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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1972-07-20
Claudia Reiter
LEBENSLÄNGLICH KERKER FÜR OKAMOTO

Sarafand (Israel) – Zu lebenslänglicher Gefängnisstrafe verurteilte am Montag ein israelisches Militärtribunal den 24-jährigen japanischen Studenten und Attentäter Kozo Okamoto, der zusammen mit zwei weiteren Terroristen für das Massaker auf dem Lod-Flughafen von Tel Aviv vor wenigen Wochen verantwortlich zeichnete. Im Auftrage der „Volksfront für die Befreiung Palästinas" hatten die drei Iinksextremistischen Japaner in einem fürchterlichen Blutbad wahllos 26 Menschen erschossen und über 70 zum Teil schwer verletzt.

MILITANTE IRA ERHÄLT ZUZUG

Belfast – Der militante, sogenannte Provisorische Flügel der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) erhalt ständig neuen Zuzug aus der gemäßigteren offiziellen IRA. Die „Provisorischen", in Nordirland die „Provos" genannt, bilden ohnehin schon die stärkere Gruppe der kampflustigen Terroristenbewegung. Hauptgrund des Verlustes an Anhängern ist die defensive Haltung der „Offiziellen", die noch einen Waffenstillstand einhalten und sich auch zurückziehen wollen, wenn die britischen Truppen abgezogen sind. Aus diesem Grunde ist es möglich, dass die „Offiziellen" wieder zum offenen Kampf übergehen, um die an die „Provos" verlorenen Mitglieder zurückzugewinnen. Die „Provos" haben den Waffenstillstand nur 13 Tage eingehalten und sind dann zu neuen Angriffen übergegangen, die in den letzten acht Tagen das Leben von mehr als einem Dutzend Menschen forderten.

PREISAUSSCHREIBEN DES AZ-GRENZFONDS

Ab heute können Sie sich am Preisausschreiben des AZ-Grenzfonds beteiligen und ein wertvolles Ölgemälde von Johannes Blatt gewinnen. Das Gemälde ist bei Metje & Ziegler in der Kaiserstraße in Windhoek ausgestellt. Füllen Sie den Fragebogen auf Seite 3 dieser Ausgabe aus und senden Sie ihn zusammen mit fünf Rand an den AZ-Grenzfonds. Weitere Fragebogen werden in späteren Ausgaben veröffentlicht.

BRANDSTIFTUNG IN HAMBURG

Hamburg – Am Samstag wurde in vier grollen Kaufhäusern in Hamburg Feuer gelegt. Man vermutet, dass eine Anarchistenbande die Brandstiftungen vornahm, die jedoch scheiterten, weil die automatischen Feuerlöscher und Rauchalarme so rechtzeitig funktionierten, dass kein bedeutender Schaden angerichtet werden konnte. Die Feuerwehr entdeckte vier sorgfältig gepackte Pakete, in denen je eine Taschenuhr, Taschenlampenbatterie und mit Benzin gefüllte Kapseln gefunden wurden.

BISHER FÜNF TOTE BEI OLYMPIABAUTEN

München – Seit Beginn der Bauarbeiten auf dem Münchner Olympia-Gelände vor knapp drei Jahren sind bei Unfällen fünf Menschen gestorben und 840 schwer verletzt worden. Dies teilte das Rote Kreuz der Presse in München mit. Ein Sprecher nannte die Zahlen „erfreulich gering" und begründete dies auch mit der Arbeit der Sanitätsstation auf dem Gelände.

DIE KIRCHEN UND STÄDTISCHE STEUERN

Windhoek – Der südwestafrikanische Gemeindetag hat seinen Vorstand am Dienstag mit einer eingehenden Untersuchung der Befreiung von städtischen Steuern von Glaubensgemeinschaften, Privatschulen und ähnlichen Instanzen, beauftragt. Ein entsprechender Vorschlag wurde von der Abordnung Keetmanshoops eingereicht. Stadtsekretär A. McDonald stellte den Antrag, während Ratsherr O. Plichta für eine Untersuchung dieser Art in Zusammenarbeit mit den anerkannten Kirchengemeinschaften plädierte.

McDonald wies darauf hin, dass die Kirchen meistens über die besten Grundstücke verfügten. Die Lieferung von städtischen Dienstleistungen dorthin koste Geld. Jahr für Jahr würden sie von den städtischen Steuern befreit. Die Einnahmen gingen zurück, und die Ausgaben stiegen.

Im Falle Keetmanshoops verliere die Stadtverwaltung dadurch jährlich 5 000 Rand an Steuereinnahmen.

FISCHKUTTER GESTRANDET

Walvis Bay – Der Fischkutter „Nossob" ist heute Morgen gegen sechs Uhr, etwa 14 km südlich von Pelican Point, auf eine Sandbank gelaufen. Die Besatzung befindet sich in Sicherheit. Über die Ursache ist nichts Näheres bekannt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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