Vor 50 Jahren
1972-11-09
KONSUL TUR SEINEN VERLETZUNGEN ERLEGEN
Saragossa – An den Folgen drittgradiger Verbrennungen und einer inneren Blutung gestorben ist gestern der französische Konsul in Saragossa, Roger Tur. Konsul Tur war bekanntlich am vergangenen Donnerstag bei einem Sprengstoffanschlag auf das französische Konsulat in Saragossa schwer verletzt worden. Für den Anschlag zeichneten vermutlich mehrere Mitglieder einer losen Gruppe extremistischer Linksdissidenten verantwortlich, die sich das „Kollektiv des Hammers und der Sichel" nennt. Spanische Polizisten haben in Zusammenhang mit dem Attentat inzwischen drei Verhaftungen vornehmen können.
Nach Angaben eines Sprechers des Konsulats war Tur von drei jugendlichen Terroristen überwaltigt und anschließend an einen Stuhl gefesselt worden. Wenige Minuten, nachdem das Trio das Konsulat verlassen hatte, explodierte im Aufenthaltsraum des Konsuls ein zurückgelassener, selbstgebastelter Sprengkörper. Bei der Explosion wurden Konsul Tur schwer und mehrere Angestellte des Konsulats leicht verletzt.
AUSBLICKE IN DER SÜDWESTAFRIKAFRAGE
New York – Der Weltsicherheitsrat wird den nächsten Bericht des UNO-Generalsekretärs über die Situation in Südwestafrika voraussichtlich am Mittwoch, 15. November, für die Veröffentlichung freigeben. Dies wurde gestern in New York bekannt. UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim konferierte gestern erneut mit seinem Sonderbeauftragten Dr. Escher über die Südwestafrikafrage. Bei den gestrigen Gesprächen zwischen Dr. Waldheim und Dr. Escher waren die UNO-Botschafter Argentiniens, Somalias und Jugoslawiens anwesend. Der UNO-Generalsekretär wurde vom Weltsicherheitsrat angewiesen, bei seinen Südwestafrikaverhandlungen mit dieser Dreier-Gruppe zusammenzuarbeiten. Es wird erwartet, dass Ministerpräsident Vorster ebenfalls zur Zeit der Veröffentlichung des Waldheim-Berichts eine Erklärung zur Lage herausgeben wird.
HINDERNIS EINER VERSTÄNDIGUNG
Prag – Die Tschechoslowakei bleibt bei ihrer Forderung, dass die Bundesrepublik das Münchner Abkommen von 1938 für „von Anfang an ungültig" erklären müsse. Das bestätigte Außenminister Bohuslav Chnoupek in einer Rede vor dem Parlament in Prag, in der er zugleich die Bereitschaft seines Landes zu einer Normalisierung mit Bonn wiederholte.
In einem Bericht über die Grundlage der tschechoslowakischen Außenpolitik betonte der Minister, wenn Europa auf Dauer in Frieden leben solle, sei es notwendig, „den Prozess der Abschaffung der letzten Reste des Zweiten Weltkrieges zum Abschluss zu bringen". Er fuhr fort: „In diesem Zusammenhang erhebt sich die Frage der Normalisierung unserer Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland.
NEUEINTEILUNG DER WAHLBEZIRKE
Windhoek – Nach der Neueintragung städtischer Wähler in Windhoek hat der Administrator B. J. van der Walt gleichzeitig eine Neueinteilung der städtischen Wahlkreise angeordnet.
Durch die Entwicklungen im Süden der Landeshauptstadt – das betrifft insbesondere Suiderhof, Pionierspark und Academia – hat dort eine starke Wählerkonzentration stattgefunden. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, dass der alte Wahlkreis VIII wegen dieses Wählerzuwachses möglicherweise in drei Wahlbezirke unterteilt wird.
Die Neueinteilungsvorschläge der Stadtverwaltung liegen bereits vor. Im Auftrage des Administrators wird Ferdinand Malherbe, der Sekretär des Landesrates, die Vorschläge am Freitag begutachten und über die Neueinteilung der Wahlkreise endgültig entscheiden.
