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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-03-22
MADAME BUTTERFLY AUSVERKAUFT

Windhoek – Die Karten für sämtliche drei Vorstellungen von Madame Butterfly waren gestern in kurzer Zeit ausverkauft. Für die Galapremiere waren ohnehin nur wenige Karten verfügbar. Die Organisation der Opernvorstellungen und der Symphoniekonzerte liegt ausschließlich in Händen der Kunstvereinigung. Die Exekutive von Südwestafrika hat einen entsprechenden Antrag der Kunstvereinigung vor langer Zeit genehmigt. Die Kunstvereinigung hat in der Vergangenheit das alte Windhoeker Theater verwaltet.

DER BAUMBESTAND UND UMWELTSCHUTZ

Okaukuejo – Der Umweltschutz ist für ein Land wie Südwestafrika von ganz besonderer Bedeutung, erklärte Gert Scholtz, der Referent für Öffentlichkeitsarbeit, der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr auf einer Konferenz der Ehrennaturschutzbeamten in Okaukuejo. Er wies darauf hin, dass von 1910 bis 1970 nur im Norden Südwestafrikas ungefähr fünf Millionen einheimische Bäume für den Bergbau, die Landwirtschaft und andere Zwecke gefällt worden seien. Ein 200 Jahre alter Tamboti-Baum werde in wenigen Minuten gefällt und für einen Reingewinn von 30 c bis 50 c – etwa der Preis einer Flasche Bier – verkauft.

Scholtz betonte, dass die Bäume nicht nur zur zum Schattenspenden, als Futter für Tiere oder zur Bekämpfung der Verbuschung dienten, sondern sie spielten auch eine wichtige Rolle im Kreislauf der Minerale im Boden. Die Blätter enthalten wichtige Minerale, wie Boron, Eisen, Mangan, Natrium, Kalzium, Magnesium und noch zahlreiche andere. Wenn die Blätter verrotten, gelangen diese wichtigen Minerale wieder in die Erde zurück und bilden den Erdboden für die Flora.

21 000 RAND FÜR EIN WOHNGRUNDSTÜCK

Windhoek – Der bisher höchste Preis für ein Wohngrundstück in Südwestafrika wurde am Mittwoch auf einer Grundstücksauktion in Windhoek gezahlt. Der Windhoeker Geschäftsmann Jochen Ganzkow kaufte eins der ersten 26 unbebauten Wohngrundstücke in Erospark für 21 000 Rand. Die Größe beträgt 3 344 qm, und das Grundstück liegt auf einer Bergkuppe mit einem wunderbaren Ausblick in fast alle Richtungen.

AMERIKANISCHES VETO

Panama – Der amerikanische Delegierte legte am Mittwoch im Sicherheitsrat, der zum ersten Mal auf lateinamerikanischem Boden in Panama tagt, das Veto gegen eine Resolution ein, in der ein neuer Vertrag der Vereinigten Staaten mit Panama über den Panamakanal verlangt wird. Bei der Abstimmung traten 13 Mitglieder für die Resolution ein, Großbritannien enthielt sich der Stimme, und die USA stimmten dagegen.

In einer zweiten Resolution wurden die Staaten aufgefordert dafür zu sorgen, dass die großen Geschäftsunternehmen keinen Druck auf die lateinamerikanischen Länder ausüben. Gemeint sind damit besonders die US-amerikanischen Großfirmen. Die Resolution wurde mit 12 Stimmen angenommen; die USA Großbritannien und Frankreich enthielten sich der Stimme.

PALÄSTINER-TERRORISTEN IN EUROPA

Bern – Wie der „Tagesanzeiger" in Zürich berichtet, führt die schweizerische Bundesanwaltschaft gegen mehrere palästinische Terroristen, die Anfang dieses Jahres in die Schweiz eingereist und an ihren mutmaßlichen Einsatzort in Österreich weitergereist sind, sowie gegen eine Schweizerin gerichtspolizeiliche Ermittlungen durch, die noch nicht abgeschlossen sind. Einige der Terroristen gehören der Organisation „Schwarzer September" an. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass drei palästinische Terroristen am 3. Januar dieses Jahres, ausgerüstet mit gültigen syrischen Passen und schweizerischen Einreisevisa, auf dem Luftweg in Genf eingetroffen sind. Sie gaben sich als Touristen mit Ziel Genf aus. Dort haben sie jedoch einen Kontaktmann ihrer Organisation getroffen, der ihre syrischen Pässe gegen, anderslautende israelische Ausweispapiere austauschte. Drei Tage später reisten sie nach Wien weiter, wo sie wiederum einen Kontaktmann trafen, Unterkünfte bezogen und auf ihren Einsatz warteten.

US-FLUGZEUG VON LIBYERN BESCHOSSEN

Washington – Zwei libysche Militärflugzeuge griffen über internationalen Gewässern in der Nähe von Malta und 133 Kilometer von Libyen entfernt ein unbewaffnetes amerikanisches C 130-Frachtflugzeug an. Die deutlich als Transportflugzeug markierte Maschine wurde nicht getroffen und entkam durch eine Wolkenbank. Das Flugzeug landete später in Athen, von wo aus es aufgestiegen war. Die amerikanische Regierung hat sofort bei den libyschen Behörden Protest eingelegt und Aufklarung über den Zwischenfall verlangt. Es stehe einwandfrei fest, dass das amerikanische Flugzeug nicht über libysches Hoheitsgebiet flog, erklärte ein Sprecher des Augenministeriums in Washington. Das Flugzeug befand sich auf einer militärischen Mission und hatte elektronische Geräte an Bond.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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