Vor 50 Jahren
1973-02-27
LOKOMOTIVFÜHRER NOCH NICHT FREI
Salisbury/Lusaka – Es ist noch nicht gelungen, den rhodesischen Lokomotivführer John Smith freizubekommen. Man weiß auch nicht, wo er sich befindet, doch vermutet man, dass er nach Lusaka gebracht worden ist. Smith war auf der Brücke bei den Viktoriafällen von sambischen Soldaten verhaftet worden, als er bei der Bremskontrolle eines von Sambia übernommenen Eisenbahnzuges versehentlich die Grenze überschritt. Die rhodesische Regierung und die rhodesischen Eisenbahnbehörden versuchten bisher vergeblich, mit den sambischen Behörden in Kontakt zu kommen.
LANDMINE BEI CHIRUNDU EXPLODIERT
Lusaka – Wie ein Regierungssprecher mitteilte, ist bei Chirundu am Sambesi in der Nam der rhodesischen Grenze eine Landmine explodiert, wobei zwei Zivilisten getötet und zwei verletzt wurden. Es ist der fünfte Landminen-Zwischenfall seit dem 9. Januar, als Rhodesien die Grenze geschlossen hatte. Der Sprecher machte die rhodesischen Faschisten" für den Zwischenfall verantwortliche
NAOMI JAKOBSON STELLT IN DEN USA AUS
Windhoek – 14 Skulpturen der bekannten Bildhauerin Naomi Jacobson aus Windhoek befinden sich auf dem Wege in die USA. Es handelt sich dabei in erster Linie um Büsten von den verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen Südwestafrikas, die eine Spezialität dieser begabten Künstlerin sind. Sie werden in Texas auf Einladung eines amerikanischen Ehepaares vorgeführt.
In einem Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung sagte Naomi Jacobson, dass diese kleine Ausstellung der Vorläufer einer späteren und wesentlich größeren Ausstellung in den USA sei. An dem Verlauf dieser ersten Ausstellung will Naomi Jacobson messen, in welchem Ausmaße sie ihre nächste Ausstellung in den USA gestalten kann. Nach ihrer Absicht soll die größere Ausstellung in den verschiedenen in den amerikanischen Zentren gezeigt werden.
DIE LIBYER SCHREIEN NACH RACHE
Benghasi – Polizei und Sturmtruppen mussten einschreiten, um den Regierungschef Oberst Gaddafi vor einer aufgebrachten Menschenmenge zu schützen. Der Zwischenfall ereignete sich während der Beisetzungsfeierlichkeiten für 55 Todesopfer des über Sinai abgeschossenen libyschen Flugzeuges. Als ein Geistlicher aus dem Koran vorzulesen begann, sprang ein Jugendlicher über die Särge zum Regierungschef und rief: „Rache, Gaddafi, Rache!" Die Menschenmenge nahm den Ruf auf und stürmte ebenfalls zum Platz des Präsidenten. Polizei und Sturmtruppen mussten mit Knüppeln eingreifen, um die Menge zurückzuhalten. Gaddafi verließ die Begräbnisstätte und kam nicht mehr zurück. Als er Tripolis erreichte, wurde er von Demonstranten empfangen. Sie schrien alle, Gaddafi müsse sich rächen.
Libyen und Ägypten beabsichtigen, den Zwischenfall vor den Sicherheitsrat zu bringen. Sie werden heute oder morgen darüber einen Beschluss fassen. Ägypten hat einen Vorschlag des israelischen Verteidigungsminister Dayan über die Errichtung einer „heißen Linie" abgelehnt und will sich auch nicht an einer von Dayan vorgeschlagene internationalen Untersuchung beteiligen.
STREIKWELLE IN EUROPA
Paris/Rom/London – Der Streik der französischen Luftverkehrskontrollbeamten ist noch nicht zu Ende. Am Montag hat daher das französische Militär die Kontrolle übernommen. Sowohl die inländischen wie ausländischen Piloten weigern sich jedoch, die französischen Flugplätze zu benützen, solange sie unter militärischer Kontrolle stehen.
In Italien streiken heute zeitweise 14 Millionen Arbeiter, um soziale Reformen zu erzwingen. Der Streik wird von den drei wichtigsten Gewerkschaften Italiens unterstützt. Der letzte Generalstreik wurde am 12. Januar durchgeführt. Wie beim letzten Streik wird die Arbeit nur wahrend gewisser Stunden niedergelegt. Autobusse und Straßenbahnen werden während vier Stunden nicht fahren und auf den Eisenbahnen wird ein symbolischer Halt von 15 Minuten durchgeführt. Landwirtschaftsarbeiter werden den ganzen Tag nicht arbeiten, ebenso die Angestellten von Bars und Restaurants. Die Elektrizitäts- und Wasserversorgung wird zeitweise unterbrochen werden. Krankenhausangestellte werden eine Stunde streiken.
In Großbritannien begannen um Mitternacht 400 000 Staatsbeamte einen 24-stündigen Streik. Die Luftfahrtgesellschaften mussten die Zahl der Flüge kürzen, weil die Kontrollbeamten nicht zur Arbeit erschienen. 29 000 Lokomotivführer werden heute nicht arbeiten.
