Vor 50 Jahren
1972-12-14
ASTRONAUTEN BEENDEN MONDPROGRAMM
Houston – Mit der Enthüllung einer Gedenkplakette („Möge der Geist des Friedens, in dem wir kamen, sich im Leben aller Menschen widerspiegeln") schlossen die beiden Apollo-17-Astronauten Eugene Cernan und Harrison Schmitt heute Morgen um 7.36 Uhr (SA-Zeit) ihre dritte und letzte Exkursion im Rahmen des vorerst letzten bemannten Mondlandeunternehmens der Vereinigten Staaten ab. Dabei erwies sich die Ausfahrt allerdings als Antiklimax: Von jener orangegelben Erde, deren Fund Geologenkreise in Houston gestern in helle Aufregung versetzte, fehlte diesmal jegliche Spur. Dem Fund dieses Bodens wird insofern große Bedeutung beigemessen, da er sich als Beweis dafür herausstellen dürfte, dass der Mond einmal vulkanisch aktiv gewesen ist. Größere Lagerstätten dieses Bodens entdeckten Cernan und Schmitt gestern erstmals am Rande des „Shorty“-Kraters. Sollte sich die Vulkan-These bei künftigen Analysen des Bodens bestätigen, so werden sich die Wissenschaftler dazu gezwungen sehen, ihre bisherigen Theorien hinsichtlich der Entstehungsgeschichte des Mondes revidieren zu müssen.
ERSTE DEUTSCHE BUNDESTAGSPRÄSIDENTIN
Bonn – Zum ersten Mal in der parlamentarischen Geschichte der westlichen Demokratien wird eine Frau Parlamentspräsidentin: Der Deutsche Bundestag hat am Mittwoch Frau Annemarie Renger mit 438 gegen 45 Stimmen zur Präsidentin gewählt. Da die sozialliberale Koalition 271 Mitglieder zählt, müssen 167 CDU/CSU-Abgeordnete ebenfalls für die 53-jährige Sozialdemokratin gestimmt haben. Die Sozialdemokraten, die im Bundestag jetzt die größte Fraktion bilden, hatten automatisch Anspruch auf das Bundestagspräsidium. Frau Renger ersetzt den früheren Bundestagspräsidenten Kai-Uwe von Hassel, der der CDU angehört.
PROFESSOR BARNARD UND SEINE FRAU ÜBERFAHREN
Kapstadt – Das Befinden von Professor' Chris Barnard und seiner Frau Barbara wurde heute Vormittag von einem Sprecher des Kapstädter Groote-Schuur-Krankenhauses als immer noch „befriedigend" bezeichnet. Das Ehepaar wurde am Mittwochabend mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem es beim Überqueren der Hauptstraße in Sea Point angefahren wurde. Professor Barnard und seine Frau waren gerade aus einem Restaurant gekommen. Das Fahrzeug hielt nicht an, sondern fuhr davon.
LONDON WARTET
London – Britannien trifft zurzeit Vorsorgemaßnahmen im Hinblick auf die zu erwartende Erklärung des ugandischen Präsidenten Idi Amin über die Zukunft der noch in seinem Lande lebenden britischen Staatsangehörigen. Das verlautete aus informierten Quellen am Mittwoch in London. Präsident Amin will eine wichtige Grundsatzerklärung über die 3 500 Engländer in Uganda abgeben, wenn er am 18. Dezember mit Vertretern der britischen Gemeinschaft zusammentrifft. Nähere Einzelheiten über die Maßnahmen sind nicht bekannt. Der britische Außenminister Sir Alec Douglas-Home hatte am Montag im Unterhaus der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass Menschenverstand und Mäßigkeit bei dem Treffen Amins mit den Vertretern der britischen Gemeinschaft vorherrschen werden.
NACHTAUSGEHVCERBOT IN TAMATAVE
Tananarivo – Über die größte Hafenstadt Madagaskars, Tamatave, ist das Nachtausgehverbot verhängt worden. Seit einiger Zeit herrscht besonders unter der Jugend Unruhe über die vom Militärregime eingeführte Unterrichtsreform. Dabei kam es in den letzten Tagen zu Demonstrationen der Studenten, die gegen die Politik der „Malgasysation" protestieren, die auch eine Sprachreform einschließt. General Ramanantsoa sah sich gezwungen, den Sozialminister Professor Albert Zafy nach Tamatave zu schicken, um die Bevölkerung zu beruhigen. Schon in der vergangenen Woche weilte der Planungs- und Entwicklungsminister. General Gilles Andtiamahazo in Tamatave dort, um weiteren Unruhen vorzubeugen. Da sich die Situation nicht beruhigte, musste das Nachtausgehverbot angeordnet werden.
