Vor 50 Jahren
1972-08-04
VERHINDERTE ARSENMORDE
Salisbury – In einem Magistratsgericht in Salisbury wurden gestern die Voruntersuchungen gegen einen 51-jährigen Staatsbeamten und Angestellten des rhodesischen Informationsministeriums abgeschlossen, der unter dem Verdacht des versuchten Mordes an 14 Angestellten der Presseabteilung des Ministeriums steht. Wie sich bei den Voruntersuchungen herausstellte, soll der Angestellte versucht haben, seine Opfer zu vergiften. Polizisten haben in den Teetassen der möglichen Opfer beträchtliche Mengen an Arsen sicherstellen können. Die Gerichtsverhandlung gegen den 51-jährigen ist bis zum 17. August vertagt worden.
KURZ BERICHTET
Rom – Ein 24-stündiger Eisenbahnerstreik hat in Italien den ganzen Reiseverkehr durcheinandergebracht. 6 000 Personen- und 4 000 Güterzüge waren stillgelegt. Insgesamt streikten 216 000 Eisenbahner. Die Streikenden forderten eine Modernisierung der Eisenbahnen, die zusätzliche Einstellung von 10 000 Eisenbahnern und eine Lohnerhöhung von umgerechnet 20 Rand im Monat.
Georgetown (Guyana) – Vertreter von 16 nicht-gebundenen Staaten begannen in Georgetown mit Besprechungen über die Einberufung einer Konferenz von etwa 60 Nationen, die am nächsten Dienstag beginnen soll. Die Konferenz hat zum Ziel, die Beschlüsse der Konferenz von Lusaka im Jahre 1970 in die Tat umzusetzen. Nach den Worten des guyanischen Außenministers Sonny Raphal soll gezeigt werden, wie durch Aktion und nicht mit Worten ein Ziel erreicht werden kann.
WALDHEIM BERÄT MIT SWAPO
New York – UN-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim hat Kontakt mit Vertretern der South West Africa People's Organisation (SWAPO) und ,,anderen Südwestafrikanern" als Teil seiner Konsultationen füber die Ernennung eines persönlichen Sonderbeauftragten aufgenommen. Das erklärte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Donnerstag in New York. Die Wahl eines solchen Sonderbeauftragten muss im Einvernehmen mit den „interessierten Parteien einschließlich der Bevölkerung Südwestafrikas und der südafrikanischen Regierung erfolgen.
Bis Donnerstag gab es noch keine offiziellen Andeutungen über eventuelle Kandidaten. Die Spekulationen konzentrierten sich weiterhin auf den ehemaligen Präsidenten der Generalversammlung, Edvard Hambro aus Norwegen, and den ehemaligen schwedischen UN-Botschafter Sverkerb Astrom. Beide Namen werden wiederholt in der Lobby der Vereinten Nationen genannt.
KÖNIGIN ELISABETH PROKLAMIERT DEN NOTSTAND
London – Königin Elisabeth hat das Dekret unterzeichnet, das über ganz Großbritannien den Notstand erklärt. Dieser wurde notwendig, um die durch den Dockarbeiterstreik bedrohte Landesversorgung sicherzustellen. Der Streik, der illegal ist, da sich der Gewerkschaftskongress dagegen ausgesprochen hatte, dauert schon eine Woche. Viele Lebensmittel verrotten auf den Schiffen, da die Fracht nicht gelöscht werden kann. Die Tomatenpflanzer auf den Kanalinseln waren gezwungen, Berge von Tomaten zu verschenken oder wegzuwerfen. Der Notstand ermöglicht nun den Einsatz der Armee. Das Dekret muss vom Parlament, das nächste Woche in die Ferien geht, noch genehmigt werden. Es ist bereits der vierte Notstand, seit Premierminister Heath im Juni 1970 die Regierung übernahm, der achte seit dem Zweiten Weltkrieg.
RHODESIEN WILL HANDEL AUSBAUEN
Windhoek – Rhodesien will seinen Handel mit Südwestafrika ausbauen und wird die diesjährige Landesausstellung in Windhoek zum Anknüpfungspunkt für die Erkundung der Absatzmöglichkeiten seiner Produkte in diesem Land nehmen. Das gab Harry McGladdery, der Sekretär der Handelskammer Salisburys, am Donnerstag an einer Pressekonferenz des Windhoeker Ausstellungsvereins bekannt.
Nahezu 80 Vertreter des Handels und der Industrie werden Windhoek während der Messewoche im September besuchen, um sich an Ort und Stelle über die Marktlage zu unterrichten. McGladdery fügte hinzu, dass ein Teil dieser Geschäftsleute sich die Möglichkeiten des Fremdenverkehrs in Südwestafrika ausloten werde.
US-SENAT RATIFIZIERT SALT
Washington – Der amerikanische Senat hat am Donnerstag das Abkommen mit der Sowjetunion über die Beschränkung der defensiven Nuklearwaffen ratifiziert. Dies wird als historischer Schritt zur Beendigung des Wettrüstens mit Atomwaffen bezeichnet. Die Abstimmung ergab 88 Stimmen für und zwei Stimmen gegen den Vertrag. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde mit 28 Stimmen überschritten.