BEWERTUNG ABGESCHLOSSEN
Windhoek – Das Ergebnis des Slogan-Wettbewerbs der Stadtverwaltung Windhoek im Rahmen ihrer Kampagne gegen die Umweltverschmutzung wird voraussichtlich demnächst bekanntgegeben. Erwachsene, Ober- und Grundschulen konnten bekanntlich in Deutsch, Afrikaans oder Englisch Werbesprüche mit dem Umweltschutz als Thema einreichen. Die Beteiligung an dem Wettbewerb war sehr rege. Die Bewertung der eingegangenen Vorschläge ist abgeschlossen und muss nur noch der städtischen Exekutive zur endgültigen Bestätigung vorgelegt werden. Anschließend wird das Ergebnis offiziell bekanntgegeben.
Inzwischen werden alle Windhoeker Schulen regelmäßig von einer städtischen Abordnung besucht und auf ihre Reinlichkeit inspiziert. Das macht ebenfalls einen Tell der Kampagne gegen die Umweltverschmutzung aus. Jede Schule wird bis zum 24. November insgesamt fünfmal von dieser Kommission besucht. Danach wird der Name der Schule bekanntgegeben, die am saubersten war.
WEIHNACHTSGRÜSSE IM RUNDFUNK
Windhoek – Weihnachts- und Neujahrsgrüße werden auch in diesem Jahr wieder vom Auslandsdienst des Südafrikanischen Rundfunks in die Bundesrepublik Deutschland und nach Holland ausgestrahlt. Die Grußbotschaften werden am morgigen Donnerstag und kommenden Dienstag im Funkhaus an der Pettenkofferstraße in Windhoek aufgenommen. Alle deutschsprachigen bzw. holländischen Interessenten, die ihren Angehörigen in Deutschland oder Holland Weihnachts- und Neujahrsgrüße übermitteln wollen, können sich an den genannten beiden Tagen von 17 bis 19 Uhr im Funkhaus melden. Die Weihnachts- und Neujahrsgrüße sind kostenlos.
Saragossa – An den Folgen drittgradiger Verbrennungen und einer inneren Blutung gestorben ist gestern der französische Konsul in Saragossa, Roger Tur. Konsul Tur war bekanntlich am vergangenen Donnerstag bei einem Sprengstoffanschlag auf das französische Konsulat in Saragossa schwer verletzt worden. Für den Anschlag zeichneten vermutlich mehrere Mitglieder einer losen Gruppe extremistischer Linksdissidenten verantwortlich, die sich das „Kollektiv des Hammers und der Sichel" nennt. Spanische Polizisten haben in Zusammenhang mit dem Attentat inzwischen drei Verhaftungen vornehmen können.
Nach Angaben eines Sprechers des Konsulats war Tur von drei jugendlichen Terroristen überwaltigt und anschließend an einen Stuhl gefesselt worden. Wenige Minuten, nachdem das Trio das Konsulat verlassen hatte, explodierte im Aufenthaltsraum des Konsuls ein zurückgelassener, selbstgebastelter Sprengkörper. Bei der Explosion wurden Konsul Tur schwer und mehrere Angestellte des Konsulats leicht verletzt.
AUSBLICKE IN DER SÜDWESTAFRIKAFRAGE
New York – Der Weltsicherheitsrat wird den nächsten Bericht des UNO-Generalsekretärs über die Situation in Südwestafrika voraussichtlich am Mittwoch, 15. November, für die Veröffentlichung freigeben. Dies wurde gestern in New York bekannt. UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim konferierte gestern erneut mit seinem Sonderbeauftragten Dr. Escher über die Südwestafrikafrage. Bei den gestrigen Gesprächen zwischen Dr. Waldheim und Dr. Escher waren die UNO-Botschafter Argentiniens, Somalias und Jugoslawiens anwesend. Der UNO-Generalsekretär wurde vom Weltsicherheitsrat angewiesen, bei seinen Südwestafrikaverhandlungen mit dieser Dreier-Gruppe zusammenzuarbeiten. Es wird erwartet, dass Ministerpräsident Vorster ebenfalls zur Zeit der Veröffentlichung des Waldheim-Berichts eine Erklärung zur Lage herausgeben wird.