Houston – Mit der Enthüllung einer Gedenkplakette („Möge der Geist des Friedens, in dem wir kamen, sich im Leben aller Menschen widerspiegeln") schlossen die beiden Apollo-17-Astronauten Eugene Cernan und Harrison Schmitt heute Morgen um 7.36 Uhr (SA-Zeit) ihre dritte und letzte Exkursion im Rahmen des vorerst letzten bemannten Mondlandeunternehmens der Vereinigten Staaten ab. Dabei erwies sich die Ausfahrt allerdings als Antiklimax: Von jener orangegelben Erde, deren Fund Geologenkreise in Houston gestern in helle Aufregung versetzte, fehlte diesmal jegliche Spur. Dem Fund dieses Bodens wird insofern große Bedeutung beigemessen, da er sich als Beweis dafür herausstellen dürfte, dass der Mond einmal vulkanisch aktiv gewesen ist. Größere Lagerstätten dieses Bodens entdeckten Cernan und Schmitt gestern erstmals am Rande des „Shorty“-Kraters. Sollte sich die Vulkan-These bei künftigen Analysen des Bodens bestätigen, so werden sich die Wissenschaftler dazu gezwungen sehen, ihre bisherigen Theorien hinsichtlich der Entstehungsgeschichte des Mondes revidieren zu müssen.
ERSTE DEUTSCHE BUNDESTAGSPRÄSIDENTIN
Bonn – Zum ersten Mal in der parlamentarischen Geschichte der westlichen Demokratien wird eine Frau Parlamentspräsidentin: Der Deutsche Bundestag hat am Mittwoch Frau Annemarie Renger mit 438 gegen 45 Stimmen zur Präsidentin gewählt. Da die sozialliberale Koalition 271 Mitglieder zählt, müssen 167 CDU/CSU-Abgeordnete ebenfalls für die 53-jährige Sozialdemokratin gestimmt haben. Die Sozialdemokraten, die im Bundestag jetzt die größte Fraktion bilden, hatten automatisch Anspruch auf das Bundestagspräsidium. Frau Renger ersetzt den früheren Bundestagspräsidenten Kai-Uwe von Hassel, der der CDU angehört.
PROFESSOR BARNARD UND SEINE FRAU ÜBERFAHREN
Kapstadt – Das Befinden von Professor' Chris Barnard und seiner Frau Barbara wurde heute Vormittag von einem Sprecher des Kapstädter Groote-Schuur-Krankenhauses als immer noch „befriedigend" bezeichnet. Das Ehepaar wurde am Mittwochabend mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem es beim Überqueren der Hauptstraße in Sea Point angefahren wurde. Professor Barnard und seine Frau waren gerade aus einem Restaurant gekommen. Das Fahrzeug hielt nicht an, sondern fuhr davon.
LONDON WARTET
London – Britannien trifft zurzeit Vorsorgemaßnahmen im Hinblick auf die zu erwartende Erklärung des ugandischen Präsidenten Idi Amin über die Zukunft der noch in seinem Lande lebenden britischen Staatsangehörigen. Das verlautete aus informierten Quellen am Mittwoch in London. Präsident Amin will eine wichtige Grundsatzerklärung über die 3 500 Engländer in Uganda abgeben, wenn er am 18. Dezember mit Vertretern der britischen Gemeinschaft zusammentrifft. Nähere Einzelheiten über die Maßnahmen sind nicht bekannt. Der britische Außenminister Sir Alec Douglas-Home hatte am Montag im Unterhaus der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass Menschenverstand und Mäßigkeit bei dem Treffen Amins mit den Vertretern der britischen Gemeinschaft vorherrschen werden.
NACHTAUSGEHVCERBOT IN TAMATAVE
Tananarivo – Über die größte Hafenstadt Madagaskars, Tamatave, ist das Nachtausgehverbot verhängt worden. Seit einiger Zeit herrscht besonders unter der Jugend Unruhe über die vom Militärregime eingeführte Unterrichtsreform. Dabei kam es in den letzten Tagen zu Demonstrationen der Studenten, die gegen die Politik der „Malgasysation" protestieren, die auch eine Sprachreform einschließt. General Ramanantsoa sah sich gezwungen, den Sozialminister Professor Albert Zafy nach Tamatave zu schicken, um die Bevölkerung zu beruhigen. Schon in der vergangenen Woche weilte der Planungs- und Entwicklungsminister. General Gilles Andtiamahazo in Tamatave dort, um weiteren Unruhen vorzubeugen. Da sich die Situation nicht beruhigte, musste das Nachtausgehverbot angeordnet werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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