Vor 50 Jahren
1973-03-31
Windhoek – Der neue Windhoeker Stadtrat übergab auf seiner ersten ordentlichen Monatssitzung am Mittwochabend den Antrag des Ratsvorsitzenden Ds. A. G. C. Yssel auf eine Proklamierung von bestimmten Stadtgebieten, in denen sich eventuell Grund und Boden für spätere städtische Zwecke befindet, einem Ausschuss mit dem Auftrag, diesen Antrag und die gesamte Enteignungsgesetzgebung zu untersuchen. In seinem Antrag hatte Ds. Yssel die Möglichkeit genannt, dass es Eigentum in der Stadt geben könne, das der Stadtrat unter Umständen für öffentliche Zwecke benötigen könne, dass aber seine Besitzer ohne Mitwissen des Stadtrates wechseln könne. Der Stadtrat habe also nicht die Gelegenheit, solches Eigentum zu erwerben. Ds. Yssel machte daher den Vorschlag, dass die Administration über den südwestafrikanischen Gemeindetag ersucht werden soll, die Befugnisse der Gemeinden in dieser Beziehung zu vergrößern.
HÖHERE GEHÄLTER FÜR STADTBEAMTE
Windhoek – Die weißen Angestellten der Stadtverwaltung Windhoeks bekommen mit Wirkung vom 1. April eine Gehaltserhöhung, die etwa 15 Prozent entspricht. Das bedeutet eine jährliche Mehrausgabe von 341 380 Rand.
Ratsherr S. J. Spies erklärte auf der gestrigen Stadtratssitzung, der Stadtrat müsse seine Pflicht gegenüber dem Personal erfüllen und könne es sich nicht mehr leisten, auch nur ein einziges Personalmitglied mehr zu verlieren. Diese Gehaltserhöhung passe sich der gegenwärtigen Tendenz auf dem öffentlichen und privaten Sektor an. Außerdem müsse auch eine Angleichung an die Lebenshaltungskosten stattfinden. Er erließ einer Aufruf an die Beamtenschaft, ihren Beitrag zur Rationalisierung der Arbeitsweise der Windhoeker Stadtverwaltung zu leisten.
ES GIBT MARGARINE
Windhoek – Die Margarinefabrik in Walvis Bay hat ihre Produktion aufgenommen. Seit dem Wochenende ist bereits an der Küste und in Windhoek gelbe Margarine zu haben. Bis Ende dieser Woche sollen auch die übrigen Teile des Landes mit der Margarine versorgt werden. 250 g gelbe Margarine kosten 19 c. Weiße Margarine soll im Laufe der nächsten Woche auf den Markt kommen.
Ein Sprecher der Abteilung Landwirtschaftliches Marktwesen erklärte am Donnerstag, das Einfuhrverbot für Margarine aus Südafrika sei noch nicht aufgehoben und gelte bis auf weiteres.
EIGENE SÜDWESTER BANK
Windhoek – Südwestafrika bekommt seine eigene Investitionsbank. Das wurde in dieser Woche auf einer Pressekonferenz von Alt-Administrator J. G. H. van der Wath, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der neuen Bank in Windhoek, angekündigt. Vor der Presse betonte van der Wath, das Hauptziel dieser Institution sei die Forderung und der Ausbau Südwestafrikas, also „eine Bank Südwestafrikas für Südwestafrika". Die neue allgemeine Investitionsbank mit einem autorisierten Kapital von fünf Millionen Rand (in 20 Millionen Aktien je 25 c) wird innerhalb der nächsten zwei Monate in Windhoek eröffnet. Sie firmiert unter dem Namen „Bank von Südwestafrika".
ZEIT DER KANONENBOOT-DIPLOMATIE IST VORBEI
Washington – Robert Smith, stellvertretender Unterstaatssekretär in der Afrikaabteilung des Außenministeriums der Vereinigten Staaten, erklärte vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten im amerikanischen Außenamt, die USA würden militärisch zum Schutz amerikanischer Firmen in Angola und Mosambik nicht eingreifen. Er meinte, die Zeit der Kanonenboot-Diplomatie sei vorbei. „Wir würden uns auf die Diplomatie verlassen, aber wir würden bestimmt keine Truppen entsenden, um Gulfs wirtschaftliche Interessen zu schätzen", sagte Smith. Smith wurde von dem Abgeordneten. Charles Diggs gefragt, welche Schritte unternommen würden, wenn amerikanische Firmen, wie beispielsweise die Gulfs-Gesellschaft in Angola, aufgrund innerer Unruhen in Gefahr gerieten.
RÜCKZUG AUS VIETNAM ABSGESCHLOSSEN
Saigon – Die amerikanische Intervention in Südvietnam ist zu Ende. Sie hatte das Leben von 46 000 Amerikanern gekostet. Am Donnerstag flogen die letzten Truppen aus, und auf dem Luftstützpunkt Son Nhut Iöste der Oberkommandierende, General Frederick Weyand, in einer kurzen Zeremonie das Hauptquartier auf. Die amerikanische Flagge, die hier zehn Jahre lang geweht hatte, wurde heruntergeholt. Das „Militärische Hilfskommando für Vietnam" war im Februar 1962 geschaffen worden. Im Mai 1964 wurden hier alle unmilitärischen Befehlsbereiche konzentriert. Bevor die 42 Mann des Hauptquartiers und die letzten 2 500 Mann der Armee die Flugzeuge bestiegen, erklärte General Weyand, die Amerikaner hätten Südvietnam vor dem Versuch des nordvietnamesischen Angreifers, die kommunistische Herrschaft einzufahren, gerettet. Das südvietnamesische Volk könne jetzt selber seine eigene Zukunft bestimmen. Zu den Soldaten gewendet, sagte er, sie könnten die Köpfe hochhalten, dass sie an so selbstlosen Anstrengungen teilgenommen hätten.
