Vor 50 Jahren
1973-04-27
HOHES LOB FÜR SEGELREVIER
Windhoek – Als eins der besten Segelreviere der Welt hat Mike Hall, der südafrikanische Finn-Dinghy-Meister, Walvis Bay bezeichnet. Er hatte dort am Osterwochenende auf Einladung des SWA-Segelsportverbandes an den 10. südwestafrikanischen Segelmeisterschaften teilgenommen. Wenn Walvis Bay nicht so abgelegen wäre, würden die südafrikanischen Meisterschaften dort gewiss öfters ausgesegelt.
Inzwischen ist es den Einheimischen allerdings gelungen, den südafrikanischen Verband davon zu überzeugen, wenigstens eine der Ausscheidungsregatten der Fireball-Klasse für die Weltmeisterschaft in Walvis Bay zu segeln. Das wird nun im Dezember geschehen. Gleichzeitig findet dann auch wieder das Seerennen von Walvis Bay nach Swakopmund statt.
MASSENTREIK IN JAPAN
Tokio – Der Verkehrsstreik in Japan nimmt immer größeren Umfang an. Etwa 53 Millionen Menschen werden dadurch betroffen. Alle Verkehrsunternehmen stehen still. Am Streik beteiligen sich Angestellte und Arbeiter von 72 privaten Eisenbahngesellschaften, die nationalen Eisenbahnen, die Untergrundbahnen in zehn Städten, mehr als 200 Autobus-Gesellschaften, die Taxigesellschaften sowie die Gesellschaft für den Binnenluftverkehr in Japan. Mehr als zwei Millionen Arbeiter der öffentlichen Betriebe sind in Ausstand getreten. Der gesamte Post- und Fernmeldeverkehr liegt still, und auch in den Häfen wird nicht gearbeitet.
UNTERNEHMEN „SALJUT 2“ EIN MISSERFOLG?
Westberlin – Während das Stillschweigen er Sowjets über das Schicksal der am 3. April lancierten Raumstation „Saljut 2" im Westen bereits Rätselraten ausgelöst hat, sind Weltraumexperten in der Bundesrepublik und den USA inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass die Station beim Start oder später danach derart beschädigt wurde, dass ein Dockmanöver mit bemannten sowjetischen Satelliten außer Frage stehe. Diesen Standpunkt jedenfalls vertritt der Direktor des Wilhelm-Forster-Satellitenobservatoriums in Westberlin, Harro Zimmer. Zimmer beruft sich in seiner Annahme auf Beobachtungen amerikanischer Experten in Colorado Springs, nach denen die Flugbahn von „Saljut 2" keineswegs mehr stabil sei und die Raumstation bereits begonnen habe, um die eigene Achse zu rotieren.
„Zwar könnten die Russen immer noch eine Kapsel vom Typ ,Sojus‘ mit Kosmonauten an Bord hinaufschicken, doch lediglich zu dem Zweck, einen Blick auf die Raumstation zu werfen", sagte Zimmer. „Sollte sich die Raumstation allerdings nicht mehr in einer stabilen Flugbahn um die Erde befinden, so steht ein Dockmanöver meiner Meinung nach außer Frage."
GABIN-FILM MIT KATASTROPHALEN FOLGEN
Paris – „Dein Großvater war ein Mörder!“ rief ein kleiner Junge auf dem Schulhof des französischen Ortes Digne seinem Spielkameraden zu und löste damit eine handfeste Keilerei aus, in deren Mittelpunkt der Enkel eines Mannes stand, der vor zwanzig Jahren wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Wegen seines hohen Alters blieb ihm der Vollzug der Strafe erspart. Der Fall Dominici hat damals ganz Frankreich erregt. Jetzt schlägt er zum zweiten Male hohe Wellen. Die Verfilmung der Morde an einer englischen Familie im Dorf Lurs hat alles wieder aufgeweckt, was die Dominicis gern vergessen möchten.
Der Enkel des Gaston Dominici hatte zumindest im Kindesalter nie etwas von dem Drama erfahren, in das der „Patriarch von Lurs" seine Familie gebracht hat. Aber das Lichtspiel, in dem Jean Gabin die Rolle des Alten spielt, hat dafür gesorgt, dass die schrecklichen Ereignisse wieder lebendig geworden sind.
BISHER ZEHN TOTE BEI ÜBERSCHWEMMUNGEN
St. Louis (Missouri) – Zehn Tote und über 10 000 Obdachlose haben schwere Überschwemmungen in den beiden zentralamerikanischen Bundesstaaten Missouri und Illinois seit dem Einsetzen schwerer Regenfälle am vergangenen Wochenende gefordert. Die Überschwemmungen werden als die schwersten in der Geschichte dieser beiden Bundesstaaten bezeichnet. Der Sachschaden ist inzwischen auf umgerechnet rund 28 Millionen Rand angewachsen. Ausgelöst wurden die Überschwemmungen, nachdem sowohl der Mississippi wie auch der Missouri ihre Uferbank überschritten hatten. Bei St. Louis führt der Mississippi gegenwärtig 460 000 Kubikmeter in der Sekunde, verglichen mit nur 30 000 Kubikmetern bei Normalstand des Flusses.
