Vor 50 Jahren
1972-03-02
HÖHERE LÖHNE FÜR UNGESCHULTE ARBEITER
Windhoek – Alle ungeschulten Arbeiter in Windhoek erhalten eine Lohnerhöhung von 20 Prozent. Das gilt insbesondere für schwarze ungeschulte Arbeiter. Eine entsprechende Bekanntmachung wurde in dieser Woche von dem hiesigen Vertreter des Arbeitsministeriums veröffentlicht. Die Lohnerhöhung gilt für alle ungeschulten Arbeiter in Windhoek und wurde kürzlich auf einer Sitzung der eingetragenen Arbeitgeberverbände beschlossen. Individuelle Arbeitgeber, die nähere Einzelheiten wissen wollen, können sich an J. Badenhorst (Tel. 2-5761) in Windhoek wenden.
ICAO VERURTEILT ISRAEL
New York – Die Internationale Organisation für Zivilluftverkehr (ICAO) hat mit 105 gegen eine (Israel) Stimme, bei zwei Enthaltungen (Kolumbien und Malawi), Israel wegen des Abschusses eines libyschen Passagierflugzeuges verurteilt. Der Generalsekretär wurde beauftragt, eine Untersuchung einzuleiten. Der aus 30 Nationen bestehende ICAO-Rat wird am Montag in Montreal zusammentreten und weitere Beschlüsse fassen. Es wurde ferner beschlossen, Portugals Mitarbeit an der ICAO einzuschränken. Ein angeblicher Beschluss war vor zwei Jahren gegen Südafrika gefaßt worden.
DIE SPENDENLISTE DES AZ-GRENZENFONDS
Windhoek – Durch den Reinerlös aus der Premiere mit dem Film „The Godfather" zugunsten des AZ-Grenzfonds steht der Fonds nun fast auf 11 000 Rand. Im Zusammenhang mit der Premiere sei noch erwähnt, dass Südwest Brauereien großzügigerweise die Hälfte des Glaseresatzes übernommen haben. Die Brauerei hatte dem Grenzfonds für die Premiere zwölf Dutzend Biertulpen mit ihrem Wappen zur Verfügung gestellt. Nach Ablauf der Pause am Premierenabend fehlten acht Dutzend dieser Gläser. Das hatte den Grenzfonds 24 Rand gekostet. Von diesen Unkosten haben die Südwest Brauereien die Hälfte getragen.
TRUPPENVERSTÄRKUNG FÜR NORDIRLAND
Belfast – In Nordirland sind britische Truppenverstärkungen eingetroffen, damit die Sicherheitsmaßnahmen in den nächsten Wochen verstärkt werden können, wenn die Abstimmung darüber stattfindet, ob die Provinz weiter an Großbritannien gebunden bleiben oder mit der Irischen Republik vereinigt werden soll. Es sind etwa 1 000 Mann eingetroffen, die die aus 16 500 Mann bestehende Armee verstärken. Alle Polizeiurlaube sind aufgehoben worden, und es werden 4 000 Polizeimänner und Polizeifrauen der Armee beistehen.
KURZ BERICHTET
Paris — Das nächste Kontingent amerikanischer Kriegsgefangener soll morgen, Samstag, in Hanoi bzw. Südvietnam freigelassen werden. Das teilte am Donnerstag ein amerikanischer Sprecher in Paris mit.
Salisbury — Der verhaftete Journalist Peter Niesewand, der sich im Gefängnis von Gwelo befindet, soll demnächst vor Gericht gestellt werden. Der Inhalt der Anklageschrift ist nicht bekannt.
Luanda – Wie das Hauptquartier berichtet, haben sich am 13. Februar an der Ostgrenze 33 Terroristen und 124 weitere Schwarze den, portugiesischen Truppen ergeben.
Warschau – Beim Absturz eines polnischen Militärflugzeuges vom Typ „Antonov – 24" im nördlichen Polen ums Leben gekommen sind am Donnerstag die Innenminister Polens und der Tschechoslowakei. Die Katastrophe, deren Ursache noch ungeklärt ist, forderte 18 Menschenleben.
