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Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

1973-05-10
DAS ENTWICKLUNGSPOTENTIAL DER WIRTSCHAFT

Windhoek – In einer sehr tiefschürfenden Rede befasste Adv. Eben van Zijl, MdE, sich am Mittwoch im Rahmen der Haushaltsdebatte des Landesrates mit der Erschließung neuer Einnahmequellen und gelangte zu dem Schluss, dass die Entwicklung der vorhandenen Wasser- und Energiequellen die Zukunft Südwestafrikas einschneidend bestimmen werde. Die Wirtschaft des Landes müsse auf ein wesentlich breiteres Fundament gestellt werden, da ihre gegenwärtigen Stützen sehr verletzbar seien.

Er habe sich in der Vergangenheit, so sagte van Zijl, wiederholt für die Schaffung eines Industriekerns in Südwestafrika eingesetzt, gleichzeitig aber auch auf die Unzulänglichkeit des Absatzmarktes hingewiesen. Die Industrie werde sich im Lande niederlassen, wenn ihr der notwendige Markt gewährleistet werde. Deshalb müsse man die Zukunft Südwestafrikas auf den Ausbau der Energie- und Wasserversorgung aufbauen. Dania werde die Entwicklung stimuliert.

HOCHVERRATSPROZESS IN SAMBIA

Lusaka – Drei Männer, denen vorgeworfen wird, dass sie über 100 Personen rekrutiert haben, um sie außerhalb Sambias militärisch ausbilden zu lassen, um die Regierung dann zu stürzen, müssen sich vor dem Obergericht in Lusaka am Mittwoch nächster Woche wegen Hochverrats verantworten.

Bei den Angeklagten handelt es sich um den Bankbeamten Crispin Mwendadai, einen Arbeitslosen, Albert Shishiwashwa, und den ehemaligen Bürgermeister Livingstones, William Chipango. Die drei wurden im Januar zusammen mit dem Parlamentsabgeordneten Sefulo Kakoma und dem Livingstoner Magistrat.

HÄFTLINGE WOLLEN SÜDVIETNAM BLEIBEN

Saigon – Vertreter des Vietkong in Quang-Tri-Stadt haben es abgelehnt, eine Gruppe von 250 freigelassenen Zivilhäftlingen zu übernehmen, nachdem zehn der ersten 25 Freigelassenen den Wunsch geäußert hatten, in Südvietnam bleiben zu wollen. Ihren Wunsch äußerten die ehemaligen Häftlinge im Beisein von Vertretern der Internationalen Kontrollkommission, die unter anderem auch den Gefangenenaustausch in Vietnam überwacht. Sprecher der Provisorischen Revolutionsregierung (Vietkong) lehnte jeglichen Kommentar zu dem Vorfall ab.

DER COUNTDOWN HAT BEGONNEN

Kap Kennedy – Auf dem Weltraumbahnhof von Kap Kennedy hat gestern der Countdown zum Start des ersten amerikanischen Himmelslabors begonnen, das am 14. Mai zunächst unbemannt in eine kreisförmige Bahn, 435 Kilometer über der Erde, geschickt werden soll. Eigentlich ist es ein zweifacher Countdown, da bereits einen Tag später eine weitere Rakete von Kap Kennedy aus starten wird, die die erste Besatzung an Bord des „Skylabs" bringen soll. „Skylab" soll um 19.30 Uhr (SA-Zeit) am Montag starten. Der Abflug der Astronauten ist für Dienstag um 19.00 Uhr an-gesetzt. Bisher verliefen beide Countdowns völlig reibungslos.

Die erste Besatzung, die in der Forschungsstation arbeiten soll, steht unter dem Kommando des Weltraumveteranen Charles Conrad. Mit ihm fliegen die beiden Neulinge Paul Weitz und Dr. Joseph Kerwin, der als erster amerikanischer Mediziner in den Weltraum starten wird. Sie werden das ,Skylab‘ für 28 Tage bemannen.

FÜNF ENTFÜHRER VERHAFTET

Mexiko City – Die mexikanische Polizei hat fünf Männer in Guadalajara in den frühen Morgenstunden des Mittwochs im Zusammenhang mit der Entführung des amerikanischen Generalkonsuls Terrance Leonhardy am Wochenende verhaftet. Der 59jahrige Diplomat wurde am Montagabend freigelassen, nachdem linke Stadtguerillas ihn drei Tage als Geisel behalten hatten und die mexikanische Regierung gezwungen war, 30 politische Häftlinge zu entlassen and nach Kuba zu fliegen. Außerdem musste die Frau des Generalkonsuls nach den neuesten Meldungen ein Lösegeld von etwa 56 000 Rand zahlen. Die Polizei hatte die Gegend in Guadalajara sofort abgeriegelt, um ein Entkommen der Entführer zu verhindern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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