besuchte, versprochen, Syrien mehr Waffen zu liefern und die zweiseitige militärische Zusammenarbeit fortzusetzen. Sowjetpräsident Podgorny hat kürzlich dem Sprecher des libanesischen Parlaments, Kamel Assad, gesagt, die Araber wüssten nicht genug davon, wie sie mit modernen Waffen umzugehen hatten. Ägypten verfüge nur über ein Drittel der für ihre Kampfflugzeuge benötigten Piloten, was bedeute, dass für drei Flugzeuge nur ein Pilot vorhanden sei.
Washington – Der französische Verteidigungsminister Michel Debre befindet sich in Washington, wo mit dem amerikanischen Verteidigungssekretär Melvin Laird vereinbart wurde, dass Frankreich und die USA in der Waffenforschung und Entwicklung enger zusammenarbeiten sollten. Frankreich ist der Auffassung, dass der amerikanische Truppenbestand in Europa auf etwa 300 000 Mann bleiben müsse.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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