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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1972-11-16
PERON IN ROM

Rom – Der frühere argentinische Diktator Juan Peron ist zu einem zweitägigen Besuch in Rom eingetroffen, bevor er mit einer größeren Gesellschaft, die ihn in der italienischen Hauptstadt abholte, nach Argentinien fliegen wird. Er betrachtet seine Aufgabe in Argentinien als „Friedensmission" und will auch nicht länger als ein paar Tage dort bleiben, um dann wieder nach Spanien zurückzukehren, wo er 12 Jahre seines 17-jährigen Exils verbrachte. Peron wird in Rom privat mit einigen italienischen Staatsmännern zusammenkommen. Es ist noch nicht sicher, ob er auch vom Papst empfangen werden wird, da Peron nach seiner Absetzung im Jahre 1955 exkommuniziert wurde.

BOOM IN SÜDWESTAFRIKA ERWARTET

Pretoria/New York – Gleichgültig, wie der Weltsicherheitsrat sich zu der Verlängerung der Waldheimmission stellt, in Südwestafrika wird ein wirtschaftlicher Aufschwung erwartet. Dies ist eine Folge der am 3. November in Pretoria erfolgten Unterzeichnung einer Übereinkunft über Südwestafrika durch Ministerpräsident B. J. Vorster und den Sonderbeauftragten des UNO-Generalsekretärs, Dr. Alfred Escher. Der Bericht des UNO-Generalsekretärs, der die Übereinkunft von Pretoria im Wortlaut als Anhang enthält, wird dem Weltsicherheitsrat heute zugeleitet. Die Debatte

über den Waldheimbericht, in dem eine Verlängerung des Waldheimmandats für zunächst wahrscheinlich sechs Monate beantragt wird, wird am Montag, 20. November, beginnen.

RAUCHWARENHÄNDLER IGNORIEREN DEMONSTRANTEN

London – Antiapartheidsdemonstranten haben am Dienstag keinen Eindruck auf die internationalen Rauchwarenhändler bei einem führenden Londoner Auktionshaus, in dem südwestafrikanische Karakulfelle versteigert wurden, gemacht. Etwa 20 Demonstranten versuchten, europäische und britische Käufer davon zu überzeugen, dass sie im Rahmen einer UN-Resolution und des Gutachtens des Internationalen Gerichtshofes illegalen Handel trieben.

Während die spruchbandtragenden Demonstranten einem eisigen Wind auf der Straße vor der Firma Hudson's Bay and Annings Company trotzten, verlief die SWAKARA-Auktion in dem Gebäude völlig normal und ungestört. Wegen erhöhter Sicherheitsmaßnahmen war den Demonstranten die Teilnahme an der Auktion untersagt worden. Ihre Absicht, Flugblätter unter den Rauchwarenhändlern zu verteilen, wurde von der Polizei mit dem Hinweis auf entsprechende städtische Verbote unterbunden.

DIE VERHANDLUNGEN WERDEN FORTGESETZT

Paris – Nachdem gestern sowohl Hanoi wie auch Saigon ihre Bereitschaft zur Fortsetzung der diplomatischen Kontakte um eine Friedensregelung für Indochina zu erkennen gegeben haben, scheinen Hoffnungen, doch noch zu einer Verhandlungslösung im Vietnamkrieg zu kommen, erneuten Auftrieb erhalten zu haben. Nach Ansicht diplomatischer Beobachter in Paris sollen die fortgesetzten Verhandlungen um einen Waffenstillstand in Vietnam spätestens morgen wiederaufgenommen werden, da sowohl der Sonderberater der nordvietnamesischen Delegation bei den Pariser Vietnamverhandlungen, Le Duc Tho, wie auch der südvietnamesische Chefdelegierte bei den Gesprächen, Pham Dang Lam, im Laufe des heutigen Tages in der französischen Metropole erwartet werden. Der nordvietnamesische Sonderberater hat Peking gestern auf dem Luftwege nach Paris verlassen. Obwohl bisher nicht offiziell bestätigt, war Le Duc Tho in Peking vermutlich zu Gesprächen mit Chinas Ministerpräsident Tschou En-lai zusammengetroffen. Delegationschef Lam hat Saigon bereits am Dienstagmittag verlassen. Zudem wird die Möglichkeit, dass sich auch der außenpolitische Chefberater des Weißen Hauses, Dr. Henry Kissinger, nach Paris begeben wird, nicht ausgeschlossen. Diplomatische Kreise in Washington nehmen an, dass Kissinger bereits heute, spätestens aber am morgigen Donnerstag abreisen wird.

ANZEIGE GEGEN LUFTHANSA-VORSITZENDEN

München - Die Münchner Staatsanwaltschaft untersucht zur Zeit Anzeigen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden der Lufthansa, Herbert Culmann, dass er bei der Flucht dreier arabischer Terroristen, die das Münchner Massaker Anfang September überlebt haben, behilflich gewesen sein soll. Ein Sprecher des bayerischen Justizministeriums, Wilhelm Rauchalles, erklärte dazu, dass verschiedene Personen unabhängig voneinander Anzeige erstattet haben sollen.

Culmann war am 29. Oktober mit den drei Palästinensern in seinem Dienstflugzeug nach Zagreb in Jugoslawien geflogen. Die deutschen Behörden hatten die Araber aus ihren getrennten Gefängnissen geholt und in München ans Flugzeug gebracht, nachdem zwei Luftpiraten eine Passagiermaschine der Lufthansa entführt und die Freilassung der drei Terroristen gefordert hatten. Obwohl die Behörden der Dienstmaschine Culmanns die Anweisung gegeben hatten, bis auf weiteres innerhalb des deutschen Luftraumes zu bleiben, hatte Culmann den Flug und die Landung in Zagreb befohlen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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