HÖHERE GEHÄLTER FÜR STADTBEAMTE
Windhoek – Die weißen Angestellten der Stadtverwaltung Windhoeks bekommen mit Wirkung vom 1. April eine Gehaltserhöhung, die etwa 15 Prozent entspricht. Das bedeutet eine jährliche Mehrausgabe von 341 380 Rand.
Ratsherr S. J. Spies erklärte auf der gestrigen Stadtratssitzung, der Stadtrat müsse seine Pflicht gegenüber dem Personal erfüllen und könne es sich nicht mehr leisten, auch nur ein einziges Personalmitglied mehr zu verlieren. Diese Gehaltserhöhung passe sich der gegenwärtigen Tendenz auf dem öffentlichen und privaten Sektor an. Außerdem müsse auch eine Angleichung an die Lebenshaltungskosten stattfinden. Er erließ einer Aufruf an die Beamtenschaft, ihren Beitrag zur Rationalisierung der Arbeitsweise der Windhoeker Stadtverwaltung zu leisten.
ES GIBT MARGARINE
Windhoek – Die Margarinefabrik in Walvis Bay hat ihre Produktion aufgenommen. Seit dem Wochenende ist bereits an der Küste und in Windhoek gelbe Margarine zu haben. Bis Ende dieser Woche sollen auch die übrigen Teile des Landes mit der Margarine versorgt werden. 250 g gelbe Margarine kosten 19 c. Weiße Margarine soll im Laufe der nächsten Woche auf den Markt kommen.
Ein Sprecher der Abteilung Landwirtschaftliches Marktwesen erklärte am Donnerstag, das Einfuhrverbot für Margarine aus Südafrika sei noch nicht aufgehoben und gelte bis auf weiteres.
EIGENE SÜDWESTER BANK
Windhoek – Südwestafrika bekommt seine eigene Investitionsbank. Das wurde in dieser Woche auf einer Pressekonferenz von Alt-Administrator J. G. H. van der Wath, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der neuen Bank in Windhoek, angekündigt. Vor der Presse betonte van der Wath, das Hauptziel dieser Institution sei die Forderung und der Ausbau Südwestafrikas, also „eine Bank Südwestafrikas für Südwestafrika". Die neue allgemeine Investitionsbank mit einem autorisierten Kapital von fünf Millionen Rand (in 20 Millionen Aktien je 25 c) wird innerhalb der nächsten zwei Monate in Windhoek eröffnet. Sie firmiert unter dem Namen „Bank von Südwestafrika".
ZEIT DER KANONENBOOT-DIPLOMATIE IST VORBEI
Washington – Robert Smith, stellvertretender Unterstaatssekretär in der Afrikaabteilung des Außenministeriums der Vereinigten Staaten, erklärte vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten im amerikanischen Außenamt, die USA würden militärisch zum Schutz amerikanischer Firmen in Angola und Mosambik nicht eingreifen. Er meinte, die Zeit der Kanonenboot-Diplomatie sei vorbei. „Wir würden uns auf die Diplomatie verlassen, aber wir würden bestimmt keine Truppen entsenden, um Gulfs wirtschaftliche Interessen zu schätzen", sagte Smith. Smith wurde von dem Abgeordneten. Charles Diggs gefragt, welche Schritte unternommen würden, wenn amerikanische Firmen, wie beispielsweise die Gulfs-Gesellschaft in Angola, aufgrund innerer Unruhen in Gefahr gerieten.
RÜCKZUG AUS VIETNAM ABSGESCHLOSSEN
Saigon – Die amerikanische Intervention in Südvietnam ist zu Ende. Sie hatte das Leben von 46 000 Amerikanern gekostet. Am Donnerstag flogen die letzten Truppen aus, und auf dem Luftstützpunkt Son Nhut Iöste der Oberkommandierende, General Frederick Weyand, in einer kurzen Zeremonie das Hauptquartier auf. Die amerikanische Flagge, die hier zehn Jahre lang geweht hatte, wurde heruntergeholt. Das „Militärische Hilfskommando für Vietnam" war im Februar 1962 geschaffen worden. Im Mai 1964 wurden hier alle unmilitärischen Befehlsbereiche konzentriert. Bevor die 42 Mann des Hauptquartiers und die letzten 2 500 Mann der Armee die Flugzeuge bestiegen, erklärte General Weyand, die Amerikaner hätten Südvietnam vor dem Versuch des nordvietnamesischen Angreifers, die kommunistische Herrschaft einzufahren, gerettet. Das südvietnamesische Volk könne jetzt selber seine eigene Zukunft bestimmen. Zu den Soldaten gewendet, sagte er, sie könnten die Köpfe hochhalten, dass sie an so selbstlosen Anstrengungen teilgenommen hätten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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