Windhoek – Als eins der besten Segelreviere der Welt hat Mike Hall, der südafrikanische Finn-Dinghy-Meister, Walvis Bay bezeichnet. Er hatte dort am Osterwochenende auf Einladung des SWA-Segelsportverbandes an den 10. südwestafrikanischen Segelmeisterschaften teilgenommen. Wenn Walvis Bay nicht so abgelegen wäre, würden die südafrikanischen Meisterschaften dort gewiss öfters ausgesegelt.
Inzwischen ist es den Einheimischen allerdings gelungen, den südafrikanischen Verband davon zu überzeugen, wenigstens eine der Ausscheidungsregatten der Fireball-Klasse für die Weltmeisterschaft in Walvis Bay zu segeln. Das wird nun im Dezember geschehen. Gleichzeitig findet dann auch wieder das Seerennen von Walvis Bay nach Swakopmund statt.
MASSENTREIK IN JAPAN
Tokio – Der Verkehrsstreik in Japan nimmt immer größeren Umfang an. Etwa 53 Millionen Menschen werden dadurch betroffen. Alle Verkehrsunternehmen stehen still. Am Streik beteiligen sich Angestellte und Arbeiter von 72 privaten Eisenbahngesellschaften, die nationalen Eisenbahnen, die Untergrundbahnen in zehn Städten, mehr als 200 Autobus-Gesellschaften, die Taxigesellschaften sowie die Gesellschaft für den Binnenluftverkehr in Japan. Mehr als zwei Millionen Arbeiter der öffentlichen Betriebe sind in Ausstand getreten. Der gesamte Post- und Fernmeldeverkehr liegt still, und auch in den Häfen wird nicht gearbeitet.
UNTERNEHMEN „SALJUT 2“ EIN MISSERFOLG?
Westberlin – Während das Stillschweigen er Sowjets über das Schicksal der am 3. April lancierten Raumstation „Saljut 2" im Westen bereits Rätselraten ausgelöst hat, sind Weltraumexperten in der Bundesrepublik und den USA inzwischen zu der Ansicht gelangt, dass die Station beim Start oder später danach derart beschädigt wurde, dass ein Dockmanöver mit bemannten sowjetischen Satelliten außer Frage stehe. Diesen Standpunkt jedenfalls vertritt der Direktor des Wilhelm-Forster-Satellitenobservatoriums in Westberlin, Harro Zimmer. Zimmer beruft sich in seiner Annahme auf Beobachtungen amerikanischer Experten in Colorado Springs, nach denen die Flugbahn von „Saljut 2" keineswegs mehr stabil sei und die Raumstation bereits begonnen habe, um die eigene Achse zu rotieren.
„Zwar könnten die Russen immer noch eine Kapsel vom Typ ,Sojus‘ mit Kosmonauten an Bord hinaufschicken, doch lediglich zu dem Zweck, einen Blick auf die Raumstation zu werfen", sagte Zimmer. „Sollte sich die Raumstation allerdings nicht mehr in einer stabilen Flugbahn um die Erde befinden, so steht ein Dockmanöver meiner Meinung nach außer Frage."
GABIN-FILM MIT KATASTROPHALEN FOLGEN
Paris – „Dein Großvater war ein Mörder!“ rief ein kleiner Junge auf dem Schulhof des französischen Ortes Digne seinem Spielkameraden zu und löste damit eine handfeste Keilerei aus, in deren Mittelpunkt der Enkel eines Mannes stand, der vor zwanzig Jahren wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Wegen seines hohen Alters blieb ihm der Vollzug der Strafe erspart. Der Fall Dominici hat damals ganz Frankreich erregt. Jetzt schlägt er zum zweiten Male hohe Wellen. Die Verfilmung der Morde an einer englischen Familie im Dorf Lurs hat alles wieder aufgeweckt, was die Dominicis gern vergessen möchten.
Der Enkel des Gaston Dominici hatte zumindest im Kindesalter nie etwas von dem Drama erfahren, in das der „Patriarch von Lurs" seine Familie gebracht hat. Aber das Lichtspiel, in dem Jean Gabin die Rolle des Alten spielt, hat dafür gesorgt, dass die schrecklichen Ereignisse wieder lebendig geworden sind.
BISHER ZEHN TOTE BEI ÜBERSCHWEMMUNGEN
St. Louis (Missouri) – Zehn Tote und über 10 000 Obdachlose haben schwere Überschwemmungen in den beiden zentralamerikanischen Bundesstaaten Missouri und Illinois seit dem Einsetzen schwerer Regenfälle am vergangenen Wochenende gefordert. Die Überschwemmungen werden als die schwersten in der Geschichte dieser beiden Bundesstaaten bezeichnet. Der Sachschaden ist inzwischen auf umgerechnet rund 28 Millionen Rand angewachsen. Ausgelöst wurden die Überschwemmungen, nachdem sowohl der Mississippi wie auch der Missouri ihre Uferbank überschritten hatten. Bei St. Louis führt der Mississippi gegenwärtig 460 000 Kubikmeter in der Sekunde, verglichen mit nur 30 000 Kubikmetern bei Normalstand des Flusses.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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