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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-02-28
ERDSTOSS IN WINDHOEK

Windhoek – Ein kurzer heftiger Erdstoß wurde in der Nacht zum Mittwoch in Windhoek registriert. Nach Angaben der Wetterwarte maß der Seismograph 1,5 Richter. Ein Sprecher der Wetterwarte teilte der Allgemeinen Zeitung heute Vormittag mit, dass der Erdstoß kaum 30 Sekunden gedauert und es sich dabei um keine abnormale Erscheinung gehandelt habe. Erdstöße kommen von Zeit zu Zeit in dieser Umgebung vor.

STRENGE MASSNAHEMN GEGEN STUDENTEN

Kapstadt – Die Freizügigkeit von acht Studentenfunktionären, die mit der Nationalen Union Südafrikanischer Studenten (NUSAS) liiert sind, ist im Rahmen des Gesetzes zur Unterdrückung des Kommunismus für fünf Jahre eingeschränkt worden. Das gab Ministerpräsident B. J. Vorster am Montag im Volksrat in Kapstadt bekannt. Die Einschränkung ist unverzüglich in Kraft getreten.

Bei den Studentenfunktionären handelt es sich um Paul Pretorius, Vorsitzender der NUSAS, Paula Ensor, stellvertretende Vorsitzende der NUSAS, Philippe le Roux, stellvertretender Vorsitzender und Generalsekretar der Studentenorganisation Aquarius, Nevel Curies, Chris Wood, Clif Wiliam, Arthur Keegan, Sheila Lapinzky, die Sekretärin der NUSAS, und Dr. Richard Albert David Turner, Dozent an der Nataler Universität.

AM ASSUAN-DAMM STAUEN SICH DIE PROBLEME

Kairo – „Nassers Pyramide", der als achtes Weltwunder gefeierte Staudamm von Assuan, bereitet in zunehmendem Maße Sorgen. Zurzeit ist der Stausee nur etwa halb von, obwohl er 1970 bereits seine obere Randmarke erreichen sollte. Offenbar verrinnt ein Tell des wertvollen Wassers durch den porösen Sandsteinboden unwiederbringlich in den Untergrund.

Im Nildelta mehren sich die Klagen, dass der fruchtbare Schlamm, der sonst eine üppige Vegetation ermöglichte, sich zum Teil im Stausee ablagert und nun als „Dünger" fehlt. Außerdem führt das Ausbleiben der jährlichen Flutungen mancherorts zu einer Versalzung der Äcker am Nilufer. Das aus der Tiefe aufsteigende Grundwasser schwemmt Salze mit nach oben.

JOHN SMITH NOCH NICHT FREIGELASSEN

Salisbury – Der rhodesische Verkehrsminister Roger Hawkins erklärte am Dienstag, er könne nicht verstehen, warum der rhodesische Lokomotivführer John Smith auf der Brücke der Viktoriafälle verhaftet und nicht freigelassen worden sei. Smith werde von der sambischen Armee in Lusaka festgehalten und zwar wahrscheinlich nur deshalb, weil er ein geborener Südafrikaner sei. Die Verhaftung sei „lächerlich", denn er habe alles Recht gehabt, das Brems-System zu prüfen, Kollegen von Smith beabsichtigen, an den britischen Außenminister Sir Alec Douglas-Home und an den Präsidenten von Malawi, Dr. Banda, zu appellieren.

PEKING ERHÄLT SEIN ERSTES HOCHHAUS

Peking – Peking erhalt sein erstes Hochhaus. In Tag- und Nachtschicht bauen Arbeiter gegenwärtig im neuen Stadtzentrum einen 20-stöckigen Hotelkomplex mit 340 Zimmern. Von den oberen Stockwerken wird der Gast einen Blick über große Teile der Fünf-Millionen-Stadt haben.

Seit der nach der Kulturrevolution eingeleiteten außenpolitischen Öffnung Chinas ist Hotelraum in Peking äußerst knapp geworden.

VIETNAM-KONFERENZ IN DER SACKGASSE?

Paris – Auf Anordnung Präsident Nixons hat die amerikanische Delegation bei der Internationalen Vietnam-Konferenz in Paris jegliche Verhandlungsgespräche bis auf weiteres abgebrochen. Der amerikanische Beschluß steht im Zusammenhang mit einer Erklärung Nordvietnams, der zufolge die Freilassung weiterer amerikanischer Kriegsgefangener bis auf unbestimmte Zeit aufgeschoben worden sei. Zur Begründung wurden Verstöße Saigons gegen das Pariser Waffenstillstandsabkommen angegeben, die angeblich durch die USA initiiert wurden. Die Freilassung weiterer amerikanischer Kriegsgefangener werde davon abhängen, inwiefern Saigon und Washington das Pariser Abkommen und seine Bestimmungen respektierten.

VERLUSTE DER TERRORISTEN IN ANGOLA

Lissabon – Wie vom militärischen Hauptquartier in Angola bekanntgegeben wird, wurden im Laufe des Monats Januar 154 Terroristen getötet oder verwundet. Elf portugiesische Soldaten kamen ums Leben. Die Terroristen waren im Januar weniger aktiv als im Dezember und begnügten sich meistens mit Angriffen auf Dörfer und das Minenlegen. Neun Zivilisten wurden getötet und neun entführt. Es wurden 68 Terroristen gefangengenommen, und 30 legten ihre Waffen nieder.

VERSCHÄRFTE STRAFEN IN SAMBIA

Lusaka – Innenminister Lewis Changufu legte dem Parlament ein Gesetz vor, durch das die Mindeststrafen für Sabotage und Spionage stark erhöht werden. Der Minister kritisierte, dass die Richter zu geringe Strafen verhängten und dass es notwendig sei, erhöhte Strafen festzusetzen. Für Spionage wird eine Minimalstrafe von 20 Jahren Gefängnis und Maximalstrafe von 30 Jahren festgesetzt. Wer „gewisse Informationen" verbreite, müsse mit einer Strafe von mindestens 15 Jahren rechnen. 20 Jahre Gefängnis erhalten Personen, die Wachtposten hindern oder in ihren Aufgaben beeinträchtigen. Wer Feinden des Staates Unterkunft gewährt, wird mit 15 Jahren Gefängnis bestraft.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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