Vor 50 Jahren
1972-09-29
DAMARAS AKZEPTIEREN HEIMATLAND
Windhoek – Der Damararat hat der Idee eines Heimatlandes für das Damaravolk im Prinzip zugestimmt. Dies gab der Generalkommissar für die eingeborenen Volker Südwestafrikas, Jan M. de Wet, heute in Windhoek bekannt. Bevor der Damararat über Einzelheiten der vorgesehenen Selbstverwaltung verhandeln will, möchte er bestimmte Grenzfragen des sich selbst zu verwaltenden Damaralandes geklärt wissen. Ferner soll die Bevölkerung von Damaraland zunächst über die geplante Selbstverwaltung aufgeklärt werden. Verschiedene Versammlungen sind zu diesem Zweck vorgesehen. Generalkommissar Jan M. de Wet wird auf diesen Versammlungen sprechen.
„VOLLSTÄNDIGER ERFOLG"
Peking – Die Volksrepublik China und Japan haben beschlossen, volle diplomatische Beziehungen aufzunehmen und Botschafter auszutauschen. Dies ist das Ergebnis der mehrtägigen Gespräche zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Kakuei Tanaka und dem rotchinesischen Ministerpräsidenten Tschou En-lai. Auf dem Schlussbankett erklärte Tschou, dass die Verhandlungen einen „vollständigen Erfolg" darstellten. Tanaka bemerkte, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sei nur ein erster Schritt zur Normalisierung des zwischenstaatlichen Verhältnisses. Noch beständen viele Probleme zwischen beiden Ländern, doch konnten diese jetzt im Geiste gegenseitigen Verständnisses gelöst werden.
LANGSAMER RÜCKZUG AUS DER UNO?
Pretoria/New York – Bedeutet die scharfe Antwort von Ministerpräsident B. J. Vorster und Außenminister Dr. Hilgard Muller auf die beabsichtigte Zulassung von Vertretern gewisser Guerillaorganisationen als Beobachter zu den Sitzungen des Treuhandrates den langsamen Rückzug Südafrikas aus der UNO? Diese Frage stellen politische Beobachter in New York, nachdem Ministerpräsident und Außenminister die Nichtteilnahme Südafrikas an Sitzungen des Treuhandrates, zu denen Terroristen zugelassen sind, angekündigt haben. In New York meint man, dass die Afroasiaten mit kommunistischer Unterstützung die Zulassung von Guerillavertretern auch zu anderen UNO-Organen, ja selbst zur Generalversammlung, durchsetzen können, obwohl dies der Charta der Vereinten Nationen eindeutig widerspricht.
ISLAND WILL KEINEN KABELJAU-KRIEG
München/Reykjavik – Island will keinen „Kabeljau-Krieg", erklärte der Landwirtschaftsminister der Inselrepublik, H. E. Sigurdsson, in München auf der europäischen Regionalkonferenz der Welternährungs-Organisation (FAO). Er verteidigte den umstrittenen Beschluss seiner Regierung, die Fischereigrenze auf 50 Seemeilen auszudehnen, mit der nach seiner Meinung festgestellten „Überfischung" des Seegebiets um Island.
Der isländische Hering sei schon verschwunden, sagte er, und auch beim Kabeljau gibt es einen Rückgang. Der Minister betonte jedoch, dass Island zu Verhandlungen mit den anderen Fischfang treibenden Ländern bereit sei. Er freue sich über einen Abschluß mit Belgien. Island beschränke auch seine eigene Fischerei. Indem es die Laichgründe in dem Schelfgebiet schütze, leiste es einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erhaltung des Fischbestandes im Nordatlantik.
ITALIENS HISTORISCHE SCHÄTZE IN GEFAHR
Rom – Wieder einmal ist Italiens Kulturwelt alarmiert über die Gefahren, die den historischen und künstlerischen Schätzen des Landes drohen. Im vergangenen Jahr war es eine nicht abreißende Kette von Kunstdiebstählen gewesen, die große Sorge ausgelöst hatte. Dass diese Diebstahlwelle inzwischen abgeebbt ist, muss vor allem der Polizei gedankt werden. Die sensationellen Bilderdiebstähle konnten schnell aufgeklart und die Diebe identifiziert werden. Die Lösung desjenigen Problems, auf das jetzt die Aufmerksamkeit gelenkt wurde, wird wahrscheinlich sehr viel schwieriger sein.
AFRIKANER WERDEN MÖGLICHERWEISE VERMITTELN
New York/Kampala – Einige afrikanische Staaten werden möglicherweise versuchen, Präsident Idi Amin dazu zu überreden, seinen Schlusstermin für die Ausweisung britischer Asiaten aus Uganda zu verschieben. Das verlautete an diesem Freitag aus informierten Quellen bei den Vereinten Nationen. Ohne dabei auf weitere Einzelheiten einzugehen, meinten sie, dass solche Annäherungsversuche wahrscheinlich fruchtbarer sein werden als die gegenwärtigen britischen Bemühungen, die die Angelegenheit auf einer Plenarsitzung der Generalversammlung besprochen haben möchten.
