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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-04-13
DAS SONNTAGSANGELN IN SANDWICHHAFEN

Hardap – Die zweite Konferenz von Ehrennaturschutzbeamten des Südens Südwestafrikas im Rastlager Hardap ist am Mittwoch abgeschlossen worden. Wie bei der ersten Konferenz für den Norden in Okaukuejo haben verschiedene Sachverständige der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr Referate geliefert. Der abschließende Tag wurde einer allgemeinen Diskussion gewidmet. Im nachfolgenden einige der wichtigsten Diskussionsthemen:

Auf eine Anfrage des Ehrennaturschutzbeamten C. Kondermann warum Sandwichhafen an Sonntagen geschlossen ist, sagte Bernabe de la Bat, der Direktor der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr, diese Maßnahme sei auf Wunsch verschiedener Angelsportvereine und der Öffentlichkeit ergriffen worden. Es wurde angenommen, dass Sandwichhafen ein wichtiger Laichplatz sei. Dafür gebe es keinen Beweis.

KÖNIGLICHE DIKTATUR IN SWASILAND

Mbabane – Könige Sobhuza H. hat die Verfassung des Landes aufgehoben und die juristische, gesetzgeberische und vollziehende Gewalt selber übernommen. Der König sprach am Donnerstag auf dem traditionellen Fest in Lombamba zu mehr als 50 000 Personen. Er kündigte ein Verbot aller politischen Parteien und politischer Gruppen jeder Art an.

SÜDWESTAFRIKAGESPRÄCHE GEHEN WEITER

Genf – Außenminister Muller traf gestern erneut in Genf mit UNO-Generalsekretär Dr. Waldheim zusammen. Das Treffen, das in der Hotelsuite von Dr. Muller stattfand, währte über eine Stunde. Es wurden keinerlei Einzelheiten über den Inhalt der Südwestafrikagespräche bekanntgegeben. Südafrikas UNO-Botschafter Carl von Hirschberg erklärte lediglich, dass die Gespräche heute fortgesetzt werden. Ob die Gesprächsrunde mit dem heutigen Treffen beendet ist, konnte von Hirschberg nicht sagen.

Dr. Waldheim und Dr. Muller wohnen im gleichen Fünf-Sterne-Hotel in Genf. Strenge Sicherheitsmaßnahmen umgeben die Zusammenkünfte der beiden Diplomaten.

KOSTET „DER LETZTE TANGO“ BRANDO DEN SOHN?

Los Angeles – „Der letzte Tango in Paris", heißdiskutiertes und gerade in der Bundesrepublik angelaufenes Lichtspiel mit Marlon Brando, hat Anna Kashfi, der Ex-Gattin des erfolgreichen Darstellers, neuen Zündstoff für eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Leinwand-„Harten" gegeben. Wieder geht es um den nunmehr 14 Jahre alten Sohn Christian, um den sich das Paar seit 13 Jahren in den Haaren liegt. Anna Kashfi hat die „skandalösen und unmoralischen Szenen" des Bertolucci-Films zum Anlass genommen, die Richter dazu zu bewegen, ihr das Sorgerecht für den Jungen zu übertragen.

NEUES POLNAREFF-PLAKAT SCHOCKIERT PARIS

Paris – Michel Polnareff hält die Pariser seit seinem „Olympia"-Auftritt im Oktober vergangenen Jahres in Atem. Nachdem er Anfang 1973 beleidigt in ein Flugzeug geklettert war und erklärt hatte, dass er den Franzosen, die so wenig Humor gezeigt hätten, für immer den Rücken kehren wolle, steht sein Name nun wieder für drei Wochen auf dem Programm der weltberühmten Musikhalle – und nicht nur dort. Kaum haben sich die Gemüter über die Polnaref Plakate, die im Herbst den Eklat auslösten (sie zeigten das nackte Hinterteil des Singers) in der Seine-Metropole beruhigt, da werden die Pariser durch neue Polnareff-Poster schockiert. Diesmal zeigen sie den Sänger von vorn, mit nichts anderem als mit einem romantischen Damenhut bekleidet, der seine männliche Blöße bedeckt. Das Provozierende dieser neuen „Polnarevolution" liegt in der Frage, wie der Hut gehalten wird. „Durch die Natur des Prinzen, würde Roger Peyrefitte sagen", meint „Paris-Match" dazu. Das Bild wurde von der 28-jährigen Pariser Fotografin Tana Kaleya geschossen und hat – nach Aussagen Polnareffs 5 000 Francs, acht Stunden Arbeit, ein Pfund Kaviar und vier Liter Tee gekostet.

FLUGKOLLISION FORDERT 19 TOTE

Sunnyvale (Kalifornien) – 19 Tote, darunter acht Wissenschaftler der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, forderte am Donnerstag der Zusammenstoß eines Turbojets der amerikanischen Marine mit einer Computer-beladenen „Convair 990" („fliegendes Laboratorium") der amerikanischen Behörde für Luft- und Raumfahrt. Beide Maschinen gingen kurz nach der Kollision in Flammen auf und prallten als Wrackteile auf einen Golfplatz auf. Lediglich einer der 20 Insassen der beiden Flugzeuge überlebte den Absturz, doch bezeichneten Ärzte seinen Zustand heute Morgen als kritisch.

NOCH IMMER ACHT VERMISSTE

Basel – Bei Basel setzten Polizisten heute Morgen ihre Suche nach acht weiteren Vermissten der schweren Flugzeugkatastrophe vom Dienstag fort. Ursprünglich war angenommen worden, dass die Vermissten unter den Wrackteilen begraben seien, doch konnten sie bisher nicht aufgefunden werden. Nur 39 der 144 Insassen überlebten die Katastrophe. Neun der Überlebenden befinden sich nach wie vor in einem bedenklichen Zustand.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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