Vor 50 Jahren
1972-08-01
DAS BIER WIRD TEURER
Windhoek – Das Bier wird in Südwestafrika um nahezu zehn Prozent teurer. Diese Preiserhöhung tritt mit Wirkung vom heutigen Dienstag in Kraft. Die beiden Brauereien haben diese Maßnahme mit den erhöhten Preisen für Rohmaterial aus Übersee und Südafrika, der Randabwertung und einer allgemeinen Inflation der Betriebskosten begründet.
Die neuen Einzelhandelspreise, die vom Preiskontrolleur genehmigt worden sind (das Flaschenpfand ist nicht berücksichtigt, alter Preis in Klammern):
Große Flaschen 47 c (43 c), kleine Flaschen 26 c (24 c), Windhoek Export bzw. Hansa Spezial 27 c (25 c), Wegwerfflaschen 23 c (21 c), Büchsen 25 c (23 c).
DR J VAN ECK KRAFTWERK ERÖFFNET
Windhoek -- Wirtschaftsminister S. L. Muller eröffnete gestern das Dr. J. van Eck-Kraftwerk bei Windhoek, das seit neun Wochen in Betrieb ist und gegenwärtig, im ersten Stadium, 30 Megawatt erzeugt. Der Ausbau in zwei weiteren Phasen auf 90 Megawatt ist vorgesehen. Der Bau des neuen Kraftwerks bei Windhoek war notwendig geworden, so sagte Minister Muller, nachdem feststand, dass sich der Bau des hydroelektrischen Ruakana-Kraftwerks verzögern würde.
Nachdem detaillierte Pläne für den Bau des Ruakana-Kraftwerks fertiggestellt waren, musste mit der portugiesischen Regierung über das Projekt verhandelt werden. Bei den Verhandlungen ergab sich eine Reihe neuer Aspekte, da das Projekt beiden Ländern diesseits und jenseits des Kunene zugutekommen sollte. Angesichts der Verzögerung wurde mit der Planung des Dr. van Eck-Kraftwerks bei Windhoek begonnen.
Zwischen der portugiesischen Regierung und Pretoria wurde eine Übereinkunft über die Nutzung des Wassers des Kunene am 21. Januar 1969 erreicht. Mit den Großverbrauchern wie Gemeinden und einigen Bergwerken wurden anschließend Verhandlungen über die Abnahme von Elektrizität von dem geplanten thermischen Kraftwerk bei Windhoek geführt. Man kam überein, dass mit der Lieferung von Elektrizität ab Mitte 1972 begonnen werden sollte.
NEUE REGELUNGEN FÜR ADVOKATEN
Windhoek – Mit Wirkung vom nächsten Jahr werden alle Advokaten, die der Advokatenkammer beitreten wollen, sich einer Ausbildung in der Praxis und Ethik dieses Berufs von vier bis sechs Monaten unter Aufsicht der zuständigen Advokatenkammer unterziehen müssen, ehe sie Mitglieder werden können. Einheitliche Bestimmungen sollen in absehbarer Zeit aufgestellt werden, damit diese Maßnahme in der Praxis durchführbar werden. Ein entsprechender Beschluss wurde auf der Jahreshauptversammlung der südafrikanischen Advokatenkammer in Grahamstown gefällt. Südwestafrika war von Advokat Karen Blum vertreten.
KIRCHE UNTER DENKMLASCHUTZ
Windhoek – Die Rheinische Missionskirche in Okahandja, die 1875 gebaut wurde, und der benachbarte Friedhof sind unter Denkmalschutz gestellt worden. Eine entsprechende Bekanntmachung erschien in dem neuesten südwestafrikanischen Amtsblatt. Missionar E. Brincker nahm seinerzeit die Weihe der Kirche vor, während Missionar Philip Diehl, der Vater von H. K. Diehl aus Windhoek die Kirche einsegnete. Sie ist das älteste Gebäude in Okahandja. Auf dem Friedhof befinden sich Gräber von Missionaren, Schutztrupplern und Hereros.
Außerdem wurde das Gebiet außerhalb Okahandjas, das als Moordkoppie bekannt ist, ebenfalls unter Denkmalsschutz gestellt. Am 23. August 1850 fand hier eine blutige Schlacht statt. Etwa 700 Anhänger des Hererohäuptlings Kahitjene wurden von den Namas unter Führung von Jonker Afrikaner hier ermordet.