Windhoek – Der Damararat hat der Idee eines Heimatlandes für das Damaravolk im Prinzip zugestimmt. Dies gab der Generalkommissar für die eingeborenen Volker Südwestafrikas, Jan M. de Wet, heute in Windhoek bekannt. Bevor der Damararat über Einzelheiten der vorgesehenen Selbstverwaltung verhandeln will, möchte er bestimmte Grenzfragen des sich selbst zu verwaltenden Damaralandes geklärt wissen. Ferner soll die Bevölkerung von Damaraland zunächst über die geplante Selbstverwaltung aufgeklärt werden. Verschiedene Versammlungen sind zu diesem Zweck vorgesehen. Generalkommissar Jan M. de Wet wird auf diesen Versammlungen sprechen.
„VOLLSTÄNDIGER ERFOLG"
Peking – Die Volksrepublik China und Japan haben beschlossen, volle diplomatische Beziehungen aufzunehmen und Botschafter auszutauschen. Dies ist das Ergebnis der mehrtägigen Gespräche zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Kakuei Tanaka und dem rotchinesischen Ministerpräsidenten Tschou En-lai. Auf dem Schlussbankett erklärte Tschou, dass die Verhandlungen einen „vollständigen Erfolg" darstellten. Tanaka bemerkte, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen sei nur ein erster Schritt zur Normalisierung des zwischenstaatlichen Verhältnisses. Noch beständen viele Probleme zwischen beiden Ländern, doch konnten diese jetzt im Geiste gegenseitigen Verständnisses gelöst werden.
LANGSAMER RÜCKZUG AUS DER UNO?
Pretoria/New York – Bedeutet die scharfe Antwort von Ministerpräsident B. J. Vorster und Außenminister Dr. Hilgard Muller auf die beabsichtigte Zulassung von Vertretern gewisser Guerillaorganisationen als Beobachter zu den Sitzungen des Treuhandrates den langsamen Rückzug Südafrikas aus der UNO? Diese Frage stellen politische Beobachter in New York, nachdem Ministerpräsident und Außenminister die Nichtteilnahme Südafrikas an Sitzungen des Treuhandrates, zu denen Terroristen zugelassen sind, angekündigt haben. In New York meint man, dass die Afroasiaten mit kommunistischer Unterstützung die Zulassung von Guerillavertretern auch zu anderen UNO-Organen, ja selbst zur Generalversammlung, durchsetzen können, obwohl dies der Charta der Vereinten Nationen eindeutig widerspricht.
ISLAND WILL KEINEN KABELJAU-KRIEG
München/Reykjavik – Island will keinen „Kabeljau-Krieg", erklärte der Landwirtschaftsminister der Inselrepublik, H. E. Sigurdsson, in München auf der europäischen Regionalkonferenz der Welternährungs-Organisation (FAO). Er verteidigte den umstrittenen Beschluss seiner Regierung, die Fischereigrenze auf 50 Seemeilen auszudehnen, mit der nach seiner Meinung festgestellten „Überfischung" des Seegebiets um Island.
Der isländische Hering sei schon verschwunden, sagte er, und auch beim Kabeljau gibt es einen Rückgang. Der Minister betonte jedoch, dass Island zu Verhandlungen mit den anderen Fischfang treibenden Ländern bereit sei. Er freue sich über einen Abschluß mit Belgien. Island beschränke auch seine eigene Fischerei. Indem es die Laichgründe in dem Schelfgebiet schütze, leiste es einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erhaltung des Fischbestandes im Nordatlantik.
ITALIENS HISTORISCHE SCHÄTZE IN GEFAHR
Rom – Wieder einmal ist Italiens Kulturwelt alarmiert über die Gefahren, die den historischen und künstlerischen Schätzen des Landes drohen. Im vergangenen Jahr war es eine nicht abreißende Kette von Kunstdiebstählen gewesen, die große Sorge ausgelöst hatte. Dass diese Diebstahlwelle inzwischen abgeebbt ist, muss vor allem der Polizei gedankt werden. Die sensationellen Bilderdiebstähle konnten schnell aufgeklart und die Diebe identifiziert werden. Die Lösung desjenigen Problems, auf das jetzt die Aufmerksamkeit gelenkt wurde, wird wahrscheinlich sehr viel schwieriger sein.
AFRIKANER WERDEN MÖGLICHERWEISE VERMITTELN
New York/Kampala – Einige afrikanische Staaten werden möglicherweise versuchen, Präsident Idi Amin dazu zu überreden, seinen Schlusstermin für die Ausweisung britischer Asiaten aus Uganda zu verschieben. Das verlautete an diesem Freitag aus informierten Quellen bei den Vereinten Nationen. Ohne dabei auf weitere Einzelheiten einzugehen, meinten sie, dass solche Annäherungsversuche wahrscheinlich fruchtbarer sein werden als die gegenwärtigen britischen Bemühungen, die die Angelegenheit auf einer Plenarsitzung der Generalversammlung besprochen haben möchten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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