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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-05-14
AUSSENMINISTER MULLER VERDAMMT GEWALTAKT

Kapstadt – Außenminister Dr. Hilgard Muller brachte in einer Erklärung seine Bestürzung über die Explosion in der Druckerei der Evangelisch-lutherischen Ovambokavangokirche bei Oniipa in der Mitte von Ondangwa in der Nacht zum Freitag zum Ausdruck. Er verurteilte diese Tat aufs schärfste und gab der Hoffnung Ausdruck, dass diejenigen, die dafür verantwortlich seien, sich sehr bald vor Gericht verantworten müssten.

Die Explosion ereignete sich gegen drei Uhr und zerstörte sämtliche Maschinen in der Druckerei der Kirche. Der Schaden wurde mit rund 600 000 Rand beziffert. Personenschaden ist keiner entstanden. Außenminister Muller erklärte ferner, nichts werde mit Gewalttaten dieser Art erreicht. „Ich hoffe, dass diejenigen, die dafür verantwortlich waren, bald vor Gericht gestellt werden und vertraue, dass die Einwohner Owambos dabei behilflich sein werden. Man kann nur dankbar sein, da kein Menschenleben geopfert wurde", sagte der Minister.

WIEDER HERZTRANSPLANTATION IN PARIS

Paris – Als ausgezeichnet beschrieben Sprecher des Fach-Krankenhauses in Paris heute Morgen den Zustand eines 26-jährigen Herztransplantationspatienten, dem französische Ärzte am Sonntag ein fremdes Herz verpflanzt hatten. Die Identität sowohl des Empfängers wie auch des Spenders bzw. der Spenderin wurden bisher nicht bekanntgegeben. Die Operation stand unter Leitung von Dr. Daniel Guiltnet und dauerte sechs Stunden.

KURZ BERICHTET

Tripolis – Der libysche Präsident Muammar Gaddafi erklärte auf einer Pressekonferenz, man habe sieben Israelis auf einem von den Amerikanern ausgebeuteten Ölfeld entdeckt. Man habe auch Orangen- und Tomatensaftkonserven aus Israel gefunden. Bei der amerikanischen Gesellschaft handle es sich um die US Oasis Company. Sollte diese israelische Infiltration nicht aufhören, so werde Libyen seine Erdölzufuhr nach den USA einstellen.

DURCHBRUCH IN HELSINKI IN SICHT

Helsinki – Die Vorgespräche für eine europäische Sicherheitskonferenz in Helsinki haben, fast sechs Monate nach ihrem Beginn im letzten November, ihre kritische Phase erreicht. Diplomaten aus Ost und West halten es für möglich, dass in den nächsten Tagen der entscheidende Durchbruch erzielt wird, der den Weg zur Eröffnung der größten europäischen Konferenz seit dem Wiener Kongress freimachen würde.

Nach dem Urteil westlicher Diplomaten ist jetzt eine Phase erreicht, in der Einvernehmen erreicht werden könne. Die Schwierigkeit liege darin, dass jede Seite zögere, Einvernehmen in Einzelbereichen zu formalisieren, bevor sie nicht das mögliche Ergebnis in anderen Bereichen wisse.

PROPAGANDASENDER IM DIENST

Lusaka – Sambia hat mit der Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen begonnen, die unter anderem auch Einzelheiten füber die Aktivitäten „nationalistischer Bewegungen" in Rhodesien, Südafrika, Südwestafrika, Angola und Mosambik enthalten. Das gab gestern ein Sprecher des sambischen Rundfunkdienstes in Lusaka bekannt. Gegenwärtig erfolgten die Sendungen noch auf einer Versuchsbasis, doch wird das Programm zu einer permanenten Einrichtung werden, sollte es seinem Zweck entsprechen.

REIBUNGSLOSER COUNTDOWN,

Kap Kennedy – Auf dem Weltraumbahnhof Kap Kennedy sind die Vorbereitungen für den Start des ersten amerikanischen Raumlabors „Skylab", der für Abend um 19.30 Uhr (SA-Zeit) angesetzt ist, in ihre letzte Phase eingetreten. Abgesehen von einem kleinen Zwischenfall – wieder war ein Blitz in die dritte Stufe der Saturn-V-Tragrakete eingeschlagen, ohne daß nennenswerter Sachschaden entstand verlief der Countdown bisher reibungslos. Ebenfalls reibungslos ging bisher auch der Countdown zum Start der Saturn VIIIb vonstatten, die die erste Besatzung des „Skylab" rund 24 Stunden später in die vorgeschriebene Erdumlaufbahn in Höhe von 435 km bringen soll. Der Start der Saturn VIIIb soll planmäßig am Dienstag um 19 Uhr (SA-Zeit) erfolgen. Schon acht Stunden später werden die Astronauten Charles Conrad, Paul Weitz und Dr. Joseph Kerwin mit einer Apollo-Fähre an das Raumlabor andocken und sich an Bord von „Skylab" begeben, das sie 28 Tage lang bemannen werden. Mit Hilfe derselben Apollo-Fähren werden die Astronauten transportiert. Die Besatzung ist bereits am Sonntag auf Kap Kennedy eingetroffen, wo sie heute Abend dem Start der Saturn V, der letzten noch existierenden Trägerrakete dieses Typs, beiwohnen werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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