Vor 50 Jahren

PAPST NIMMT REISEAKTIVITÄTEN WIEDER AUF Rom – Der erste reisende Papst schien reisemüde geworden zu sein. Nach mehr als einem Dutzend Reisen in den Jahren 1964 bis 1970 hat Paul VI. seit fast zwei Jahren die Provinz Rom nicht mehr verlassen. Was die Auslandsreisen angeht, so hatte die letzte, nach Ostasien, ihn ungewöhnlich angestrengt. Außerdem hat sich das Programm der Auslandsbesuche ziemlich erschöpft.Und was die inneritalienische Reiseaktivität betrifft, so heißt es, verschiedene Aspekte seines Sardinien-Besuchs von 1970 hatten Paul VI. sehr betrübt. So hatten damals Anarchisten Fahrzeuge der päpstlichen Wagenkolonne im Elendsviertel Sant Elia in Cagliari mit Steinen beworfen.MASSAKER IN KAMBODSCHA Phnom Penh – Die kambodschanische Regierung hat am Mittwoch eine gemischte kommunistische Einheit, bestehend aus nordvietnamesischen Soldaten und Vietkong-Guerillas, für ein Massaker verantwortlich gemacht, bei dem in der 120 Kilometer nordwestlich von Phnom Penh gelegenen Siedlung Trageang Chan rund 140 kambodschanische Soldaten und deren 230 Angehörige auf grausame Weise getötet und anschließend verstümmelt worden seien. Ausländische Pressekorrespondenten, die dem Ort der Bluttat kürzlich einen Besuch abstatteten, meldeten, auf über 30, von Kugeln durchbohrte und vom Rumpf abgetrennte Schädel gestoßen zu sein. Die Gebeine der Massakrierten, unter ihnen zahlreiche Frauen und Kinder, lagen über den ganzen Dorfplatz verstreut.DER SUDAN INTERVENIERTE Khartum/Nairobi – Sudanesische Regierungsbeamte halten Ausschau nach einem zweiten libyschen Versuch, Soldaten und Vorräte heute nach Uganda zu fliegen. Nahezu 400 libysche Soldaten wurden am Mittwoch von der sudanesischen Luftwaffe zur Landung in Khartum gezwungen und sollen heute heimgeschickt werden. In einer Regierungsbekanntmachung vom Mittwochabend heißt es, dass 22 Offiziere und 377 Mann in fünf großen Transportflugzeugen, die am Mittwoch zur Landung im Sudan gezwungen wurden, an diesem Donnerstag nach Libyen zurückgeschickt werden. Allerdings bleiben die Waffen, die sie bei sich hatten, vorübergehend im Sudan. Aus einer Erklärung des Außenministeriums geht hervor, dass der Kommandeur der libyschen Streitkräfte einen zweiten ähnlichen Versorgungsflug nach Uganda für heute angekündigt habe. Es bestanden alle Anzeichen dafür, dass es dieser zweiten Aktion nicht anders ergehen werde als dem ersten Versorgungsflug.FLUGZEUGABSTURZ BEI BERLIN GEKLÄRT Berlin – Die Ursache des Absturzes einer Maschine der DDR-Fluggesellschaft Interflug bei Königswusterhausen am 14. August, bei dem alle 148 Passagiere und die acht Besatzungsmitglieder getötet wurden, ist geklärt. Nach dem von der DDR-Nachrichtenagentur ADN veröffentlichten Untersuchungsbericht war die Ursache ein Brand im Inneren des Hecks, der sich in der letzten Phase des Fluges ausbreitete. Dadurch brach das Heckteil mit dem Leitwerk ab.Nach dem Bericht der Regierungskommission ist die Ursache des Brandes noch nicht geklärt. Der Pilot der Maschine vom Typ IL 62, die um 16.29 Uhr zu einem Flug nach Burgas in Bulgarien gestartet war, habe zum Flugplatz Schönefeld zurückkehren wollen. Kurz nach dem Start habe er der Flugsicherung gemeldet, dass Schwierigkeiten bei der Verstellung der Höhenflosse bestünden. Das Flugzeug befand sich zu dieser Zeit im Raum Cottbus in einer Höhe von 8 900 Metern.UNO-GENERALSEKRETÄR DR. WALDHEIM GAB NACHJerusalem/London – In Jerusalem konnten zwei „Brief-Bomben", wovon eine an den Verkehrsminister Shimon Peres adressiert war, und die beide in Holland aufgegeben wurden, sichergestellt werden. In zahlreichen anderen Städten Europas sind ebenfalls „Brief-Bomben" festgestellt worden. Diese „Brief-Bomben" explodieren wie Schwärmer, sobald die Briefe, die nicht viel größer als gewöhnliche sind, geöffnet werden.In Jerusalem äußerten sich der stellvertretende Ministerpräsident General Yigal Allon und Außenminister Abba Eban mit scharfen Worten gegen diese neue Form des arabischen Terrorismus. General Allon sagte, Israel werde keinen Untergrundkrieg auf fremdem Boden führen, sondern versuchen, durch internationale Zusammenarbeit dem Terror zu begegnen. Studenten dagegen fordern israelische Aktionen gegen die Terroristen im Ausland.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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