Wounded Knee – Sämtliche ihrer Geiseln freigelassen hat am Donnerstag eine Gruppe militanter Sioux-Indianer, die seit Mittwoch die Siedlung Wounded Knee im Süden des amerikanischen Bundesstaates Dakota besetzt hält. Die Freilassung der Gefangenen erfolgte, nachdem sich die Senatoren George McGovern – ehemaliger demokratischer Präsidentschaftskandidat und James Ahourezk auf dem Luftwege zu Verhandlungen mit den Besatzern nach Wounded Knee begeben hatten. Wie sich inzwischen herausstellte, stehen die Aktionen der Indianer im Zusammenhang mit einem Protest gegen angebliche Rassendiskriminierungsakte.
„SCHWARZER SEPTEMBER“ SCHLÄGT WIEDER ZU
Khartum – Am Donnerstagabend drangen Angehörige der Terroristenorganisation „Schwarzer September" in die saudi-arabische Botschaft in Khartum ein, wo der Botschafter einen Empfang gab. Sie nahmen fünf der ausländischen Diplomaten als Geiseln gefangen, wobei der amerikanische Diplomat Cleo Noel und der Geschäftsträger George C. Moore verletzt wurden. Ein Arzt wurde dringend in die Botschaft gerufen. Unter den Geiseln befinden sich der belgische und der jordanische Geschäftsträger. Der belgische Geschäftsträger soll ebenfalls verwundet sein. Wie später zu erfahren war, befindet sich unter den Geiseln auch der saudi-arabische Botschafter. Ein Mitglied der japanischen Botschaft wurde ebenfalls verhaftet, nach zwei Stunden aber wieder freigelassen. Der Geschäftsträger erklärte, er habe beobachtet, wie die Hände des amerikanischen Botschafters auf den Rücken gebunden waren. Der belgische Geschäftsträger sei an einem Bein verletzt worden. Es scheint, dass zuerst noch andere Diplomaten festgehalten, danach wieder freigelassen wurden.
Windhoek – Alle ungeschulten Arbeiter in Windhoek erhalten eine Lohnerhöhung von 20 Prozent. Das gilt insbesondere für schwarze ungeschulte Arbeiter. Eine entsprechende Bekanntmachung wurde in dieser Woche von dem hiesigen Vertreter des Arbeitsministeriums veröffentlicht. Die Lohnerhöhung gilt für alle ungeschulten Arbeiter in Windhoek und wurde kürzlich auf einer Sitzung der eingetragenen Arbeitgeberverbände beschlossen. Individuelle Arbeitgeber, die nähere Einzelheiten wissen wollen, können sich an J. Badenhorst (Tel. 2-5761) in Windhoek wenden.
ICAO VERURTEILT ISRAEL
New York – Die Internationale Organisation für Zivilluftverkehr (ICAO) hat mit 105 gegen eine (Israel) Stimme, bei zwei Enthaltungen (Kolumbien und Malawi), Israel wegen des Abschusses eines libyschen Passagierflugzeuges verurteilt. Der Generalsekretär wurde beauftragt, eine Untersuchung einzuleiten. Der aus 30 Nationen bestehende ICAO-Rat wird am Montag in Montreal zusammentreten und weitere Beschlüsse fassen. Es wurde ferner beschlossen, Portugals Mitarbeit an der ICAO einzuschränken. Ein angeblicher Beschluss war vor zwei Jahren gegen Südafrika gefaßt worden.
DIE SPENDENLISTE DES AZ-GRENZENFONDS
Windhoek – Durch den Reinerlös aus der Premiere mit dem Film „The Godfather" zugunsten des AZ-Grenzfonds steht der Fonds nun fast auf 11 000 Rand. Im Zusammenhang mit der Premiere sei noch erwähnt, dass Südwest Brauereien großzügigerweise die Hälfte des Glaseresatzes übernommen haben. Die Brauerei hatte dem Grenzfonds für die Premiere zwölf Dutzend Biertulpen mit ihrem Wappen zur Verfügung gestellt. Nach Ablauf der Pause am Premierenabend fehlten acht Dutzend dieser Gläser. Das hatte den Grenzfonds 24 Rand gekostet. Von diesen Unkosten haben die Südwest Brauereien die Hälfte getragen.
