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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-06-21
INDUSTRIEGEBIET LAFRENZ VOLL ENTWICKELT

Windhoek – In der unglaublich kurzen Entwicklungszeit von einem Jahr ist im Norden Windhoeks auf der ehemaligen Farm Nubuamis, unmittelbar nördlich von Katutura, ein neues Industriegebiet entstanden. Das erschlossene Gebiet trägt den Namen Industriegebiet Lafrenz. Damit wird jetzt dem Mann ein Denkmal gesetzt, der mit Elan und Energie den Ausbau des Farmlandes betrieben hat. Bisher ist nur etwa ein Fünftel des Farmgebiets von Nubuamis entwickelt. Dem abgeschlossenen ersten Bauabschnitt werden weitere folgen.

PICK ’N PAY NACH WINDHOEK?

Windhoek – Ein weiteres südafrikanisches Großkaufhaus – Pick 'n Pay – will sich in Südwestafrika niederlassen. Das verlautet aus unterrichteten Quellen. Eine Geschäftseröffnung wird jedoch voraussichtlich erst innerhalb der nächsten 18 bis 24 Monate in Windhoek erfolgen.

Pick 'n Pay, ein südafrikanisches Kaufhaus mit Filialen überall in der Republik, wird dem Vernehmen nach Geschäftsräumlichkeiten in einem geplanten Gebäudekomplex am Ausspannplatz mieten. Ein entsprechender Vertrag soll jets unterzeichnet worden sein.

VERSTÄRKUNG DER RHODESISCHEN ARMEE NOTWENDIG

Salisbury – Die rhodesische Luftwaffe sei bereit und fähig, jedem feindlichen Angriff entgegenzutreten, sagte der Befehlshaber der Luftwaffe, Luftmarschall A.O.G. Wilson, in seinem dem Parlament vorgelegten Jahresbericht. Aber, fügte er hinzu, Rhodesien müsse der wachsenden Bedrohung mit einem wirksamen Expansions- und Entwicklungsprogramm begegnen, und die Bevölkerung sei daher zu warnen und darauf vorzubereiten, dass dies größere finanzielle Mittel erforderte. An das technische Personal seien im letzten Jahr hohe Anforderungen gestellt worden. Es habe noch nie so viele Übungsstunden gegeben, obwohl es an Mannschaften für Wartung und Reparaturen gefehlt habe. Es sei Verteidigungsangelegenheiten eine größere Priorität als bisher einzuräumen.

BLUTBAD BEIM EPFANG PERÓNS

Buenos Aires – Fünf Stunden vor der Ankunft des Expräsidenten Juan Peron warteten bereits Zehntausende seiner Anhänger auf einer Wiese beim Flughafen Ezieza, wo Peron von einer Tribüne aus zu der Menge sprechen sollte. Nach Polizeiberichten schwoll die Zahl immer mehr an, als plötzlich eine wilde Schießerei losbrach, indem Guerillas aus einem Wald auf die Menge schossen. Peronisten beantworteten das Feuer, doch griff die Polizei nicht ein. Das Flugzeug, aus Madrid kommend, an dessen Bord sich Peron, seine dritte Frau Isabel, der neue Präsident Campora und viele Begleiter befanden, durfte daher nicht landen, sondern wurde auf einen Luftwaffenflugplatz im Westen der Stadt geleitet. Peron, der seine Rede nicht halten konnte, sprach dann am Abend im Fernsehen und Rundfunk. Über das Blutbad, wobei mindestens 20 Personen ums Leben kamen und mehr als 300 verletzt wurden – es gab viele Verletzte infolge des Gedränges berichtet der Korrespondent Ricardo Ritter der SAPA.

MORGEN RÜCKKEHR DER ERSTEN „SKYLAB"-BESATZUNG

Houston – Gegenwärtig deuteten alle Anzeichen darauf hin, dass auch künftige, längere Aufenthalte in der Schwerelosigkeit des Weltraumes sich nicht nachteilig auf den menschlichen Organismus auswirken würden. Das äußerte gestern auf einer „Pressekonferenz" in Houston – Fragen und Antworten werden dabei über Funk übermittelt – Astronaut Dr. Joseph Kerwin, der als erster amerikanischer Mediziner an einer Weltraumfahrt teilnimmt. Wie Dr. Kerwin auf Fragen der Journalisten mitteilte diese konzentrierten sich in erster Linie auf die körperlichen Auswirkungen der Schwerelosigkeit hatten ausgiebige Untersuchungen an ihm selbst sowie seiner beiden Kameraden Charles Conrad und Paul Weitz gezeigt, „dass zwar einige Körperregionen durch die Schwerelosigkeit beeinflußt worden sind, andere dagegen überhaupt nicht". Das körperliche Befinden der Besatzung bezeichnet der Mediziner als „hervorragend und äußerst ermutigenden Hinweis dafür, dass wir eines Tages lange Fahrten durch das All werden antreten kommen, ohne irgendwelche körperliche Auswirkungen befürchten zu müssen.".

OSCAR DRIJBER BEEIUNDRUCKT VON

Lusaka – Als „ehrlich und einen Gentleman" bezeichnete Oscar Drijber, der Vater einer der beiden kanadischen Mädchen, die am 15. Mai bei den Viktoriafällen von sambischen Soldaten erschossen wurden, Präsident Kenneth Kaunda nach einer Zusammenkunft, die 15 Minuten dauerte. Drijber war auf Einladung Kaundas am Wochenende nach Lusaka gereist. Er überquerte den Sambesi, wurde von bewaffneten sambischen Soldaten begrüßt und zu einem wartenden weißen Mercedes geführt. Er ist von Livingstone in einem Regierungsflugzeug nach Sambia gebracht worden. Drijber bat Kaunda vor zwei Wochen und nach dessen Erklärung zu der Schießerei bei den Viktoriafällen als den „größten Lügner und Heuchler“, der ihm jemals begegnet sei, bezeichnet. Nach seiner Unterredung mit dem sambischen Präsidenten sagte Drijber: „Es war eine ausgezeichnete Unterredung – auf völlig persönlichere Ebene. Sie war außergewöhnlich angenehm, und ich dabei sei sehr gut aufgenommen." Drijber bedauerte, dass eine Frau nicht dabei gewesen sei. Sie hätte das von Präsident Kaunda zum Ausdruck gebrachte Mitgefühl sehr dankbar empfunden", sagte Drijber. Kaunda habe ihm die Umstände des Vorfalles, bei dem Drijbers Tochter erschossen wurde, erläutert und fügte hinzu, er habe den Eindruck, dass der sambische Präsident ehrlich sei.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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