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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-04-24
HÖHERE LÖHNE FÜR NICHTWEISSE

Windhoek – Die Exekutive hat eine allgemeine Lohn- und Gehaltserhöhung des nichtweißen Personals der SWA-Administration um 17½ Prozent angekündigt. Diese Erhöhung tritt rückwirkend am 1. April dieses Jahres in Kraft.

KEINE BEGNADIGUNG FISCHERS

Bloemfontein – Abram Fischer, der nach eigener Aussage überzeugter Kommunist ist, wird nicht vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Das teilte Justizminister P. C. Pelser einer Bloemfonteiner Zeitung am Wochenende mit.

Fischer ist vor sieben Jahren wegen umstürzlerischer Umtriebe zu lebenslänglichem Freiheitsentzug verurteilt worden.

EIN NEUER SUEZKANAL?

Kairo – Wie verlautet, soll der italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti bei seinem Besuch in Washington Präsident Nixon vorgeschlagen haben, einen zweiten Suezkanal zu bauen. Der Bauplan bildet einen Teil des von den Italienern ausgearbeiteten Nahostplanes. Die römische Tageszeitung „Il Messaggero" berichtet, der ägyptische Ministerpräsident Anwar Sadat werde das Abkommen über den Kanalbau in den nächsten zwei Monaten bekanntgeben. In ägyptischen offiziellen Kreisen wird dagegen der Plan, der eine „lächerliche israelische Erfindung" sei, als „stupid" bezeichnet. Schon 1968 sei versucht worden, die 13 Schiffe, die Kanal festgehalten wurden, zu befreien, doch hätten die Israelis auf ein Beobachterschiff geschossen.

TERRORISTENKÄMPFE IN RHODESIEN UND MOSAMBIK

Salisbury/Beira – Eine gewisse Zahl von Terroristen wurde getötet, und andere Terroristen wurden verwundet, heißt es in einem rhodesischen Armeebericht über die Kämpfe mit Terroristen in den letzten neun Tage im nordöstlichen Grenzgebiet von Rhodesien. Der rhodesische Sergeant P. J. Cole wurde leicht verletzt. Das letzte Armeekommuniqué war am 10. April ausgegeben worden, worin über den Überfall auf ein Armeefahrzeug berichtet wurde. Damals wurden ein schwarzer Polizist schwer und zwei weiße Polizisten leicht verletzt.

KURZ BERICHTET

Kampala – Präsident Idi Amin erklärte, britische Farmer, die ihre Farmen verlassen mussten, wurden nicht entschädigt werden, da sie Uganda genügend ausgebeutet hätten. Sie hatten für das Land nur zwei Schilling je Acre bezahlt, dass ihnen von der Kolonialverwaltung auf 99 Jahre Pacht zugesprochen wurde. Die Regierung sei jedoch bereit, britische Firmeninhaber zu entschädigen.

Stuttgart – Bundesdeutsche Polizisten setzten heute Morgen ihre Suche nach mehreren Personen fort, die eine britische Verkehrsmaschine zu entführen und anschließend in Moskau in die Luft zu sprengen gedroht hatten, sollte die Sowjetunion der Freilassung von Rudolf Hess, des ehemaligen Stellvertreters des Führers, nicht zustimmen. Hess, der am kommenden Donnerstag 79 wird, verbüßt im Spandauer Gefängnis eine lebenslängliche Freiheitsstrafe, die ihm das Nürnberger Alliierte Gericht 1946 auferlegte.

New York – Das Sanktionenkomitee des Sicherheitsrates wird Ende der Woche seinen Bericht veröffentlichen, wie die Sanktionen gegen Rhodesien wirksamer gestaltet werden könnten. Das Komitee hatte den Bericht am 15. April vorlegen müssen, doch wird er erst in dieser Woche fertig sein.

EINE „BRUTALE TATSACHE“

New York – Nordvietnam habe „systematisch und zynisch" gegen sämtliche im Pariser Vietnam-Waffenstillstandsabkommen enthaltenen Hauptpunkte verstoßen. Das äußerte gestern der außenpolitische Chefberater des Weißen Hauses, Dr. Henry Kissinger, auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Associated Press in New York. Die Erklärungen des Präsidentenberaters erfolgten in Erwiderung auf schriftliche Fragen aus der Zuhörerschaft.

ABBERUFUNG VON SOWJETDIPLOMATEN

London – Zwei Militärattachés der Sowjetbotschaft in London, die angeblich nach der Ausweisung von Sowjetdiplomaten im Herbst 1971 ein neues Spionagenetz der Sowjets innerhalb der diplomatischen Vertretung Kubas aufzubauen versucht hatten, haben die britische Hauptstadt verlassen. Das Foreign Office bestätigte lediglich die Abreise der beiden Attachés. Das Ministerium wollte aber nicht zu Vermutungen Stellung nehmen, dass die Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt wurden seien oder dass Druck auf Moskau ausgeübt worden sei, sie abzuberufen,

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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