Salisbury – In einem Magistratsgericht in Salisbury wurden gestern die Voruntersuchungen gegen einen 51-jährigen Staatsbeamten und Angestellten des rhodesischen Informationsministeriums abgeschlossen, der unter dem Verdacht des versuchten Mordes an 14 Angestellten der Presseabteilung des Ministeriums steht. Wie sich bei den Voruntersuchungen herausstellte, soll der Angestellte versucht haben, seine Opfer zu vergiften. Polizisten haben in den Teetassen der möglichen Opfer beträchtliche Mengen an Arsen sicherstellen können. Die Gerichtsverhandlung gegen den 51-jährigen ist bis zum 17. August vertagt worden.
KURZ BERICHTET
Rom – Ein 24-stündiger Eisenbahnerstreik hat in Italien den ganzen Reiseverkehr durcheinandergebracht. 6 000 Personen- und 4 000 Güterzüge waren stillgelegt. Insgesamt streikten 216 000 Eisenbahner. Die Streikenden forderten eine Modernisierung der Eisenbahnen, die zusätzliche Einstellung von 10 000 Eisenbahnern und eine Lohnerhöhung von umgerechnet 20 Rand im Monat.
Georgetown (Guyana) – Vertreter von 16 nicht-gebundenen Staaten begannen in Georgetown mit Besprechungen über die Einberufung einer Konferenz von etwa 60 Nationen, die am nächsten Dienstag beginnen soll. Die Konferenz hat zum Ziel, die Beschlüsse der Konferenz von Lusaka im Jahre 1970 in die Tat umzusetzen. Nach den Worten des guyanischen Außenministers Sonny Raphal soll gezeigt werden, wie durch Aktion und nicht mit Worten ein Ziel erreicht werden kann.
WALDHEIM BERÄT MIT SWAPO
New York – UN-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim hat Kontakt mit Vertretern der South West Africa People's Organisation (SWAPO) und ,,anderen Südwestafrikanern" als Teil seiner Konsultationen füber die Ernennung eines persönlichen Sonderbeauftragten aufgenommen. Das erklärte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Donnerstag in New York. Die Wahl eines solchen Sonderbeauftragten muss im Einvernehmen mit den „interessierten Parteien einschließlich der Bevölkerung Südwestafrikas und der südafrikanischen Regierung erfolgen.
Bis Donnerstag gab es noch keine offiziellen Andeutungen über eventuelle Kandidaten. Die Spekulationen konzentrierten sich weiterhin auf den ehemaligen Präsidenten der Generalversammlung, Edvard Hambro aus Norwegen, and den ehemaligen schwedischen UN-Botschafter Sverkerb Astrom. Beide Namen werden wiederholt in der Lobby der Vereinten Nationen genannt.
KÖNIGIN ELISABETH PROKLAMIERT DEN NOTSTAND
London – Königin Elisabeth hat das Dekret unterzeichnet, das über ganz Großbritannien den Notstand erklärt. Dieser wurde notwendig, um die durch den Dockarbeiterstreik bedrohte Landesversorgung sicherzustellen. Der Streik, der illegal ist, da sich der Gewerkschaftskongress dagegen ausgesprochen hatte, dauert schon eine Woche. Viele Lebensmittel verrotten auf den Schiffen, da die Fracht nicht gelöscht werden kann. Die Tomatenpflanzer auf den Kanalinseln waren gezwungen, Berge von Tomaten zu verschenken oder wegzuwerfen. Der Notstand ermöglicht nun den Einsatz der Armee. Das Dekret muss vom Parlament, das nächste Woche in die Ferien geht, noch genehmigt werden. Es ist bereits der vierte Notstand, seit Premierminister Heath im Juni 1970 die Regierung übernahm, der achte seit dem Zweiten Weltkrieg.
RHODESIEN WILL HANDEL AUSBAUEN
Windhoek – Rhodesien will seinen Handel mit Südwestafrika ausbauen und wird die diesjährige Landesausstellung in Windhoek zum Anknüpfungspunkt für die Erkundung der Absatzmöglichkeiten seiner Produkte in diesem Land nehmen. Das gab Harry McGladdery, der Sekretär der Handelskammer Salisburys, am Donnerstag an einer Pressekonferenz des Windhoeker Ausstellungsvereins bekannt.
Nahezu 80 Vertreter des Handels und der Industrie werden Windhoek während der Messewoche im September besuchen, um sich an Ort und Stelle über die Marktlage zu unterrichten. McGladdery fügte hinzu, dass ein Teil dieser Geschäftsleute sich die Möglichkeiten des Fremdenverkehrs in Südwestafrika ausloten werde.
US-SENAT RATIFIZIERT SALT
Washington – Der amerikanische Senat hat am Donnerstag das Abkommen mit der Sowjetunion über die Beschränkung der defensiven Nuklearwaffen ratifiziert. Dies wird als historischer Schritt zur Beendigung des Wettrüstens mit Atomwaffen bezeichnet. Die Abstimmung ergab 88 Stimmen für und zwei Stimmen gegen den Vertrag. Die erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde mit 28 Stimmen überschritten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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