HINDERNIS EINER VERSTÄNDIGUNG
Prag – Die Tschechoslowakei bleibt bei ihrer Forderung, dass die Bundesrepublik das Münchner Abkommen von 1938 für „von Anfang an ungültig" erklären müsse. Das bestätigte Außenminister Bohuslav Chnoupek in einer Rede vor dem Parlament in Prag, in der er zugleich die Bereitschaft seines Landes zu einer Normalisierung mit Bonn wiederholte.
In einem Bericht über die Grundlage der tschechoslowakischen Außenpolitik betonte der Minister, wenn Europa auf Dauer in Frieden leben solle, sei es notwendig, „den Prozess der Abschaffung der letzten Reste des Zweiten Weltkrieges zum Abschluss zu bringen". Er fuhr fort: „In diesem Zusammenhang erhebt sich die Frage der Normalisierung unserer Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland.
NEUEINTEILUNG DER WAHLBEZIRKE
Windhoek – Nach der Neueintragung städtischer Wähler in Windhoek hat der Administrator B. J. van der Walt gleichzeitig eine Neueinteilung der städtischen Wahlkreise angeordnet.
Durch die Entwicklungen im Süden der Landeshauptstadt – das betrifft insbesondere Suiderhof, Pionierspark und Academia – hat dort eine starke Wählerkonzentration stattgefunden. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, dass der alte Wahlkreis VIII wegen dieses Wählerzuwachses möglicherweise in drei Wahlbezirke unterteilt wird.
Die Neueinteilungsvorschläge der Stadtverwaltung liegen bereits vor. Im Auftrage des Administrators wird Ferdinand Malherbe, der Sekretär des Landesrates, die Vorschläge am Freitag begutachten und über die Neueinteilung der Wahlkreise endgültig entscheiden.
BEWERTUNG ABGESCHLOSSEN
Windhoek – Das Ergebnis des Slogan-Wettbewerbs der Stadtverwaltung Windhoek im Rahmen ihrer Kampagne gegen die Umweltverschmutzung wird voraussichtlich demnächst bekanntgegeben. Erwachsene, Ober- und Grundschulen konnten bekanntlich in Deutsch, Afrikaans oder Englisch Werbesprüche mit dem Umweltschutz als Thema einreichen. Die Beteiligung an dem Wettbewerb war sehr rege. Die Bewertung der eingegangenen Vorschläge ist abgeschlossen und muss nur noch der städtischen Exekutive zur endgültigen Bestätigung vorgelegt werden. Anschließend wird das Ergebnis offiziell bekanntgegeben.
Inzwischen werden alle Windhoeker Schulen regelmäßig von einer städtischen Abordnung besucht und auf ihre Reinlichkeit inspiziert. Das macht ebenfalls einen Tell der Kampagne gegen die Umweltverschmutzung aus. Jede Schule wird bis zum 24. November insgesamt fünfmal von dieser Kommission besucht. Danach wird der Name der Schule bekanntgegeben, die am saubersten war.
WEIHNACHTSGRÜSSE IM RUNDFUNK
Windhoek – Weihnachts- und Neujahrsgrüße werden auch in diesem Jahr wieder vom Auslandsdienst des Südafrikanischen Rundfunks in die Bundesrepublik Deutschland und nach Holland ausgestrahlt. Die Grußbotschaften werden am morgigen Donnerstag und kommenden Dienstag im Funkhaus an der Pettenkofferstraße in Windhoek aufgenommen. Alle deutschsprachigen bzw. holländischen Interessenten, die ihren Angehörigen in Deutschland oder Holland Weihnachts- und Neujahrsgrüße übermitteln wollen, können sich an den genannten beiden Tagen von 17 bis 19 Uhr im Funkhaus melden. Die Weihnachts- und Neujahrsgrüße sind kostenlos.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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