Salisbury/Lusaka – Es ist noch nicht gelungen, den rhodesischen Lokomotivführer John Smith freizubekommen. Man weiß auch nicht, wo er sich befindet, doch vermutet man, dass er nach Lusaka gebracht worden ist. Smith war auf der Brücke bei den Viktoriafällen von sambischen Soldaten verhaftet worden, als er bei der Bremskontrolle eines von Sambia übernommenen Eisenbahnzuges versehentlich die Grenze überschritt. Die rhodesische Regierung und die rhodesischen Eisenbahnbehörden versuchten bisher vergeblich, mit den sambischen Behörden in Kontakt zu kommen.
LANDMINE BEI CHIRUNDU EXPLODIERT
Lusaka – Wie ein Regierungssprecher mitteilte, ist bei Chirundu am Sambesi in der Nam der rhodesischen Grenze eine Landmine explodiert, wobei zwei Zivilisten getötet und zwei verletzt wurden. Es ist der fünfte Landminen-Zwischenfall seit dem 9. Januar, als Rhodesien die Grenze geschlossen hatte. Der Sprecher machte die rhodesischen Faschisten" für den Zwischenfall verantwortliche
NAOMI JAKOBSON STELLT IN DEN USA AUS
Windhoek – 14 Skulpturen der bekannten Bildhauerin Naomi Jacobson aus Windhoek befinden sich auf dem Wege in die USA. Es handelt sich dabei in erster Linie um Büsten von den verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen Südwestafrikas, die eine Spezialität dieser begabten Künstlerin sind. Sie werden in Texas auf Einladung eines amerikanischen Ehepaares vorgeführt.
In einem Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung sagte Naomi Jacobson, dass diese kleine Ausstellung der Vorläufer einer späteren und wesentlich größeren Ausstellung in den USA sei. An dem Verlauf dieser ersten Ausstellung will Naomi Jacobson messen, in welchem Ausmaße sie ihre nächste Ausstellung in den USA gestalten kann. Nach ihrer Absicht soll die größere Ausstellung in den verschiedenen in den amerikanischen Zentren gezeigt werden.
DIE LIBYER SCHREIEN NACH RACHE
Benghasi – Polizei und Sturmtruppen mussten einschreiten, um den Regierungschef Oberst Gaddafi vor einer aufgebrachten Menschenmenge zu schützen. Der Zwischenfall ereignete sich während der Beisetzungsfeierlichkeiten für 55 Todesopfer des über Sinai abgeschossenen libyschen Flugzeuges. Als ein Geistlicher aus dem Koran vorzulesen begann, sprang ein Jugendlicher über die Särge zum Regierungschef und rief: „Rache, Gaddafi, Rache!" Die Menschenmenge nahm den Ruf auf und stürmte ebenfalls zum Platz des Präsidenten. Polizei und Sturmtruppen mussten mit Knüppeln eingreifen, um die Menge zurückzuhalten. Gaddafi verließ die Begräbnisstätte und kam nicht mehr zurück. Als er Tripolis erreichte, wurde er von Demonstranten empfangen. Sie schrien alle, Gaddafi müsse sich rächen.
Libyen und Ägypten beabsichtigen, den Zwischenfall vor den Sicherheitsrat zu bringen. Sie werden heute oder morgen darüber einen Beschluss fassen. Ägypten hat einen Vorschlag des israelischen Verteidigungsminister Dayan über die Errichtung einer „heißen Linie" abgelehnt und will sich auch nicht an einer von Dayan vorgeschlagene internationalen Untersuchung beteiligen.
STREIKWELLE IN EUROPA
Paris/Rom/London – Der Streik der französischen Luftverkehrskontrollbeamten ist noch nicht zu Ende. Am Montag hat daher das französische Militär die Kontrolle übernommen. Sowohl die inländischen wie ausländischen Piloten weigern sich jedoch, die französischen Flugplätze zu benützen, solange sie unter militärischer Kontrolle stehen.
In Italien streiken heute zeitweise 14 Millionen Arbeiter, um soziale Reformen zu erzwingen. Der Streik wird von den drei wichtigsten Gewerkschaften Italiens unterstützt. Der letzte Generalstreik wurde am 12. Januar durchgeführt. Wie beim letzten Streik wird die Arbeit nur wahrend gewisser Stunden niedergelegt. Autobusse und Straßenbahnen werden während vier Stunden nicht fahren und auf den Eisenbahnen wird ein symbolischer Halt von 15 Minuten durchgeführt. Landwirtschaftsarbeiter werden den ganzen Tag nicht arbeiten, ebenso die Angestellten von Bars und Restaurants. Die Elektrizitäts- und Wasserversorgung wird zeitweise unterbrochen werden. Krankenhausangestellte werden eine Stunde streiken.
In Großbritannien begannen um Mitternacht 400 000 Staatsbeamte einen 24-stündigen Streik. Die Luftfahrtgesellschaften mussten die Zahl der Flüge kürzen, weil die Kontrollbeamten nicht zur Arbeit erschienen. 29 000 Lokomotivführer werden heute nicht arbeiten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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