TRUPPENVERSTÄRKUNG FÜR NORDIRLAND
Belfast – In Nordirland sind britische Truppenverstärkungen eingetroffen, damit die Sicherheitsmaßnahmen in den nächsten Wochen verstärkt werden können, wenn die Abstimmung darüber stattfindet, ob die Provinz weiter an Großbritannien gebunden bleiben oder mit der Irischen Republik vereinigt werden soll. Es sind etwa 1 000 Mann eingetroffen, die die aus 16 500 Mann bestehende Armee verstärken. Alle Polizeiurlaube sind aufgehoben worden, und es werden 4 000 Polizeimänner und Polizeifrauen der Armee beistehen.
KURZ BERICHTET
Paris — Das nächste Kontingent amerikanischer Kriegsgefangener soll morgen, Samstag, in Hanoi bzw. Südvietnam freigelassen werden. Das teilte am Donnerstag ein amerikanischer Sprecher in Paris mit.
Salisbury — Der verhaftete Journalist Peter Niesewand, der sich im Gefängnis von Gwelo befindet, soll demnächst vor Gericht gestellt werden. Der Inhalt der Anklageschrift ist nicht bekannt.
Luanda – Wie das Hauptquartier berichtet, haben sich am 13. Februar an der Ostgrenze 33 Terroristen und 124 weitere Schwarze den, portugiesischen Truppen ergeben.
Warschau – Beim Absturz eines polnischen Militärflugzeuges vom Typ „Antonov – 24" im nördlichen Polen ums Leben gekommen sind am Donnerstag die Innenminister Polens und der Tschechoslowakei. Die Katastrophe, deren Ursache noch ungeklärt ist, forderte 18 Menschenleben.
Wounded Knee – Sämtliche ihrer Geiseln freigelassen hat am Donnerstag eine Gruppe militanter Sioux-Indianer, die seit Mittwoch die Siedlung Wounded Knee im Süden des amerikanischen Bundesstaates Dakota besetzt hält. Die Freilassung der Gefangenen erfolgte, nachdem sich die Senatoren George McGovern – ehemaliger demokratischer Präsidentschaftskandidat und James Ahourezk auf dem Luftwege zu Verhandlungen mit den Besatzern nach Wounded Knee begeben hatten. Wie sich inzwischen herausstellte, stehen die Aktionen der Indianer im Zusammenhang mit einem Protest gegen angebliche Rassendiskriminierungsakte.
„SCHWARZER SEPTEMBER“ SCHLÄGT WIEDER ZU
Khartum – Am Donnerstagabend drangen Angehörige der Terroristenorganisation „Schwarzer September" in die saudi-arabische Botschaft in Khartum ein, wo der Botschafter einen Empfang gab. Sie nahmen fünf der ausländischen Diplomaten als Geiseln gefangen, wobei der amerikanische Diplomat Cleo Noel und der Geschäftsträger George C. Moore verletzt wurden. Ein Arzt wurde dringend in die Botschaft gerufen. Unter den Geiseln befinden sich der belgische und der jordanische Geschäftsträger. Der belgische Geschäftsträger soll ebenfalls verwundet sein. Wie später zu erfahren war, befindet sich unter den Geiseln auch der saudi-arabische Botschafter. Ein Mitglied der japanischen Botschaft wurde ebenfalls verhaftet, nach zwei Stunden aber wieder freigelassen. Der Geschäftsträger erklärte, er habe beobachtet, wie die Hände des amerikanischen Botschafters auf den Rücken gebunden waren. Der belgische Geschäftsträger sei an einem Bein verletzt worden. Es scheint, dass zuerst noch andere Diplomaten festgehalten, danach wieder freigelassen wurden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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