Windhoek – Das Bier wird in Südwestafrika um nahezu zehn Prozent teurer. Diese Preiserhöhung tritt mit Wirkung vom heutigen Dienstag in Kraft. Die beiden Brauereien haben diese Maßnahme mit den erhöhten Preisen für Rohmaterial aus Übersee und Südafrika, der Randabwertung und einer allgemeinen Inflation der Betriebskosten begründet.
Die neuen Einzelhandelspreise, die vom Preiskontrolleur genehmigt worden sind (das Flaschenpfand ist nicht berücksichtigt, alter Preis in Klammern):
Große Flaschen 47 c (43 c), kleine Flaschen 26 c (24 c), Windhoek Export bzw. Hansa Spezial 27 c (25 c), Wegwerfflaschen 23 c (21 c), Büchsen 25 c (23 c).
DR J VAN ECK KRAFTWERK ERÖFFNET
Windhoek -- Wirtschaftsminister S. L. Muller eröffnete gestern das Dr. J. van Eck-Kraftwerk bei Windhoek, das seit neun Wochen in Betrieb ist und gegenwärtig, im ersten Stadium, 30 Megawatt erzeugt. Der Ausbau in zwei weiteren Phasen auf 90 Megawatt ist vorgesehen. Der Bau des neuen Kraftwerks bei Windhoek war notwendig geworden, so sagte Minister Muller, nachdem feststand, dass sich der Bau des hydroelektrischen Ruakana-Kraftwerks verzögern würde.
Nachdem detaillierte Pläne für den Bau des Ruakana-Kraftwerks fertiggestellt waren, musste mit der portugiesischen Regierung über das Projekt verhandelt werden. Bei den Verhandlungen ergab sich eine Reihe neuer Aspekte, da das Projekt beiden Ländern diesseits und jenseits des Kunene zugutekommen sollte. Angesichts der Verzögerung wurde mit der Planung des Dr. van Eck-Kraftwerks bei Windhoek begonnen.
Zwischen der portugiesischen Regierung und Pretoria wurde eine Übereinkunft über die Nutzung des Wassers des Kunene am 21. Januar 1969 erreicht. Mit den Großverbrauchern wie Gemeinden und einigen Bergwerken wurden anschließend Verhandlungen über die Abnahme von Elektrizität von dem geplanten thermischen Kraftwerk bei Windhoek geführt. Man kam überein, dass mit der Lieferung von Elektrizität ab Mitte 1972 begonnen werden sollte.
NEUE REGELUNGEN FÜR ADVOKATEN
Windhoek – Mit Wirkung vom nächsten Jahr werden alle Advokaten, die der Advokatenkammer beitreten wollen, sich einer Ausbildung in der Praxis und Ethik dieses Berufs von vier bis sechs Monaten unter Aufsicht der zuständigen Advokatenkammer unterziehen müssen, ehe sie Mitglieder werden können. Einheitliche Bestimmungen sollen in absehbarer Zeit aufgestellt werden, damit diese Maßnahme in der Praxis durchführbar werden. Ein entsprechender Beschluss wurde auf der Jahreshauptversammlung der südafrikanischen Advokatenkammer in Grahamstown gefällt. Südwestafrika war von Advokat Karen Blum vertreten.
KIRCHE UNTER DENKMLASCHUTZ
Windhoek – Die Rheinische Missionskirche in Okahandja, die 1875 gebaut wurde, und der benachbarte Friedhof sind unter Denkmalschutz gestellt worden. Eine entsprechende Bekanntmachung erschien in dem neuesten südwestafrikanischen Amtsblatt. Missionar E. Brincker nahm seinerzeit die Weihe der Kirche vor, während Missionar Philip Diehl, der Vater von H. K. Diehl aus Windhoek die Kirche einsegnete. Sie ist das älteste Gebäude in Okahandja. Auf dem Friedhof befinden sich Gräber von Missionaren, Schutztrupplern und Hereros.
Außerdem wurde das Gebiet außerhalb Okahandjas, das als Moordkoppie bekannt ist, ebenfalls unter Denkmalsschutz gestellt. Am 23. August 1850 fand hier eine blutige Schlacht statt. Etwa 700 Anhänger des Hererohäuptlings Kahitjene wurden von den Namas unter Führung von Jonker Afrikaner hier ermordet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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